Serie des furchtlosen Aufsteigers Öhringen hält

Für das verdiente Genuss-Bier ist am frühen Sonntagabend keine Zeit mehr gewesen. Tobias Weis hat sich nach dem klaren 4:0 (2:0)-Erfolg seiner TSG Öhringen beim SV Kaisersbach recht zügig verabschiedet. Der Trainer des Landesligisten ist noch am Abend mit seiner Frau in die Türkei geflogen. In Belek leitet der ehemalige Profi von Montag an für fünf Tage ein Fußballcamp für Kinder zwischen acht und 15 Jahren.

Nur nicht unterschätzen

Doch Tobias Weis ist auf dem Weg zum Flughafen gut gelaunt gewesen. Die Erklärung: Mit dem siebten Saisonsieg hat sich der Landesliga-Aufsteiger nicht nur weitere drei Punkte gesichert, auf Platz drei in der Tabelle festgesetzt, sondern ist dank der dominanten Vorstellung im Rems-Murr-Kreis nun sogar punktgleich mit dem Zweiten FV Löchgau. „Das war schon sehr souverän“, sagt Tobias Weis und fügt an: „Wir haben die gesamte Spielzeit über keine einzige Torchance zugelassen.“ Auch, weil er seine Mannschaft gut auf Kaisersbach eingestellt gehabt und deren 4:3-Sieg gegen Heimerdingen als Warnung genutzt hat, die Gastgeber bitteschön nicht zu unterschätzen.

Frühe Führung bringt Sicherheit

Die frühe Führung – dank Yannick Jankowski haben die Hohenloher bereits in der 10. Minute das erste Mal gejubelt – hat der TSG Öhringen die nötige Sicherheit gegeben. Als Jemal Hergüngezer (23.) den 2:0-Pausenstand erzielt hat, ist längst klar, dass die anfällige Defensive auch an diesem Nachmittag Schwerstarbeit zu leisten hat. Chance um Chance erspielte sich die TSG, in der 52. Minute ist es Alex Cosentino gewesen der auf 3:0 erhöht. Den Schlusspunkt in der einseitigen Partie erzielt nur drei Minuten später Lorik Makolli – mit dem 4:0 verbessern die Öhringer ihre persönliche Erfolgsstatistik gegen Kaisersbach nun auf vier Siege. Dass die Gastgeber aufgrund des schönen Herbstwetters, anders als ursprünglich angekündigt, doch nicht auf den Kunstrasen gewechselt haben, hat die TSG dabei nicht aus dem Rhythmus gebracht. Und das, obwohl die Hohenloher ihrerseits unter der Woche selbst auf das künstliche Grün gewechselt haben.

Trainer Weis: „Die Jungs haben einen so guten Charakter“

Sorge, dass sein Team nun die nach wie vor wichtigste Aufgabe – den Klassenerhalt – aus den Augen verliert, hat Tobias Weis nicht: „Die Jungs haben einen so guten Charakter, da hebt keiner ab.“ Der Trainer ist klug genug und weiß, wie er den schmalen Grat zwischen der beflügelnden Siegesserie und möglicherweise aufkommendem Leichtsinn begegnet. Mit Demut. Und viel Wettkampfcharakter in den Einheiten, „um den Level hochzuhalten“.Nur: In dieser Woche wird Tobias Weis erstmals seine Mannschaft nicht leiten. Der 40-Jährige hat jedoch alles organisiert und vertraut seinen Co-Trainern.