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Überraschung in der Landesliga: Rückschlag für VfR Heilbronn im Heimspiel

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Die SG Sindringen/Ernsbach gewinnt beim VfR Heilbronn mit 2:0 und darf wieder auf den Klassenerhalt hoffen. Der Höhenflug der Heilbronner ist erst einmal gestoppt.

Markus Herkert breitet jubelnd die Arme aus. Er erzielte beim 2:0-Erfolg der SG Sindringen/Ernsbach gegen den VfR Heilbronn beide Tore. Schwerstarbeit leistete aber auch die Defensive der SG.
Foto: Marc Schmerbeck
Markus Herkert breitet jubelnd die Arme aus. Er erzielte beim 2:0-Erfolg der SG Sindringen/Ernsbach gegen den VfR Heilbronn beide Tore. Schwerstarbeit leistete aber auch die Defensive der SG. Foto: Marc Schmerbeck  Foto: Schmerbeck, Marc

Da rieben sich selbst die Fans und Verantwortlichen der SG Sindringen/Ernsbach die Augen. "Im Fußball gibt es eben verrückte Dinge", meinte Trainer Thilo Baier nach dem 2:0-Sieg am Sonntag beim VfR Heilbronn. Seine Mannschaft zeigte sich ungewohnt effektiv, drei Torschüsse reichten für zwei Treffer, während die Gastgeber 97 Minuten lang anrannten, ohne zu den ganz klaren Chancen zu kommen.

Nicht nur Stürmer Mirco Born sackte auf Heilbronner Seite nach dem Abpfiff sofort in sich zusammen, während die Gäste kräftig jubelten.

SG Sindringen/Ernsbach leistete sich keine groben Fehler gegen VfR Heilbronn

"Ich glaube, wir haben die Euphorie vom Mittwoch schon aufs Feld gebracht", sagte VfR-Coach Pascal Marche. "Die Jungs waren nicht überheblich oder dachten, es geht von allein. Sie waren voll da." Doch auch die SGSE war voll da und leistete sich keine groben Fehler.

Der VfR legte gleich den Vorwärtsgang ein. In der dritten Minute traf Robin Dörner den Ball nicht richtig. Eine Minute später landete ein Schuss von Mirco Born knapp neben dem Tor und dann wurde sein nächster Abschluss in der zehnten Minute gerade noch geblockt.

In der Anfangsphase spielte erwartungsgemäß nur der Aufstiegsanwärter. Der Abstiegskandidat stand tief, machte es den Heilbronnern schwer. Mit einer Fünferkette agierte die SG, davor vier Mann im Mittelfeld und ganz vorne lauerte Fabio Roth.

Ein Fehlpass des VfR Heilbronn führt zum ersten Gegentor

In der ersten Halbzeit ging das Konzept voll auf. Denn Tom Marmein leistete sich einen folgenschweren Fehlpass und Heilbronn wurde ausgekontert. Fabio Roth steckte auf Markus Herkert durch, der aus spitzem Winkel abschloss. Und plötzlich stand es 0:1 in der 23. Minute.

Das machte die Aufgabe für den Tabellenführer noch schwerer. Nun wurden die Räume für den VfR noch enger. Und erst in der 38. Minute wurde es wieder gefährlich. Leorant Marmullaku spielte sich über links durch, doch Born schaufelte den Ball aus kurzer Distanz über die Latte. Kurz danach verletzte sich Clemens Schlimgen noch ohne Gegnereinwirkung im Mittelfeld und musste mit dem Krankenwagen abgeholt werden. Ein herber Verlust für die restliche Saison.

VfR verliert: Neun-Mann-Riegel stoppt die Heilbronner Angriffsbemühungen

Nach der Pause ging es gerade so weiter. Heilbronn rannte an, Sindringen/Ernsbach verteidigte. Neun Mann formierten sich im Raum ab 25 Metern vor dem eigenen Tor, dazu kamen die Heilbronner Angreifer, kein Wunder, dass es nur wenige Räume gab. Und auch über die Außen tat sich der VfR schwer. Zwar setzte sich immer wieder ein Heilbronner durch, doch die Hohenloher Defensiv-Hünen hatten den Luftraum im eigene Strafraum unter Kontrolle. Wenn es dann mal einen Abschluss gab, war ein Bein dazwischen oder spätestens bei Torhüter Tobias Kropf war Ende.

Rückschlag für den VfR Heilbronn: Herkert sorgt in der Nachspielzeit für die Entscheidung

In der 61. Minute setzte Born ebenso einen Kopfball über die Latte wie Luca Hofmann (69.). Die vielleicht beste Möglichkeit ließ Hofmann in der vierten Minute der Nachspielzeit liegen. Er kam frei aus fünf Metern zum Abschluss, geriet aber etwas in Rücklage. Und wieder flog der Ball übers Tor. In der siebten Minute der Nachspielzeit hatten die Gäste dann nochmal eine Kontermöglichkeit. Wieder war es Herkert, der zum 2:0-Siegtreffer abschloss.

"Der Plan ist aufgegangen", sagte Baier lachend. "Damit sind wir zumindest noch ein wenig am Leben. Es ist aller Ehren wert, dass die Jungs nach dem Rückschlag am Donnerstag so viel gelaufen sind, gekratzt und gebissen haben." Zumal mit Valentin Gronbach und Lukas Endreß zwei Spieler durchgehalten haben, die am frühen morgen erst von einem Junggesellen-Abschied in Innsbruck losgefahren sind.

"In so einem Spiel muss man in Führung gehen und darf keine Fehler machen", sagte Marche. "Das haben wir nicht geschafft."

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