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Sieg nach Elfmeterschießen: VfB Stuttgart jubelt beim U17-Bundesliga-Cup im Frankenstadion

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Die Schwaben dominieren das zweitägige Vorbereitungsturnier in Heilbronn und revanchieren sich zugleich beim FC Schalke 04. Abseits des Platzes tummeln sich Fußball-Prominenz und Talentspäher.

Oberbürgermeister Harry Mergel (hintere Reihe, 6. von rechts) übergab den Wanderpokal an den neuen Titelträger. Torwart Florian Hellstern (hintere Reihe, 3. von rechts) wurde zum besten Schlussmann gewählt.
Oberbürgermeister Harry Mergel (hintere Reihe, 6. von rechts) übergab den Wanderpokal an den neuen Titelträger. Torwart Florian Hellstern (hintere Reihe, 3. von rechts) wurde zum besten Schlussmann gewählt.  Foto: Berger, Mario

Revanche geglückt - wenigstens ein bisschen. Die B-Junioren des VfB Stuttgart haben sich beim U17-Bundesliga-Cup im Heilbronner Frankenstadion zum Turniersieger gekrönt. Das Finale - eine Wiederauflage des B-Jugend-DM-Finales vom Mai - gewannen die Schwaben mit 5:4 nach Elfmeterschießen gegen den FC Schalke 04, der vor zwei Monaten mit dem 2005/2006er Jahrgang, ebenfalls im Elfmeterschießen, die Oberhand behalten hatte.

Das deutschlandweit hochkarätigste Turnier dieser Altersklasse war für die acht Nachwuchsmannschaften so etwas wie die erste Standortbestimmung während der noch jungen Saisonvorbereitung. Zudem bot sich dem neuen B-Jugend-Jahrgang 2007/2008 die Gelegenheit, auf sich aufmerksam zu machen. Denn unter den rund 6000 Zuschauern, die laut Jürgen Birkert, Initiator und Organisator des Turniers, am Samstag und Sonntag den Weg ins Stadion gefunden hatten, waren auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Scouts und Beobachter.

Schalke 04 rutscht etwas glücklich ins Halbfinale

Zu sehen bekamen sie viele enge und ausgeglichene Spiele - und einen dominant aufspielenden VfB Stuttgart, der sich nach einer verlustpunktfreien Vorrunde früh als Favorit herauskristallisierte.

Finalgegner Schalke 04 hatte dagegen in der Gruppenphase Mühe und kam nur dank eines Dortmunder 1:0-Erfolgs gegen Eintracht Frankfurt ins Halbfinale. "Ich muss gestehen: Es war schon kurios, dass wir mit nur einem Sieg und einem Torverhältnis von minus eins ins Halbfinale gekommen sind", sagte Onur Cinel. Der Trainer der Königsblauen, der zudem Co-Trainer von Ralf Rangnick bei der österreichischen Nationalelf ist, war einer der aktiveren Übungsleiter an der Seitenlinie. Er gab viele Kommandos, instruierte und motivierte seine Spieler lautstark. Im Finale zeigte das zunächst Wirkung.

Oberbürgermeister Mergel kombiniert Hobby mit Pflicht

Denn nachdem Eliot Bujupi den klar spielbestimmenden VfB mit seinem Doppelpack in Führung gebracht hatte, kämpften sich die Schalker zurück und glichen durch Edion Sashi und Mika Khadr kurz vor dem Ende der 40-minütigen Spielzeit aus. Im folgenden Elfmeterschießen hielt dann VfB-Schlussmann Martin Stojcevic den vorletzten Schuss von Schalkes Jermaine Jann, ehe VfB-Kapitän Nuredin Rexhepi seine Farben jubeln ließ. Das Spiel um Platz drei hatte die TSG Hoffenheim dank zweier Treffer von Melvin Onos mit 2:0 gegen den HSV gewonnen.

Abseits des Sportlichen war der U17-Cup auch einmal mehr Treffpunkt für viele bekannte Gesichter aus der Welt des Fußballs. Bundesliga-Schiedsrichterin Karoline Wacker und Ex-Profi Marco Sailer waren ebenso unter den Zuschauern wie Oberbürgermeister Harry Mergel. Für den passionierten Fußballer war es eine angenehme Möglichkeit, um Hobby und Bürgermeister-Pflicht zu kombinieren, wie er zugab.


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Hanke und Mahdavikia beobachten die Konkurrenz

Darüber hinaus waren auch die Mannschaften mit einigen prominenten Gesichtern angereist. Mönchengladbachs Co-Trainer Mike Hanke etwa hatte "zwei, drei richtig starke Spieler" beobachtet, wie der WM-Teilnehmer von 2006 berichtete. Für seine Borussia sei es vor allem interessant, gegen die Teams aus den anderen Bundesligen zu testen und den BVB und Schalke, die bekannten Gegner aus der West-Staffel, zu beobachten. "Das Turnier hat schon ein hohes Niveau und ist eine gute Standortbestimmung", sagte der 38-Jährige.

Der Hamburger SV hatte neben Rodolfo Esteban Cardoso gleich noch einen ehemaligen Bundesliga-Star mitgebracht: Geburtstagskind Mehdi Mahdavikia. Der nun 45-Jährige, 110-fache iranische Ex-Nationalspieler - bei den Rothosen als Techniktrainer engagiert - hatte schon schlechtere Geburtstage, wie er lachend zugab. "Für die Jungs steht nun das erste Jahr Jugend-Bundesliga an. Das spielen gegen die Dorfmannschaften ist jetzt vorbei", sagte Mahdavikia. Auch er sah die Duelle seiner Hamburger mit Hoffenheim, Mönchengladbach, Stuttgart und Augsburg als interessanten Quervergleich gegen bislang unbekannte Gegner.

VfB räumt auch bei individuellen Auszeichnungen ab

Die Spielführer und Trainer der acht teilnehmenden Mannschaften wählten Melvin Onos (TSG Hoffenheim) zum besten Spieler des Turniers. Stuttgarts Eliot Bujupi wurde mit vier Treffern Torschützenkönig, sein Teamkollege Florian Hellstern erhielt die Trophäe für den besten Torhüter. Der Hamburger SV gewann den Fair-Play-Pokal ohne eine einzige Gelbe oder Rote Karte. Ebenfalls vorbildlich: Die von acht Corona-Fällen gebeutelten Augsburger, die mit großen Teilen ihrer U16 antraten und sich achtbar präsentierten.

Der Moment der Entscheidung: VfB-Spielführer Nuredin Rexhepi lässt Schalkes Keeper Johannes Siebeking im Elfmeterschießen keine Chance.
Der Moment der Entscheidung: VfB-Spielführer Nuredin Rexhepi lässt Schalkes Keeper Johannes Siebeking im Elfmeterschießen keine Chance.  Foto: Berger, Mario
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