Was die Fans Hoffenheim in der Champions League zutrauen
Die Fans hingegen fiebern den nächsten Wochen entgegen. Neun englische Wochen stehen dann für die TSG-Profis an. Nur: Was drin ist in der Königsklasse?

Selten haben sie bei der TSG 1899 Hoffenheim eine Bundesligapause so herbei gesehnt wie dieser Tage. Selten war das Lazarett und das Verletzungspech größer. Elf TSG-Profis sind nun mit ihren Nationalteams unterwegs. Neun Akteure verletzt. Die Hoffenheimer Trainingsgruppe dürfte überschaubar sein in den nächsten Tagen.
Die Fans hingegen fiebern den nächsten Wochen entgegen. Neun englische Wochen stehen dann für die TSG-Profis an. "Das ist doch schön", sagt TSG-Kapitän Kevin Vogt: "Auf die Champions League haben wir so hingearbeitet. Da freuen wir uns so drauf." Was drin ist in der Königsklasse? "Wir sind natürlich der Außenseiter, aber das war uns schon vorher klar", sagt Kevin Vogt: "Es hätte uns heftiger treffen können. Ich traue uns die eine oder andere Überraschung zu." Aus der verpatzten Europapokalpremiere in der Vorsaison hoffen die Kraichgauer die richtigen Lehren zu ziehen: "Auf internationaler Ebene werden Fehler viel mehr bestraft. Die Mannschaften brauchen nicht so viele Chancen", sagt Kevin Vogt.
Es wird ein heißer Hoffenheimer Herbst 2018
Unter anderem vier Heimspiele innerhalb von gerade einmal zwei Wochen stehen dann auf dem Spielplan, wenn gleich vier Europapokalteilnehmer (Borussia Dortmund, RB Leipzig, Manchester City und Eintracht Frankfurt) in Sinsheim gastieren.
Besonders im Fokus dabei: Die Hoffenheimer Champions-League-Premiere in der Gruppenphase. Das sind die Erwartungen der TSG-Fans für die Königsklasse: "Jedes erste Mal ist schwer, das hat man in der Europa League gesehen", blickt Thorsten Funk (47) aus Wiesloch zurück. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir so oft verlieren. Es war ziemlich enttäuschend", sagt der Dauerkarteninhaber. Dennoch hofft er auf den zweiten Platz in der Champions-League-Gruppe, "weil der Kampfgeist diesmal da ist".
Für Aaron Stettner, 17, und Jona Höllmüller (16) ist die Gruppe F "durchaus machbar" − mit der Einschränkung, dass für den Einzug ins Achtelfinale "alles passen" muss. Als direkten Konkurrenten um Rang zwei haben die beiden Olympique Lyon ausgemacht. Die beiden Teenager haben sich eine Dauerkarte für alle drei Vorrunden-Heimspiele gesichert. "Wenn Manchester City kommt, wird keine große Stimmung aufkommen. Liverpool wäre schöner gewesen", glauben sie. Auch Uwe Altmann (50) und Klaus Wehrhahn (45) schwärmen vom Klopp-Club. "Das war eine unfassbare Stimmung", so Altmann über das letztjährige Playoff-Duell gegen Liverpool.
"Das Los ist schon ziemlich enttäuschend"
Trotzdem ist der Traumgegner ein anderer: "Wenn wir ins Achtelfinale kommen, soll es Juventus werden. Wir würden gerne mal Cristiano Ronaldo sehen." Sie glauben, dass Lyon nichts mit dem Weiterkommen zu tun haben wird. Schachtjor Donezk schätzen sie hingegen höher ein: "Die spielen seit Jahren konstant gut, gegen die kämpfen wir um Platz zwei."
Bereits seit 2004 besitzen die Hoffenheimer Wolfgang Rudy (59) und seine Tochter Vanessa Spelthahn (28) eine Dauerkarte. Auf die internationale Dauerkarte haben sie jedoch verzichtet. "Das Los ist schon ziemlich enttäuschend", so Rudy. Die Gruppe F in der Champions League sei nur wenig reizvoll. Die beiden rechnen mit einem Achtelfinaleinzug "wenn der Auftakt klappt". An die Europa League erinnern sie sich ungern: "Da war viel Slapstick dabei."
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