Spielsystem für den Fußball-Bezirk Hohenlohe wird zu einem großen Puzzle
Beim Halbzeit-Staffeltag im Bezirk Hohenlohe dreht sich alles um das kommende Spielsystem. Im neuen Bezirk Hohenlohe/Rems-Murr werden die Umstrukturierungen wohl bis ins Jahr 2027 spürbar sein.

Die Bühne gehörte am Donnerstagabend dem Bezirksspielleiter. Und Martin Basler hatte einige Punkte abzuarbeiten. Zwar blickte er auch auf die Hinrunde im Bezirk Hohenlohe zurück, doch der größte Teil nahm das Spielsystem ein, das er und seine Kollegen für die nächsten beiden Spielzeiten - und teilweise darüber hinaus - entworfen haben. Das Ziel der teilweise unkonventionellen Einteilungen ist, nach der Umsetzung der Strukturreform, so viele Plätze wie möglich in den jeweiligen Bezirksligen mit Hohenloher Teams zu besetzen. Ein Überblick über die wichtigsten Fakten.
Rückrunde der aktuellen Saison
Es bleibt so, wie vor der Runde geplant: In der Bezirksliga steigt nur der Letzte ab. Da die Liga aufgestockt werden soll, steigen die ersten beiden Teams der drei A-Ligen direkt auf. Dafür gibt es aber drei Absteiger und der Viertletzte muss in die Relegation.
Spielsystem 2023/24
Es erfolgt eine geographische Einteilung der Ligen. Basler sprach dabei von Hohenlohe Süd (Teams der Schiedsrichtergruppen Crailsheim und Schwäbisch Hall), das später mit dem Bezirk Rems-Murr zusammenspielen wird, und Hohenlohe Nord (Öhringen, Künzelsau, Bad Mergentheim), das ab dem Sommer 2024 mit dem Unterland einen neuen Bezirk bildet. Seine Berechnungen der Staffelzahlen gründeten auf dem aktuellen Tabellenstand.
Die Bezirksliga (22 Mannschaften) wird in der nächsten Saison in zwei Staffeln aufgeteilt - eine hat Stand jetzt die Größe von 13 Teams (Süd), die andere von neun. Im Süden gibt es zudem zwei A-Ligen mit jeweils zehn Mannschaften. Die Nord-A-Liga besteht aus 16 Teams. In beiden Teilen gibt es zudem zwei B-Ligen.
Die beiden Bezirksliga-Ersten spielen am Ende der Saison in Hin- und Rückspiel den letzten Hohenloher Bezirksliga-Meister aus. Dieser steigt direkt in die Landesliga auf. Eine Relegation wird es Stand jetzt nicht geben - in keinem Bezirk. Dafür will sich auch der Bezirksvorstand Niko Schwarz beim WFV einsetzen: "Entweder es muss eine Relegation in allen Bezirken oder in keinem geben." Denn im Gespräch war auch, dass nur die von der Strukturreform direkt betroffenen Bezirke keine Relegation zur Landesliga spielen.
Was die Zusammenführung der Bezirksligen anbelangt, wird es kompliziert: Rems/Murr und Unterland stellen in ihren Bereichen je zwölf Teams in der Bezirksliga. Dazu kommen dann jeweils sechs Hohenloher. Allerdings gehen die Plätze zunächst an die möglichen Landesliga-Absteiger. Dann kommen die A-Liga-Aufsteiger (in Unterland/Hohenlohe ist dies ein Team), bevor der Rest an die besten Teams der Bezirksliga geht. Damit könnte es in der Nordstaffel bis zu sechs Absteiger geben. Im Süden könnten es sogar elf sein. Analog kann es auch in der Kreisliga A Nord zwischen vier und sieben Absteiger geben.
Spielsystem 2024/25
In Hohenlohe/Rems-Murr gibt es eine Übergangsphase, die bis 2027 dauert, ehe das Spielsystem so aussieht, wie geplant - weil hier mehr Mannschaften aus Hohenlohe dazu kommen. In Unterland/Hohenlohe ist geplant, dass es die gemeinsame Bezirksliga mit zwölf Unterländer und sechs Hohenloher Mannschaften gibt. Darunter drei A-Ligen. Laut Basler wird eine davon komplett aus Hohenloher Mannschaften bestehen, die anderen beiden aus Unterländer Teams. Wobei dies noch einmal überdacht werden sollte, da sonst beispielsweise der VfB Neuhütten aus Wüstenrot, der nach Hohenlohe spielt, in der A-Liga anstatt in seine Nachbarorte bis nach Creglingen oder ins Taubertal müsste.
Wie ursprünglich im Unterland geplant, wäre eine gemischte Liga die bessere Lösung. Darunter soll es drei B-Ligen mit Hohenloher Teams bestückt geben. Aus dem Unterland kommen vier weitere hinzu. Auch hier muss wohl nach geographischen Gesichtspunkten noch etwas hin- und hergeschoben werden.
Der Spielbetrieb bei den Frauen und Senioren soll vorerst, von der Strukturreform unangetastet, wie bisher durchgeführt werden.
Schlechte Ökobilanz
Aus Hohenlohe hatte es einige Vorschläge für Anpassungen an den Württembergischen Fußballverband gegeben. Diese wurden fast alle aus "rechtlichen Gründen" abgelehnt. Auch ein Workshop von Vereinsvertretern und dem WFV blieb ohne Ergebnis. Oder wie es Siegried Trittner von den Sportfreunden Bühlerzell ausdrückte: "So unnötig wie an diesem Tag hat wohl selten jemand das Haus verlassen." Dies spiegele die gesamte Haltung des WFV bei der Umsetzung der Strukturreform durchaus gut wider.
Trittner hatte sich auch mal die Mühe gemacht, und ein ökologisches Rechenbeispiel gemacht. Bezogen auf alle Umwälzungen im Verbandsgebiet gäbe es durch die Strukturreform pro Jahr 500.000 gefahrene Kilometer mehr im Vergleich zur aktuellen Situation. Das bedeutet dass rund 50 Tonnen des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid (CO2) mehr pro Jahr ausgestoßen werden. Allein dies sei in Zeiten des Klimawandels ein falsches Signal und deute auf eine schlechte Planung hin.