Sie müssen sich anmelden um diese Funktionalität nutzen zu können.
zum Login
Landesligist TSG Öhringen beendet seine Durststrecke
|
3 Min
x
Erfolgreich kopiert!
Nach drei Spielen ohne Sieg feiert Landesligist TSG Öhringen gegen Weinstadt wieder einen Dreier. Warum Trainer Tobias Weis trotzdem nicht zufrieden war.
Lorik Makolli (links) gelang ein Doppelpack. Hier trifft er allerdings nur die Latte. Die TSG Öhringen gewann dass Duell der Aufsteiger gegen die SG Weinstadt aber mit 3:2.
Foto: Marc Schmerbeck
Foto: Marc Schmerbeck
Fast stoisch nahm Tobias Weis den Schlusspfiff hin – ohne jegliche Jubelgeste.
Er fasste sich lediglich an die Stirn. Trotzdem war es eine große Anspannung, die vom Trainer der TSG Öhringen abfiel. Nach drei sieglosen Spielen – darunter zwei Niederlagen in Folge – gewann der Landesligist am Samstag im heimischen Otto-Meister-Stadion das Aufsteiger-Duell gegen die SG Weinstadt mit 3:2. „Ich war erleichtert“, sagte Weis zu seiner Reaktion am Ende. „Erleichtert, dass der Krampf vorbei war.“
Auftritt der TSG Öhringen gefällt Trainer Tobias Weis nicht
Denn trotz des Erfolgs war er mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden. „Die erste Halbzeit war sehr schlecht. Kein Tempo, zu viele Zweikämpfe verloren, und spielerisch war es auch nicht so, wie ich mir das vorstelle. Wir sind in gewissen Phasen nicht abgezockt genug. Es fehlt komplett, dass wir auch mal das Spiel beruhigen.“
Weis musste seine Mannschaft zudem kräftig umstellen. Mit Philipp Schropp und Kapitän Yannick Jankowski fielen gleich beide Stamm-Innenverteidiger aus. Also rückte Maximilian Egner aus dem zentralen Mittelfeld in die Abwehr, Tim Maier kam an seine Seite ins Team. Doch damit nicht genug: Für Egner beorderte Weis Simon Wilske – sonst Außenverteidiger – ins zentrale Mittelfeld. Wilske trug auch die Kapitänsbinde, seine Position in der Abwehr übernahm Samuel Helming.
Abteilungsleiter Michael Carle sah schwere Kost
Daran lag es aber nicht, dass auch Abteilungsleiter Michael Carle in der Halbzeit von „schwerer Kost“ sprach. Er sah „etwas zerfahrene“ und „relativ ausgeglichene“ 45 Minuten, nach denen die Öhringer nicht unverdient mit 1:0 führten.
Beide Teams taten sich in der Offensive schwer. Die Gäste vermissten ihren Torjäger Faton Sylaj, der bereits sieben Treffer erzielt hatte, schmerzlich. Klare Möglichkeiten waren Mangelware – auch wenn TSG-Torhüter Len Brutzer in der Anfangsphase einmal stark eingreifen musste. In der 37. Minute brachte Lorik Makolli die TSG in Führung: Einen Konter schloss er überlegt mit einem Chip zum 1:0 ab. Kurz vor der Pause führte Mert Sipahi einen Freistoß schnell aus, schickte Makolli auf der linken Seite, doch dessen Hereingabe verpasste ein Öhringer in der Mitte knapp. So blieb es bei einer knappen statt beruhigenden Pausenführung.
Nach der Pause wurde die Leistung der Öhringer etwas besser – ohne jedoch für Jubelstürme bei Weis zu sorgen. Der oberligaerfahrene Wilske (ehemals TSV Ilshofen) versuchte im Mittelfeld, für etwas Struktur zu sorgen. Doch direkt nach dem Wiederanpfiff folgte der Rückschlag: Denn mit Kujtim stand immerhin einer der beiden torgefährlichen Sylaj-Brüder bei Weinstadt auf dem Platz. Und mit einem direkt verwandelten Freistoß glich er in der 47. Minute zum 1:1 aus.
Makolli mit Doppelpack
Doch die Öhringer hatten Makolli. Nur drei Minuten später stand er nach einem Eckball goldrichtig und traf zur erneuten Führung – 2:1. Die Ecke hatte er sich selbst verdient: Nach einer schönen Flanke von Alex Cosentino zwang Makolli Weinstadts Torhüter Levi Onyeama mit einem Kopfball zu einer starken Parade. Die TSG kontrollierte die Partie nun, ohne jedoch große Dominanz auszustrahlen. Nach einer Stunde war ein harmloser Abschluss von Cedric Weyreter leichte Beute für Onyeama. Zehn Minuten später verpasste Makolli die Vorentscheidung, als er nur die Latte traf. Beim Nachschuss von Dionysios Pantelis rettete ein Weinstädter auf der Linie.
Und nur eine Minute später stand es statt 3:1 plötzlich 2:2 – der Ausgleich fiel viel zu einfach. Ein langer Ball, ein zu kurzer Kopfball nach hinten, und Kujtim Sylaj machte seinen Doppelpack perfekt.
Doch trotz aller Kritik von Weis: Sein Team ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Die Öhringer machten Druck, wollten unbedingt den Sieg. Pantelis (78.) verpasste es zunächst, einen Fehler von Onyeama zu nutzen. Der Torhüter traf bei einem Klärungsversuch den Ball nicht richtig, doch Pantelis schob am Tor vorbei.
Nach drei Sieglos-Spielen war der Dreier immens wichtig für die TSG Öhringen
Wenig später zeigte die TSG mannschaftliche Geschlossenheit: Einen gefährlichen Abschluss von Ermir Ajeti im Strafraum blockten mehrere Spieler gemeinsam. In der 85. Minute fiel schließlich der Siegtreffer: Wilske misslang zunächst der erste Kontakt an der Strafraumkante, doch er blieb am Ball, drehte sich und zog ab – der Schuss fand sein Ziel zum 3:2-Endstand.
„Das hatte mit Landesliga nicht viel zu tun. Aber man muss auch mal so ein dreckiges Spiel gewinnen“, sagte Weis. „Es war wichtig, nach zwei Niederlagen mal wieder einen Dreier zu holen. Das waren die Jungs ja nicht gewohnt – nach zwei erfolgreichen Jahren.“
Traurig, aber keine Sorge: Sie können natürlich trotzdem weiterlesen.
Schließen Sie einfach diese Meldung und sichern Sie sich das andere exklusive Angebot auf der Seite. Bei Fragen hilft Ihnen unser Kundenservice unter 07131/615-615 gerne weiter.