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Oberligist FSV Hollenbach hadert mit unnötiger Niederlage beim SV Oberachern

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Nach dem 1:2 im Nachholspiel beim SV Oberachern rutscht der Fußball-Oberligist FSV Hollenbach auf Rang 16 der Oberliga ab. Warum sich Reinhard Schenker auch im Nachhinein über ein, zwei Entscheidungen ärgerte.  

Im Getümmel nur schwer zu sehen: Hollenbachs Jason Wink wird beim Schuss, der letztlich geblockt wird, von Oberacherns Noa Antony Bauer noch durch das Trikotziehen gestört. Es gab einige kritische Szenen im Spiel.
Fotos: Marc Schmerbeck
Im Getümmel nur schwer zu sehen: Hollenbachs Jason Wink wird beim Schuss, der letztlich geblockt wird, von Oberacherns Noa Antony Bauer noch durch das Trikotziehen gestört. Es gab einige kritische Szenen im Spiel. Fotos: Marc Schmerbeck  Foto: Marc Schmerbeck

Das tat weh. Weil es vollkommen unnötig war. Aber Fußball-Oberligist FSV Hollenbach verabschiedete sich sportlich mit einer 1:2-Niederlage aus dem Jahr und überwintert nun auf Abstiegsrang 16. Gastgeber SV Oberachern schob sich durch den Erfolg im Nachholspiel am Samstag auf Rang drei. „Wir hätten das Spiel nicht verlieren müssen, vielleicht sogar nicht verlieren dürfen“, sagte FSV-Trainer Reinhard Schenker.

Er stellte dann aber trotzdem auch die Qualitätsfrage, weil zu viele Möglichkeiten ausgelassen wurden und dazu ein Geschenk verteilt wurde. „Wegen eines schlechten ersten Kontakts wird bei uns zu oft aus einer möglichen Riesenchance keine Chance“, sagte Schenker, der seiner Mannschaft in Sachen Einsatzwillen, Bereitschaft, Kampfgeist und Moral aber keinen Vorwurf machen konnte.

Schiedsrichter will zu strittigen Entscheidungen kein Statement abgeben

Am Sonntag erschien die Niederlage für Schenker noch ärgerlicher. Denn das Videostudium bestätigte seinen ersten Eindruck: Der Elfmeter für Oberachern zur 1:0-Führung war unberechtigt und für sein Team wurde ein klares Foul im Strafraum an Jonas Limbach nicht geahndet. Dazu gab es weitere strittige Szenen. Schiedsrichter Maurice-Alexander Bollheimer nutzte nach dem Spiel auf Nachfrage der Hohenloher Zeitung die Chance nicht, seine Sicht der Dinge zu schildern und gab kein Statement ab – mit dem Hinweis, dass ein Beobachter vor Ort sei und er deshalb schnell in die Kabine müsse. Es gab ja auch einiges zu bereden.

Fußball Oberliga SV Oberachern (blau) - FSV Hollenbach Nico Purtscher ist am Elfmeter dran, kann den Ball aber nicht entscheidend abwehren.
Fußball Oberliga SV Oberachern (blau) - FSV Hollenbach Nico Purtscher ist am Elfmeter dran, kann den Ball aber nicht entscheidend abwehren.  Foto: Marc Schmerbeck

Der FSV war von Beginn an gut im Spiel, verpasste es aber, sich klare Torchancen zu erspielen. Dann wurde die Partie ausgeglichener, Oberachern kam immer besser in die Partie und gab auch durch Nathan Recht (26. – kein Problem für Purtscher) und Rachid Gueddin (27. – knapp vorbei) zwei erste Warnschüsse ab. Dann folgte ein langer Pass in den Hollenbacher Strafraum, Luca Fritz lief in Richtung Tor und Jason Wink klärte den Ball in Richtung Eckfahne, traf danach Fritz noch, der in ihn reinlief (siehe Infobox) – dafür gab es trotz vehementer Proteste den Elfmeter, den Marin Stefotic zur Führung des SVO verwandelte. Nun war Oberachern das bessere Team. Der FSV musste den Wirkungstreffer erst verdauen.

Fußball Oberliga SV Oberachern (blau) - FSV Hollenbach Inas Music erzielt das 1:2
Fußball Oberliga SV Oberachern (blau) - FSV Hollenbach Inas Music erzielt das 1:2  Foto: Marc Schmerbeck

Schenker sieht durch Video seine Sicht auf strittige Entscheidungen bestätigt

„Es ist ein Wahnsinn, wie ein Schiedsrichter in der Position, in der er steht und die Zweikampfsituation voll im Blick hat und auch noch der Linienrichter freien Blick hat auf die Situation, wie man da so eine krasse Fehlinscheidung treffen kann“, ärgerte sich Reinhard Schenker nach dem Videostudium über die Elfmetersituation. „Jason Wink trifft erst ausschließlich den Ball, er berührt Luca Fritz, der mehrere Rollen dreht als hätte er ihm Fuß gebrochen, danach kaum. Der Schiedsrichter steht fünf Meter hinten dran, entscheidet auf Elfmeter. Eine schlechte Entscheidung. Ich habe ja am Samstag noch gesagt, sie haben insgesamt einen guten Job gemacht. Davon kann man nicht mehr reden. Das war eine mega Fehlentscheidung, die uns mehr oder weniger das Spiel ein wenig gekostet hat. Da hatten beide Schiedsrichter einen Blackout, der so niemals passieren darf.“ Und weiter: „Ich war ja 50 Meter weg und hatte die sehr starke Vermutung, dass es kein Elfmeter war. Er war 45 Meter näher dran.“ Zumal auch die Flugkurve des Balles darauf schließen ließ, dass Wink den Ball gespielt hatte und nicht Fritz. Im Spiel habe der Unparteiische zu den Hollenbachern gesagt, blau habe den Ball gespielt, meinte Peter Engelmann. Schenker verwies auch noch auf den kapitalen Fehler seiner Mannschaft zum 2:0, um nicht nur die Schuld bei den strittigen Entscheidungen zu suchen. Da hätte es aber auch schon 1:1 stehen können – wäre das Foul an Limbach geahndet worden. Auch das sollte gesagt sein: Kein Schiedsrichter trifft solche Entscheidungen absichtlich, es wäre aber manchmal besser, auch einen Fehler einzugestehen oder seine Sicht zu schildern.

Peter Engelmann sitzt nach dem 1:2 enttäuscht am Boden.
Foto: Herbert Schmerbeck
Peter Engelmann sitzt nach dem 1:2 enttäuscht am Boden. Foto: Herbert Schmerbeck  Foto: Herbert Schmerbeck

Kurz vor der Pause hatten die Gäste dann durchaus Möglichkeiten auszugleichen. In der 42. Minute hatte Schenker ein Handspiel im Strafraum erkannt, es gab aber Freistoß. Dieser strich knapp am Tor vorbei. Eine sehr enge Entscheidung. In der 44. Minute kam Wink aus vier Metern zum etwas zu schwachen Abschluss, wurde dabei aber auch am Trikot gezogen. Der Schuss wurde geblockt, der mögliche, aber nicht unbedingt zwingende Pfiff, blieb aus.

Fußball Oberliga SV Oberachern (blau) - FSV Hollenbach Juan Faßbinder findet seinen Mitspieler nicht. Der FSV hatte genügend Möglichkeiten.
Fußball Oberliga SV Oberachern (blau) - FSV Hollenbach Juan Faßbinder findet seinen Mitspieler nicht. Der FSV hatte genügend Möglichkeiten.  Foto: Herbert Schmerbeck

Foulspiel an Jonas Limbach wird nicht geahndet - Es hätte Elfmeter geben müssen 

Nach der Pause spielte der FSV ruhig weiter. Und nach einer Stunde hätte es Elfmeter geben müssen, als Jonas Limbach im Laufduell am Fuß getroffen wurde und zu Boden ging. „Ein glasklares Foul“, meinte Schenker, bestätigt durch die Videobilder. Zwei Minuten später landete eine Direktabnahme von Juan Faßbinder neben dem kurzen Pfosten. Dann verteilte der FSV allerdings auch ein Weihnachtsgeschenk am Nikolaustag. Ein Pass im eigenen Strafraum landete bei Nico Huber, der nur noch zum 2:0 ins leere Tor einschieben musste.

FSV-Stürmer Hannes Scherer wird unsanft von den Beinen geholt.
FSV-Stürmer Hannes Scherer wird unsanft von den Beinen geholt.  Foto: Marc Schmerbeck

Im Gegenzug wurde Hannes Scherer gerade noch geblockt. Dann fanden weder Faßbinder noch Felix Limbach und Rico Hofmann aus fünf Metern die Lücke in der Oberacherner Defensive. Dafür gelang Inas Music (82.) noch der Anschlusstreffer. Fünf Minute später verpassten es die Gastgeber, das Spiel endgültig zu entscheiden, weil Purtscher stark reagierte. Doch es blieb letztlich beim 2:1 des SVO. „Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht, hatten auch Chancen“, meinte Hollenbachs Außenverteidiger Peter Engelmann. „Dazu hatten wir mit der Elfmeterentscheidung Pech.“

Fußball Oberliga SV Oberachern (blau) - FSV Hollenbach Jason Wink wird beim Abschluss gehalten
Fußball Oberliga SV Oberachern (blau) - FSV Hollenbach Jason Wink wird beim Abschluss gehalten  Foto: Herbert Schmerbeck

SV Oberachern: Redl, Fritz, Sheron, Zwick, Stefotic (90. Barnick), Gueddin, Huber, Recht (74. Weiß), Borie (82. Mörmann), Bauer (67. Gjuraj), Scherer.

FSV Hollenbach: Purtscher, Engelmann, Schülke, Jonas Limbach (68. Felix Limbach), Faßbinder (99. Omerovic), Scherer, Gesell (76. Music), Schiek, Henning, Wink, Knapp (68. Hofmann).

Tore: 1:0 (29. Elfmeter) Marin Stefotic, 0:2 (72.) Nico Huber, 2:1 (82.) Inas Music.

Schiedsrichter: Maurice-Alexander Bollheimer.

Zuschauer: 150.

Fußball Oberliga SV Oberachern (blau) - FSV Hollenbach Hannes Scherer
Fußball Oberliga SV Oberachern (blau) - FSV Hollenbach Hannes Scherer  Foto: Herbert Schmerbeck
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