TSG Öhringen überrascht zur Saison-Halbzeit in der Landesliga
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Die Verantwortlichen des Fußball-Landesligisten TSG Öhringen sind mit der Entwicklung des Landesliga-Aufsteigers sehr zufrieden. Wo lagen die Problemstellen, was war gut und wie soll es in der Rückrunde weitergehen?
Mert Sipahi (rechts) im Zweikampf mit dem Neckarsulmer Leon Behncke ist Sportlicher Leiter und Spieler bei der TSG Öhringen.
Foto: Schmerbeck, Marc
Das hätte wohl kaum jemand gedacht: Als Aufsteiger überwintert die TSG Öhringen in der Fußball-Landesliga auf einem starken dritten Tabellenplatz. Entsprechend zufrieden fällt die Halbzeitbilanz des Sportlichen Leiters Mert Sipahi aus – auch wenn er weiß, dass sogar noch mehr möglich gewesen wäre.
„Wenn uns jemand vor der Saison gesagt hätte, dass wir zur Winterpause Dritter sind und so viele Punkte holen, hätten wir das sofort unterschrieben“, sagt Sipahi. „In der Summe können wir sehr, sehr zufrieden sein.“ Gerade als Neuling in der Liga habe sich die Mannschaft bemerkenswert schnell angepasst und eine stabile Entwicklung genommen. Mit 32 Punkten ist die TSG noch auf Schlagdistanz zum Tabellenzweiten FV Löchgau (35) und Tabellenführer SKV Rutesheim (37).
Öhringer sind trotz starker Hinrunde auch selbstkritisch
Ganz ohne Selbstkritik blickt Sipahi jedoch nicht auf die Hinrunde. In mehreren Partien ließ die TSG nach seiner Einschätzung unnötig Punkte liegen. „In manchen Spielen war einfach mehr drin“, erklärt er und nennt unter anderem die Niederlagen in Oeffingen oder zu Hause gegen Löchgau. „Teilweise vergeben wir hochkarätige Chancen oder kassieren Gegentore, die wir so in den letzten Jahren kaum bekommen haben“, sagt Sipahi beispielsweise auch über das kuriose 3:4 gegen den SSV Schwäbisch Hall.
Auch das Auftreten gegen defensiv eingestellte Gegner bereitet den Öhringern noch Schwierigkeiten. Während die Mannschaft gegen spielstarke Teams oft gut zurechtkommt, tue man sich gegen lange Bälle und tief stehende Gegner schwer. „Unsere Stärken liegen klar im Pressing und Gegenpressing. Wenn Teams viel bolzen, fehlt uns manchmal die Idee im Ballbesitz“, analysiert Sipahi.
TSG verteilt das Toreschießen auf mehrere Schultern
Dass die TSG dennoch so weit oben steht, liegt auch daran, dass sie ihre Treffer auf mehrere Schultern verteilt. Einen klassischen Torjäger suchte man lange vergeblich – trotzdem stimmt die Ausbeute. „Wir wussten, dass uns möglicherweise ein echter Knipser fehlt“, so Sipahi. „Aber das Team hat das bislang gut aufgefangen.“ Mit Volkan Demir hatte man einen Stürmer zwar als spielenden Co-Trainer verpflichtet, doch wegen einer Knieverletzung konnte er nur selten auf dem Platz stehen.
Positive Akzente setzte unter anderem Lorik Makolli, der aus der A-Klasse kam und sich schnell zurechtfand und als Außenbahnspieler bereits 13 Tore erzielte. Er wechselt wohl aber mit dem momentan urlaubenden Trainer Tobias Weis im Sommer zum Verbandsligisten Sportfreunde Schwäbisch Hall. „Er hat uns versprochen, bis dahin alles reinzuwerfen“, sagt Sipahi, der die Entscheidung auch nachvollziehen kann.
Sportliche Leitung gibt für die Rückrunde bewusst kein konkretes Ziel vor
Für die Rückrunde gibt die sportliche Leitung bewusst kein konkretes Tabellenziel aus. Stattdessen arbeitet man in Etappen. „Wir setzen uns immer Ziele für jeweils fünf Spiele. Wichtig ist, so lange wie möglich oben dranzubleiben“, erklärt Sipahi. Sollte man bis in die Schlussphase der Saison hinein eine Rolle spielen, wäre das „ein Traum für alle Beteiligten und würde die Motivation oben halten“. Mindestens ebenso wichtig sei die Entwicklung der jungen Spieler – insbesondere der eigenen Talente. „Unser Ziel ist es, die Öhringer Jungs kontinuierlich an die Landesliga heranzuführen“, sagt Sipahi.
Winter-Neuzugang
Ein wirklicher Neuzugang ist Luca Provvido eigentlich nicht. Der in Pfedelbach wohnende Außenbahnspieler trainiert schon seit August in Öhringen mit. Er wird aber erst im Februar 18 Jahre alt und wäre dann spielberechtigt für die erste Mannschaft. In der U17-DFB-Nachwuchsliga spielte er bis dato bei der TSG Hoffenheim. Er wechselte im Sommer zur U19 des Karlsruher SC, dort wurde auf seinen Wunsch der Vertrag aber wieder aufgelöst. Über Jonas Stegmaier kam der Kontakt zu Mert Sipahi zustande.
Große personelle Umbrüche wird es in der Winterpause voraussichtlich nicht geben. Tim Maier wird an den Bezirksligisten SG Sindringen/Ernsbach ausgeliehen, soll dort Spielpraxis sammeln und dann im Sommer wieder zur TSG zurückkehren.
Ab dem 2. Februar startet die Mannschaft in die Vorbereitung auf die Rückrunde. „Diese wird kein Selbstläufer“, warnt Sipahi, der aktuell zusammen mit Abteilungsleiter Michael Carle auf Trainersuche ist. Aber auch da machen sich die Verantwortlichen keinen Druck. „Im Moment gehen wir das noch ruhig an und überlegen, wer in Frage kommt. Vielleicht meldet sich ja auch jemand, mit dem wir gar nicht gerechnet haben“, sagt Sipahi. „Wir haben da noch Zeit.“
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