Jogi Löw war einst Stammgast in der Region
Bundestrainer Joachim Löw spielte in den 2000er Jahren für die Promi-Elf Schwaben Allstars und schaute dabei mehrmals in der Region vorbei. Auch bei einem Stimme-Forum diskutierte Löw einst mit.
Bundestrainer Joachim Löw wird die deutsche Nationalmannschaft zumindest bis zur Europameisterschaft 2021 weiter verantworten. Bevor Löw nach der Heim-WM 2006 vom DFB-Assistenz- zum Cheftrainer befördert wurde, war er ab 2002 quasi Stammgast in der Region, bei Spielen der Promi-Elf "Schwaben Allstars" wie auch bei einem Fußball-Talk der Heilbronner Stimme und bei einem Besuch im Hoffenheimer Nachwuchszentrum in Zuzenhausen.

Gommersdorf 2002: Anlässlich des dritten Stimme-Cups Ende Juli 2002 in Gommersdorf gaben auch die Schwaben Allstars ein Einlagespiel gegen das Jako-Dreamteam. Für die Allstars liefen damals auch Joachim Löw und Hansi Flick auf. Eugen Bartl, Vorstandsmitglied des VfR Gommersdorf, ist Löw weniger in Erinnerung geblieben. Hängen blieb in erster Linie der Auftritt von Torhüter Wolfgang Kleff. "Er hat die ganze Zeit Blödsinn gemacht", erzählt Bartl. Die Schwaben Allstars siegten 5:2. Das 1:0 per Elfmeter erzielte Joachim Löw.
Mai 2005: 11.300 Euro sammelten die Schwaben Allstars am 2. Mai 2005 bei einem Benefizspiel im Bad Wimpfener Kurwaldstadion für ein Waisenhaus-Projekt in Mexico. Mit dabei auch Joachim Löw, der zum 1:0 traf. 4:4 endete die Partie gegen eine Hoffenheimer Traditionself. "Joachim Löw ist ein ganz netter, zurückhaltender und immer freundlicher Mensch", sagt Uwe Vollmer, einst Sportlicher Leiter der Schwaben Allstars. "Er hat für unsere Spiele immer sofort zugesagt, sofern er es zeitlich einrichten konnte."

Möckmühl 2004: Am 26. September 2004 war Joachim Löw abermals im Dress der Schwaben Allstars in der Region am Ball. Im Möckmühler Jagsttalstadion traf die Promitruppe vor 600 Zuschauern auf eine Hohenlohe/Unterland-Auswahl und gewann mit 7:2.

Stimme-Forum 2005: Das Unternehmen WM-Titelgewinn 2006 war Ende Februar 2005 in vollem Gange. Davon konnten sich beim "Stimme-Forum unter der Pyramide" in der Kreissparkasse Heilbronn 500 Zuhörer überzeugen. Auf dem Podium saßen der damalige DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder, Bundes-Assistenztrainer Joachim Löw und Nationalspieler Philipp Lahm, der zu jener Zeit als Leihspieler von Bayern München das Trikot des VfB Stuttgart trug.
"In der deutschen Nachwuchsarbeit ist eine gute Basis gelegt worden, aber das Problem ist die Umsetzung in den Vereinen. Wegen ihrer überhöhten Zielsetzung legen viele Vereine nach, wenn sie es nicht nach oben schaffen, und kaufen gestandene Spieler von außen, statt auf die eigene Jugend zu setzen", sagte Löw bei der vom damaligen stellvertretenden Stimme-Chefredakteur Uwe Ralf Heer moderierten Veranstaltung. "Der Fußball lebt von seiner Dynamik", sprachen sich Löw, Lahm und Mayer-Vorfelder gegen den Videobeweis aus. Seit der Saison 2017/18 gibt es diesen trotzdem.

Zuzenhausen 2005: "Das wasche ich mir ab jetzt nie mehr", sagte der neunjährige Lucas Ginzel im September 2005, nachdem Joachim Löw auf dem weißen Leibchen des Nachwuchskickers persönlich unterschrieben hatte. Der Bundestrainer-Assistent war zu Gast im Nachwuchsleistungszentrum der TSG 1899 Hoffenheim in Zuzenhausen. "Jogi Löw wurde von knapp 200 Kindern und Familienvätern umringt. "Wer steht denn nun bei der Weltmeisterschaft im Tor? Kahn oder Lehmann?", will einer der Fußball-Interessierten wissen. Löw antwortete: "Kahn ist die Nummer eins und Lehmann die zwei. Aber er wird eine echte Chance bekommen."
Später, in der Pressekonferenz mit Ex-Nationalspieler Karl-Heinz Förster und Hoffenheims Regionalliga-Coach Hansi Flick, ließ Löw wissen: "Der Spaßfaktor ist nur dann groß, wenn du gewinnst. Wir müssen auch in der Defensive sicher stehen." Doch wie er das erreichen will, verriet er damals nicht.
Die Schwaben Allstars waren eine Prominenten-Mannschaft, besetzt mit früheren Bundesliga-Profis, die unentgeltlich für den guten Zweck spielten. Sportlicher Leiter war der aus Olnhausen stammende Uwe Vollmer. Die Mannschaft sammelte zwischen 2000 und 2013 rund 200.000 Euro für die Mexico-Hilfe des Deutschen Fußball-Bundes.
Dass nach einer Testspiel-Niederlage gegen die Slowakei die Kritik der Medien über der DFB-Elf hereinbrach, wunderte Löw. "Aber deshalb verlassen wir nicht unser Konzept. Wir würden uns nur manchmal etwas mehr Respekt gegenüber unseren jungen Spielern wünschen." Löw würdigte Dietmar Hopp und dessen Engagement für Hoffenheim: "Langfristige Verträge, ein klares Konzept und keine Hektik. Die Leute haben Zeit, etwas zu entwickeln. Davon könnten sich die meisten Proficlubs eine Scheibe abschneiden."
Auf weitere Besuche von Joachim Löw in der Region muss wohl noch lange gewartet werden. Da er Nationaltrainer bleiben darf, fehlt ihm die Zeit dazu. Die Vorbereitung auf die EM 2021 hat höchste Priorität.
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