Oberligist FSV Hollenbach angelt sich Ex-Profi
Der ehemalige Großaspacher Sebastian Schiek schließt sich dem Oberligisten an und bringt viel Erfahrung mit. Dabei soll der Ex-Profi nicht nur auf dem Platz helfen.

Die Nachricht am späten Montagabend kam dann doch überraschend. Eigentlich hatten die Verantwortlichen des FSV Hollenbach keine großen Transfer-Pläne für den Winter. Und wenn, dann sollte etwas für die Offensive getan werden. "Man bekommt ja nie, was man will", meint Manager Karl-Heinz Sprügel leicht schmunzelnd. "Aber wir haben ja auch viele Spieler, die wir variabel einsetzen können."
Letztlich ist der Neue von einer Kategorie, mit der man nicht unbedingt gerechnet hatte. Die Gelegenheit, mit Sebastian Schiek einen erfahrenen, ehemaligen Drittliga-Spieler verpflichten zu können, wollte man sich beim Oberligisten jedenfalls nicht entgehen lassen. Auch im Vorgriff auf die nächste Runde, für die es noch einige Fragezeichen bei Defensivspielern im aktuellen Kader gibt. Unter anderem hat Routinier Manuel Hofman angekündigt, aufhören zu wollen. Auch im Mittelfeld wird es Aderlass geben, da Boris Nzuzi im Sommer Spielertrainer beim FC Langenburg wird und Samuel Schmitt nun wirklich die Pause einlegt, die er bereits vor dieser Saison machen wollte.
Zusätzliche Unterstützung für Prediger und Lanig
Schiek soll als spielender Co-Trainer fungieren und so Dirk Prediger und Martin Lanig unterstützen. "Es ist geplant, dass das auch für die nächste Saison gültig ist", sagt Manager Karl-Heinz Sprügel, der am Freitag das erste Gespräch mit dem Außenverteidiger führte. Wegen des Transferschlusses am Dienstag, musste es schnell gehen. Am Montag war Schiek nach der Vertragsunterzeichnung schon im Training dabei. "Es ist auch wegen der Fragezeichen so schnell passiert", sagt Sprügel. Die Fragezeichen will er im Trainingslager, das am 8. Februar in der Türkei beginnt, geklärt haben. Danach soll feststehen, wer aus dem aktuellen Team auch in der nächsten Saison auflaufen wird.
"Man hat auch nicht immer so viel Glück wie wir in der Vorrunde, als wir kaum Verletzte hatten", sagt Sprügel, der durch Schiek eine Alternative mehr im Kader sieht. "Er kann sich jetzt beweisen und zeigen, welche Rolle er nächstes Jahr spielen kann." Außerdem waren der Manager und der Abwehrspieler schnell auf einer Wellenlänge. "Er ist auch ein super Typ, der nach Hollenbach passt. Das ist mir ja immer ganz wichtig", sagt Sprügel. "Ich war ganz beeindruckt. Er ist auch noch durchtrainiert und braucht sicher nicht viel Zeit. Er ist zwar 32, doch kann sicher problemlos noch eineinhalb Jahre spielen." Außerdem tut der jungen Mannschaft eine erfahrene Führungsfigur gut.
Zweitliga-Debüt beim KSC
Die Verpflichtung war insofern problemlos, als dass Schiek vereinslos war. Sein Vertrag bei der SG Sonnenhof Großaspach war nach dem Abstieg aus der Regionalliga im Sommer ausgelaufen. Dort war Schiek auch Kapitän gewesen.
In der Jugend spielte der in Bruchsal geborene Schiek, der mittlerweile in Steinheim/Murr wohnt, beim Karlsruher SC, bei dem er auch seine erste Station bei den Aktiven hatte und 2011 in der 2. Bundesliga zum Einsatz kam. Weitere Stationen waren Großaspach (2014), Fortuna Köln (2018), der VfR Aalen (2020) und erneut Großaspach (2020). Nun will der Außenverteidiger, der auch offensiv auf der Außenbahn eingesetzt werden kann, dem FSV Hollenbach beim Unternehmen Klassenerhalt helfen und bringt die Erfahrung von 16 Zweitliga- und 153 Drittliga-Spielen mit.
VfR Heilbronn fordet Oberligisten im zweiten Testspiel
Am Dienstagabend im zweiten Testspiel des FSV Hollenbach gegen den Landesligisten VfR Heilbronn war Schiek noch nicht dabei. Zum einen kam es noch zu früh, zum anderen war sein Vertragsbeginn der 1. Februar. Der vom ehemaligen Hollenbacher A-Jugend-Coach Thomas Kettner trainierte ambitionierte Landesligist war durchaus ein herausfordernder Gegner. Schließlich kennt Kettner das Team gut. Am Ende stand ein knapper 3:2-Erfolg des Oberligisten.
Allerdings legte der VfR früh das 1:0 durch Robin Dörner (5.) vor, der erst in der Winterpause von Hollenbach nach Heilbronn wechselte. Noah Krieger (6.) glich aber postwendend aus. In der zweiten Hälfte ging wieder der VfR durch Adrian Nicolae Radu (63.) in Führung. Mit zwei späten Toren drehten die Hollenbacher das Spiel noch. Noah Krieger glich in der 83. Minute erst aus, um in der 89. Minute seinen Dreierpack und damit den 3:2-Sieg des FSV klar zu machen.