Türkspor Neckarsulm will in Oberachern punkten
Oberligist Neckarsulm spielt nach zwei Niederlagen in Folge diesen Mittwoch beim SV Oberachern. Auch der Gastgeber enttäuschte zuletzt.

Nach einem 4:2-Erfolg beim Türk SV Singen, dem 1:1 gegen den SSV Reutlingen und einem unerwarteten 2:0-Sieg in Villingen hatte sich Oberliga-Aufsteiger Türkspor Neckarsulm den Respekt der Konkurenten verdient und schien überraschend schnell in der fünfthöchsten Liga angekommen zu sein. Doch dann zahlte die Mannschaft in der neuen Spielklasse Lehrgeld, unterlag dem TSV Essingen unnötig 0:1 und beim 1. CfR Pforzheim mit 1:2 Toren.Nun geht es an diesem Mittwoch (18 Uhr) an den Westrand des nördlichen Schwarzwaldes zum SV Oberachern, dem Sechstplatzierten der Vorsaison und aktuellen Liga-Fünften. Der SVO steht bereits in seiner zweiten Englischen Woche in Folge, schied vor acht Tagen nach Verlängerung im WFV-Pokal beim Verbandsligisten SV Linx (3:5) aus und kassierte am Samstag beim FC 08 Villingen eine 0:5-Klatsche.
„Grundsätzlich sind wir schon in der Oberliga angekommen. Das haben die Leistungen gezeigt“, sagt Co-Trainer Robin Neupert und nimmt da die Niederlagen zuletzt nicht heraus. Auch da habe man „phasenweise“ überzeugt. „Uns fehlt nur die gewisse Cleverness und die Gier über 90 Minuten Gas zu geben, das haben uns andere Mannschaften aktuell noch voraus“, sagt Neupert. Der TSV Essingen und Pforzheim seien „abgezockter und effektiver“ gewesen, „während es uns an der nötigen Kaltschnäuzigkeit mangelt, auch mal aus wenig viel zu machen“.
Fußball in der Oberliga hat eine ganz andere Qualität
Es ist in dieser Liga deutlich schwerer, Tore zu erzielen als noch vergangene Saison in der Verbandsliga, auch weil die jeweiligen Kontrahenten auch viel weniger aussichtsreiche Chancen zulassen. „Das ist von den Gegnern her nochmals eine Steigerung und eine ganz andere Qualität“, sagt Neupert. „Das müssen wir lernen, dort auch hinzukommen. Da sind letztlich Kleinigkeiten spielentscheidend.“
„Und dann stehst du wieder mit leeren Händen da“, hadert Spielertrainer Julian Grupp mit der Niederlage gegen effiziente Pforzheimer, hakt das Geschehene jedoch ab und fügt trotzig an: „Mund abputzen, weitermachen.“ Einfach erfolgreich sein heißt das Motto – und das schon in Oberachern.
„Uns erwartet eine sehr robuste Mannschaft, die sich, wenn du 0:5 den Arsch versohlt bekommst, rehabilitieren will“, spricht Grupp von einem angeschlagenen Boxer – und das sind bekanntlich die gefährlichsten Gegner. „Das ist ein hartes, dickes Brett, dass wir in Oberachern zu bohren haben“, sagt Neupert. „Dort zu gewinnen ist ganz schwer. Oberachern hat eine eingespielte Mannschaft, die genau weiß wie Oberliga funktioniert.“
Türkspor Neckarsulm und SV Oberachern in gleicher Ausgangslage
Die beiden zurückliegenden Pleiten des SVO in Pokal und Punktrunde passen eigentlich gar nicht ins Bild dieser spielstarken Mannschaft. „Bei denen greift ein Rädchen ins andere. Man darf sich daher nicht blenden lassen, das 0:5 gegen Villingen war kein echtes 0:5, sondern deutlich enger, als es das klare Ergebnis vermuten lässt“, warnt Neupert vor einer Mannschaft, „die am Ende der Saison im vorderen Tabellendrittel platziert sein wird – davon gehe ich aus.“
Irgendwie stehen beide Teams nach zwei Niederlagen in Folge in der gleichen Ausgangslage. Das Oberacherner Trainerteam warnt seine Spieler vor einem Gegner, der angezählt in der Ecke steht und Wiedergutmachung betreiben will. Gleiches gilt im umgekehrten Fall für die Türkspor-Verantwortlichen. „Die müssen eine Reaktion zeigen, wir aber auch“, setzt Neupert darauf, dass seine Jungs in die Erfolgsspur zurückfinden.

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