Leon Kritter (links) wirbelt an alter Wirkungsstätte bei seinem Verbandsliga-Startelfdebüt für Eppingen auf dem rechten Flügel des VfB.
Foto: Michael Nachreiner
„Lieber in einem Spiel lauter solche Fehler als in mehreren Partien immer ein gravierender Fehler“, zog Stefan Wild als Fazit nach der 2:7 (1:5)-Verbandsliga-Klatsche des VfB Eppingen beim FC Astoria Walldorf II. Denn viel vorzuwerfen hatten weder der Vorsitzende der Kraichgauer noch Trainer David Pfeiffer den Eppinger Spielern – außer viele individuelle Fehler. „Wenn man das Ergebnis sieht, denkt man, wir sind komplett abgeschossen worden. Aber es war ja nicht so, dass die Jungs Laufbereitschaft, Einsatz oder Wille haben vermissen lassen. Die Einstellung hat gepasst, da kann ich ihnen keinen Vorwurf machen“, sagte der VfB-Coach. „Es kam viel zusammen.“
Vor allem in der ersten halben Stunde wurden die Eppinger ihrer leichten Favoritenrolle aufgrund der besseren Platzierung in der Tabelle gerecht, hatten die Gastgeber im Griff. „Das war eine Topleistung“, lobte Pfeiffer. „Es hätte 3:0 stehen können.“ Doch die Gäste erzielten nur einen Treffer. Leon Kritter, der an seiner alten Wirkungsstätte sein Startelfdebüt für den VfB in der Verbandsliga feierte, traf zum 1:0 (6. Minute). „Das war ein cooles Gefühl“, erklärte der ehemalige FCA-Stürmer. Weitere richtig gute Chancen ließen Dejan Tomic bei einem Kopfball (15.) sowie Farid Hazrati mit einem Schuss aus der Drehung (18.) und mit einem Schlenzer an die Latte (31.) liegen.
VfB schenkt Walldorfern den Ausgleich und lässt sich dann zwei Mal auskontern
Doch dann schenkten die Eppinger einem Gegner mal wieder ein Gegentor. Innenverteidiger Silas Schnabel spielte den Ball unbedrängt Marlon Ludwig in die Füße, der von der Strafraumgrenze zum Ausgleich traf (24.). „Natürlich war es eine Fehlentscheidung von Silas. Aber was mich noch mehr ärgert ist, dass es keine Kommunikation gab. Der Walldorfer läuft Meter um Meter mit dem Ball, hat keine Anspielstation, doch wir lassen uns immer weiter fallen. Da muss das Kommando kommen, Silas draufzujagen“, erklärte Pfeiffer.
Ins Schwimmen kamen die Eppinger nach dem 1:2 durch Baton Hajrizaj nach einem Konter. „Statt damit weiterzumachen, was wir anfangs gut gemacht haben, aktiv nach vorne zu verteidigen und die Walldorfer nicht ins Rollen kommen zu lassen, haben wir zwei Meter Abstand gelassen“, ärgerte sich Pfeiffer. Kritter ergänzte: „Nach dem 1:1 waren wir immer einen Schritt zu spät. Dadurch gab es Räume.“
Partie ist beim 5:1 zur Pause schon entschieden
Diese nutzten die Walldorfer erneut zu einem Konter, den Arturs Leoke zum 3:1 einköpfte (36.). Dazu kamen zwei weitere individuelle Fehler der Eppinger, die zum 1:4 und 1:5 führten. Eine Hereingabe von Lauritz Fischer ließ VfB-Torwart Dominik Samija durch die Arme rutschen (39.). Und nach einem Ballverlust von Tolga Ulusoy erzielte Ludwig das 5:1 (43.).
Obwohl die Partie bei diesem Pausenergebnis entschieden war, kamen die Gäste mit viel Elan und Wille aus der Kabine. „Entweder wir gehen auf Schadensbegrenzung oder wir versuchen, noch mal alles rauszuhauen. Und das Team hat sich entschieden, es noch mal zu probieren. Wir waren uns auch sicher, dass die Walldorfer wackeln, wenn wir ein, zwei Tore schießen“, beschrieb Pfeiffer die Marschroute für die zweiten 45 Minuten.
Eppingen haut nach Wiederbeginn noch mal alles in die Waagschale
Tomic gelang auch relativ schnell nach Wiederbeginn das 2:5 (57.). Und hätte der VfB-Mittelstürmer zwei Minuten darauf das 3:5 erzielt – er bekam jedoch nicht genug Druck hinter den Kopfball –, „wäre es wahrscheinlich noch einmal spannend geworden“, war sich Pfeiffer sicher.
Doch mit zunehmender Spielzeit schwanden bei den Eppingern auch die Kräfte, die Angriffe wurden immer fahriger. In der Schlussphase erhöhten Ludwig nach einer Ecke aus dem Getümmel heraus (80.) und Wycliff Yeboah per Elfmeter (88.) auf 7:2 – zuvor hatte Niklas Winter im eigenen Strafraum Luis Baumert am Sprunggelenk getroffen. Der Elfmeterschütze (89.) traf darüber hinaus auch noch den Pfosten – ebenso wie Dino Corajevic (85.).
Trainer Pfeiffer ist nicht zufrieden mit Schiedsrichter-Leistung
Unmut bei Pfeiffer rief auch die Leistung von Schiedsrichter Alessio Remili hervor: „Wie man aus meiner Sicht so viele Fehlentscheidungen treffen kann, verstehe ich nicht. Meiner Meinung nach hätte ein Walldorfer glatt Rot sehen müssen, auch wenn es nicht mehr spielentscheidend gewesen wäre. Und auch mit dem Elfmeter habe ich meine Probleme.“ Was war passiert? Als Noah Lorch einen Freistoß an der eigenen Strafraumgrenze schnell ausführen wollte und deshalb Lauritz Fischer den Ball aus der Hand schlug, stieß ihn der FCA-Mittelfeldspieler zu Boden. Remili beließ es aber bei Gelb (64.).
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