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Türkspor Neckarsulm vor Oberliga-Premiere

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Türkspor Neckarsulm startet am Sonntag beim Mitaufsteiger Türk. SV Singen in den Punktspielbetrieb. Klassenerhalt als Ziel.

Türkspor Neckarsulm: Nach dem Sieg in der zweiten Runde des WFV-Pokals bei den Sportfreunden Schwäbisch Hall startet Türkspor Neckarsulm am Sonntag in die Oberliga-Saison.
Türkspor Neckarsulm: Nach dem Sieg in der zweiten Runde des WFV-Pokals bei den Sportfreunden Schwäbisch Hall startet Türkspor Neckarsulm am Sonntag in die Oberliga-Saison.  Foto: Bertok, Alexander

In der Saison 2008/09 endete der erste sportliche Höhenflug des 1969 gegründeten Vereins Türkspor Neckarsulm mit dem zweiten Abstieg aus der Landesliga. Es folgte eine Talfahrt bis auf Platz sieben der Kreisliga A1 zum Ende der Saison 2012/13. In der Spielzeit 2019/20 startet Türkspor als Meister der Bezirksliga ein zweites Mal durch und ist jetzt in der Oberliga, angekommen. Am Sonntag (15 Uhr) eröffnen die Neckarsulmer die Premieren-Saison in der fünfthöchsten Liga mit einem Gastspiel beim Türk. SV Singen. Am Ende der 34 zu absolvierenden Partien soll der Klassenerhalt stehen – die Zuversicht, dieses Ziel zu erreichen ist groß.

Für Spielertrainer Julian Grupp gilt es, schnell in der Liga anzukommen 

„Wir spielen in einer Liga, in der Türkspor noch nie gespielt hat. Die Ausgangslage ist klar – vor allem, wenn man sich die letzte Runde anschaut, in der alle Aufsteiger sang- und klanglos wieder abgestiegen sind“, sagt Türkspor-Spielertrainer Julian Grupp. „Erste Prämisse ist, schnellstmöglich in der Liga anzukommen, um konkurrenzfähig zu sein.“ Vorgabe ist es, „sich in Etappen über die Saison hinweg weiterzuentwickeln mit dem klaren Ziel, den Klassenerhalt zu erreichen – und das so früh als möglich“.

Die erste Etappe umfasst die Spiele bei Mitaufsteiger Türk. SV Singen sowie gegen die ambitionierten Vereine SSV Reutlingen und FC 08 Villingen. In Etappe zwei geht es laut Grupp gegen sieben, acht Teams, „die wahrscheinlich auf Augenhöhe sind und gegen die wir punkten müssen. Danach kann man ein erstes Zwischenfazit ziehen, und ich kann sagen, wie oberligatauglich wir sind“. Die Schwergewichte der Liga heißen für Grupp: „Vom Etat her, und auch wenn ich die Kader anschaue, VfR Aalen, VfR Mannheim, Göppinger SV, Villingen und Reutlingen.“ Auch den SV Oberachern sieht er unter den ersten Sechs.

Tagesform, Selbstvertrauen und Mentalität sind entscheidend

„Alles was danach kommt ist sehr ausgeglichen, da geht es um Tagesform, Selbstvertrauen und Mentalität“. Um so wichtiger ist es für das Trainerteam nach dem großen Spielerwechsel in diesem Sommer, ein homogenes Team zu formen. „Das ist ein Prozess, der dauert, aber in der Oberliga hat man diese Zeit eigentlich nicht“, ist Grupp dennoch völlig entspannt. Es geht zunächst darum, ergebnisorientiert zu punkten, um „in einer fortgeschrittenen Phase, wenn die Automatismen greifen, den Fokus auf den Fußball zu legen, den wir spielen. So war es vergangene Saison“. 

Der Respekt vor der fünfthöchsten Liga ist vorhanden, die Demut groß, aber auch die Zuversicht in die eigene Stärke. Türkspor verfügt über einen breit besetzten Kader mit jungen und hungrigen Talenten, die nach oben streben, sowie Spielern, die Geschwindigkeit mitbringen, und anderen, die durch Intensität glänzen. Hinzu kommen die erfahrenen Leistungsträger als Führungsgaranten.

Taktische Variabilität ist die Stärke von Türkspor Neckarsulm

Eine feste Startelf und ein bevorzugtes Spielsystem gibt es bei den Neckarsulmern nicht. Taktische Variabilität ist garantiert, darauf legte Grupp bei der Mannschaftszusammenstellung wert.  „Sollte der Zeitpunkt kommen, an dem alle Spieler an Bord sind, haben wir die Qual der Wahl“, sieht sich Grupp aber auch in der glücklichen Situation, dass – sollten mehrere Spieler ausfallen – „immer noch genügend Qualität vorhanden ist“. Die Vorarbeit auf jeden Spieltag ist Sache des Trainerteams, und da wird nichts dem Zufall überlassen. „Wir analysieren jeden Gegner sehr akribisch, um zu wissen, wie wir Spiel A, B oder C bestmöglich mit welchem Matchplan angehen wollen, um die Begegnung erfolgreich gestalten zu können“, sagt Grupp. Jedes Duell macht eine andere Herangehensweise erforderlich, da jeder Gegner andere Spielertypen, Stärken und Schwächen aufweist. Diese Vorbereitung ist unverzichtbar und die erfolgreiche Umsetzung auch ein Grund dafür, dass „wir letztes Jahr in der Verbandsliga so durchmarschiert sind.“ 

Türkspor Neckarsulm zum Auftakt bei einem Mitaufsteiger

Das erste Saisonspiel in der Oberliga beschert den Neckarsulmern ein Aufsteiger-Duell zweier türkischer Vereine. Knapp 205 Kilometer weit geht die Fahrt zum TSV Singen (Türkischer SV Hegau-Singen). Der Gastgeber hat als Vizemeister der Verbandsliga Südbaden über die Aufstiegsrunde gegen den württembergischen Verbandsliga-Vizemeister FC Holzhausen den Aufstieg bejubelt. Nach einer 0:2-Niederlage im ersten Duell hieß es im Rückspiel nach 90 Minuten 3:1 für Singen. In der Verlängerung kassierte der Türk. SV zwei Platzverweise, erzielte danach aber zwei Tore zum 5:1-Erfolg. Türkspor-Spielertrainer Julian Grupp weiß, geht Singen in Führung, dann „brennt der Platz“, und das Stadion wird für den Gast zu einer Hölle. „Wir erwarten ein sehr temperamentvolles Zuschauervolk“, sagt Grupp. Man werde sich auf ein emotionales Aufeinandertreffen einstellen bei einem Verein, der vor zwei Jahren noch in der Landesliga spielte.

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