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Nur ein kleines Geschenk für den Manager des FSV Hollenbach

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Der Fußball-Oberligist FSV Hollenbach lässt gegen den 1. FC Normannia Gmünd zu viele Chancen liegen. Eine Szene sorgte für große Diskussionen. 

Hannes Scherer verpasst in der Anfangsphase den Ball nur um Haaresbreite. Es war eine von zahlreichen Hollenbacher Chancen gegen den 1. FC Normannia Gmünd. Das Spiel endete 0:0.
Foto: Marc Schmerbeck
Hannes Scherer verpasst in der Anfangsphase den Ball nur um Haaresbreite. Es war eine von zahlreichen Hollenbacher Chancen gegen den 1. FC Normannia Gmünd. Das Spiel endete 0:0. Foto: Marc Schmerbeck  Foto: Marc Schmerbeck

Ein wenig mehr hatte sich Karlheinz Sprügel schon erhofft. Am Samstag hatte der Manager des Fußball-Oberligisten FSV Hollenbach Geburtstag – und er sah einen engagierten, starken Auftritt seiner Mannschaft gegen den 1. FC Normannia Gmünd. Allerdings belohnten sich die Hohenloher nicht dafür. Sie ließen einige guten Chancen liegen und mussten sich mit einem 0:0 begnügen. Ganz unzufrieden wollte Sprügel nicht sein, da er die Leistung anerkannte.

Platzverweis ärgert den Hollenbacher Trainer Reinhard Schenker maßlos 

Dafür ärgerte sich nicht nur er über die Rote Karte für Jonas Limbach („weil es keine war“, Trainer Reinhard Schenker) fünf Minuten vor dem Ende – nach einem, zumindest von außen betrachtet, völlig normalen Foul. Was er an der Aktion des Mittelfeldspielers so grob gesehen hatte, dass er sie mit einem Platzverweis ahndete, wollte oder konnte der Schiedsrichter auf Nachfrage der Hohenloher Zeitung nicht sagen. „Das Foul“ sei rotwürdig gewesen, sagte er lapidar und machte sich auf den Weg in Richtung Kabine. Vorher hatte er bereits FSV-Trainer Reinhard Schenker stehen lassen.

„Die Rote Karte tut uns doppelt und dreifach weh, weil Jonas jetzt fehlen wird“, ärgerte sich dieser. „Ich bin es leid, immer wieder darüber zu sprechen, aber ich muss meinem Innenleben Luft verschaffen. Wir dürfen uns nicht beschweren – wenn wir unsere Sicht der Dinge dem Schiedsrichter kundtun, läuft er mit einer Arroganz weg, als hätte er 300 Champions-League-Spiele gepfiffen. Ich hoffe, dass der Verband mal einschreitet, weil man Woche für Woche liest, dass extrem krasse Fehlentscheidungen getroffen werden, die nicht nur Einfluss auf das laufende Spiel haben, sondern auch auf die Zukunft. Unser Spieler wird nun gesperrt – und er pfeift nächste Woche wieder.“

Auch Gmünds Trainer Zlatko Blaskic versteht die Entscheidung nicht

Übrigens hatten sich nicht nur Schenker und die Zuschauer über die Farbwahl gewundert – auch sein Gegenüber Zlatko Blaskic meinte: „Die Rote Karte war völlig übertrieben. Das ist ’ne Gelbe, dann gibt man sich die Hand und geht weiter. Warum es Rot sein musste, weiß ich nicht. Es war ein faires Spiel.“ Und so wurde eine bis dahin unauffällig ordentliche Schiedsrichterleistung leider einmal mehr zu einer diskussionswürdigen.

„In so einer Situation Rot zu geben – da sollte auch ein Schiedsrichter eine Sperre bekommen“, meinte Schenker. „Wenn ich fünf Spiele in Folge verliere, bekomme ich auch Kritik oder werde vom Chef sanktioniert. Wenn meine Spieler Fehler machen, bekommen sie Ärger mit mir – und die Schiedsrichter dürfen immer alles machen, was sie wollen. Es war ein normales Foul. Das nervt mich.“

Glück mit Entscheidungen hatten die Hollenbacher in dieser Saison nur selten. Nun muss sich Schenker wieder etwas Neues fürs zentrale Mittelfeld einfallen lassen.

Hollenbach hat Chancen, nutzt sie aber nicht

Am Samstag hatte er Neuzugang Janis Gesell an der Seite von Limbach aufgestellt – und das Duo harmonierte gut. Ebenso aufgegangen war es, Esnaf Rejan Omerovic auf die linke Abwehrseite zu stellen. Hollenbach war von Beginn an präsent. „Wir waren in allen Belangen besser“, meinte Schenker. Allerdings fehlte in der ersten Halbzeit zu oft die Präzision in der Offensive. Trotzdem hatten Hannes Scherer (6., 26., 39.), Inas Music (23.) und Marco Specht (39.) gute Möglichkeiten. Auf der anderen Seite war lediglich Tim Grupp (20.) per Kopfball zum Abschluss gekommen – und verfehlte das Tor.

„Purtscher hätte sich heute eine Sonnenliege hinstellen können“, meinte Blaskic über die Offensivbemühungen seiner Mannschaft.

Nach der Pause war Inas Music immer wieder auffällig, suchte die Eins-gegen-eins-Situationen, hatte Zug zum Tor, hatte aber mehrmals (55., 60., 70.) ebenso Pech im Abschluss wie Gesell (47.), Specht (64.), Scherer (67., 79., 90.+6) und Niklas Dörr (90.+4). Dörr war in der 80. Minute auch an einem Pressschlag beteiligt, nach dem Gmünds starker Torhüter ausgewechselt werden musste.

„Purtscher hätte sich heute eine Sonnenliege hinstellen können.“Zlatko Blaskic

„Wir hatten alles im Griff, sind defensiv stabil gestanden“, meinte Innenverteidiger Arne Schülke. „Die erste Halbzeit war noch etwas zäh. Aber die hatten eigentlich keine klare Torchance.“ So war es auch nicht verwunderlich, dass Sprügel von einer Leistung sprach, „auf die man aufbauen kann – auch wenn ich mir zum Geburtstag drei Punkte gewünscht hätte. Uns hat nur das Tor gefehlt.“

So sagte auch Schenker zum Spiel: „Wir waren heute die bessere Mannschaft, hätten den Sieg verdient gehabt, haben es aber nicht geschafft, das Tor zu schießen. Auf der anderen Seite haben wir in Bissingen ein ganz schwaches Spiel gezeigt – und haben den Punkt mitgenommen.“

Statistik zum Spiel

FSV Hollenbach: Purtscher, Engelmann, Schülke, Jonas Limbach, Scherer, Specht (71. Breuninger), Gesell, Schiek, Omerovic, Music, Knapp (62. Dörr).

1.FC Normannia Gmünd: Ellermann (81. Albrecht), Grupp, Hofmeister (66. Kelecti), Aschauer (73. Milojkovic), Gnaase, Filipovic, Rössler, Molinari (73. Rapp), Avigliano, Kianpour, Wilhelm (46. Kundruweit).

Karte: Rot (85.) Jonas Limbach (FSV Hollenbach)

Schiedsrichter: John Bender.

Zuschauer: 350.

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