Veränderungen bei den Pink Ladies des TSV Neuenstein
Bei den Oberliga-Frauen des TSV Neuenstein gibt es einige Veränderungen. Nicht nur Spielerinnen stehen in der Rückrunde nicht mehr zur Verfügung. Auch für die nächste Saison ist bereits eine Entscheidung gefallen.

Die Entscheidung fiel bereits zwischen den Jahren. In einem sachlichen Gespräch. Ohne Groll hat sie Jens Breuninger hingenommen. Er wird nicht mehr als Sportlicher Leiter und Torwarttrainer der Pink Ladies des TSV Neuenstein fungieren. Es sei einvernehmlich gewesen, sagt Breuninger. Er bemängelte aber schon im Vorfeld immer wieder die Kommunikation innerhalb der Abteilung beziehungsweise des Vereins.
„Außerdem glaube ich, dass wir, also Trainer Thomas Kettner und ich, zu anstrengend sind. Wir fördern, fordern aber auch. Viele sehen Veränderungen als Kritik am Bisherigen an“, sagt Breuninger. „Aber das ist es nicht. Es geht um Weiterentwicklung. Wir hatten nicht immer die gleichen Ziele, das ist aber auch nicht schlimm. In dem Gespräch haben wir dann festgestellt, dass es Sinn macht, getrennte Wege zu gehen. Wir sprechen einfach nicht mit einer Sprache. Spaß hat es mir trotzdem immer gemacht.“
Und Breuninger fand auch ohne aktiv zu suchen schnell einen neuen Job. Er wird in der Rückrunde Torwarttrainer des Oberligisten FSV Hollenbach.
Es hat einfach nicht mehr gepasst
„Es hat nicht mehr so gepasst“, sagt Melanie Sinzinger, Abteilungsleiterin der Pink Ladies. „Auch die Mannschaft stand nicht mehr hinter ihm. Und wir wollten, dass es sauber endet.“ Beide kennen sich privat gut und schätzen sich. Das ist auch weiterhin der Fall. Es ging lediglich um sportliche Dinge. Das konnten sie auch trennen.
So sagt Sinzinger weiter: „Wir danken Jens für seinen Einsatz und die Entwicklung des Vereins während seiner Amtszeit. Er hat Impulse gesetzt und zur Weiterentwicklung unserer Sportabteilungen beigetragen. Dennoch sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es nun an der Zeit ist, neue Wege zu gehen und frische Impulse zu setzen.“
Trainer Thomas Kettner hört Ende der Saison bei den Pink Ladies auf
Ab der nächsten Saison gibt es einen weiteren Schnitt. Dann wird auch Trainer Thomas Kettner, der seit Mittwoch die A-Lizenz besitzt, beim Fußball-Oberligisten aufhören. „Man kämpft gegen Windmühlen“, sagt Kettner, ohne die Probleme zu spezifizieren. „Die grundlegenden Probleme werden sich nicht ändern. Mein Ziel ist es, die Rückrunde gut zu Ende zu bekommen und dass es dann auch in der neuen Runde sauber weitergeht.“
Vor dem Vorbereitungsstart auf die Rückrunde am Samstag herrscht nun in einigen Dingen Klarheit. Und Sinzinger, die momentan die sportliche Leitung übernimmt, hat auch schon die ersten Gespräche mit Spielerinnen geführt. Sie sieht eine positive Tendenz, dass die Mannschaft zusammenbleibt. Außerdem will man versuchen, Talente aus der eigenen Jugend einzubinden – in allen drei Mannschaften.
Dazu genießt aktuell die Suche nach einem Torwarttrainer erstmal Priorität. „Wir wollen aber keinen Schnellschuss machen. Frauenfußball ist einfach anders. Da passt nicht jeder rein“, sagt Sinzinger. Und sie hat ein ähnliches Problem festgestellt wie vorher Breuninger und Kettner: die Kabine. Oder besser, dass Sportlicher Leiter und Trainer nicht zu jeder Zeit in die Kabine können. Dadurch entfällt unter anderem die Möglichkeit, eventuelle Konflikte schnell im kurzen Gespräch anzugehen oder auch mal in lockerer Runde nach Spiel oder Training zu reden.
Profil für Trainerkandidaten wird erstellt
Mit der Unterstützung von Kettner hat Sinzinger zudem schon ein Trainerprofil für die kommende Saison erstellt. Auch der Mannschaftsrat soll etwas zusammenstellen. Dann beginnt die Suche nach einem Nachfolger von Kettner. „Ich bin Thomas dankbar, dass er mich so unterstützt“, sagt Sinzinger.
In die Rückrunde werden die Pink Ladies personell etwas geschwächt gehen. Nadine Hilkert wechselt in die zweite Liga nach Weinberg, Franka Ziegler, die in Stuttgart studiert, geht nach Herrenberg. Dafür will Lisa Lang nach ihrem Kreuzbandriss wieder einsteigen. Und mit Laura Prucha gibt es eine Rückkehrerin. Allerdings wird die Torhüterin in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kommen.
„Wir wollen jetzt schon sehen, dass wir die Runde gut beenden und noch so viele Punkte wie möglich holen“, sagt Sinzinger. Die Qualität im Kader dazu ist vorhanden – trotz der Abgänge.

Stimme.de