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Glückliches Händchen mit dem zwölften Mann bei Neckarsulms Fußballern

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Sport-Union Neckarsulm nimmt aus Göppingen einen Oberliga-Punkt mit, weil Maxi Gebert in besonderer Rolle überzeugt. Sieben Punkte in den vier Spielen 2023 machen Mut in Sachen Klasenerhalt.

Youngster Arel Demir gehörte auch in Göppingen einmal mehr zu den besten Neckarsulmer Spielern. Aus vier Spielen im Jahr 2023 haben die Unterländer sieben Zähler gesammelt.
Foto: Ingo Doberstein
Youngster Arel Demir gehörte auch in Göppingen einmal mehr zu den besten Neckarsulmer Spielern. Aus vier Spielen im Jahr 2023 haben die Unterländer sieben Zähler gesammelt. Foto: Ingo Doberstein  Foto: Ingo Doberstein

Irgendwie orientierte sich das Spiel der Sport-Union Neckarsulm am Samstag stark am Wetter. Im Platzregen und Hagelschauer kassierte der Oberligist beim 1. Göppinger SV in der 17. Minute den 0:1-Rückstand, als ein Freistoß von Max-Julian Hölzli aus dem Halbfeld seinen Weg ins Neckarsulmer Tor fand.

Bei Sonnenschein erzielten die Unterländer den verdienten 1:1-Ausgleich. "Den Punkt nehmen wir gerne mit", sprach Torschütze Pasqual Pander nach Schlusspfiff. Das Stadion an der Hohenstaufenstraße wurde von einem Regenbogen überspannt, der durchaus symbolisch fürs bisherige Neckarsulmer Fußballjahr steht. Sieben Punkte aus vier Partien verdeutlichen den Aufwärtstrend unter Trainerduo Nikola Grgic und Robin Neupert. Auf Rang 14 stehen die Neckarsulmer damit nun, der am Saisonende wohl zum Klassenerhalt reichen dürfte.

Mehr als Warmschießen geht nicht

Dabei begann der Samstag in Göppingen mit einer Hiobsbotschaft: 20 Minuten vor Spielbeginn, direkt nach dem Warmschießen, signalisierte Kapitän Steven Neupert, dass er vorsichtshalber draußen bleibt. "Das Risiko war mir zu groß", sagte Neupert über die seit Dienstag spürbaren Oberschenkel-Probleme. Cheftrainer Nikola Grgic hatte Maximilian Gebert auf der Busfahrt gen Göppingen mit seiner besonderen Rolle als 12. Mann vertraut gemacht. "Mit 32 Jahren ist da die Nervosität nicht so groß", sagte Gebert lachend: "Da macht man sich keinen Kopf."

Philipp Seybold rückte ins Zentrum, auf links übernahm Maxi Gebert - und wurde in Durchgang zwei prompt zum entscheidenden Faktor, was er ohne den verletzungsbedingten Verzicht des Kapitäns gar nicht gewesen wäre.

Geberts präzise Flanke in der 51. Minute von der linken Seite fand im Zentrum einen Abnehmer. Pasqual Pander machte sein Bein lang und länger, vom linken Innenpfosten trudelte der Ball über die Linie ins Göppinger Tor. "Das war wie in der Vorwoche gegen Rielasingen", befand Pander, damals flankte allerdings Arel Demir.

So ist das eben im Mannschaftssport

Beinahe wäre Gebert sogar zum Matchwinner geworden, in Minute 63 hatte er das Neckarsulmer 2:1 auf dem Fuß. Ein in Durchgang eins zugezogener Pferdekuss sorgte danach für seinen vorzeitigen Feierabend. Gebert zeigt, wie der Neckarsulmer Weg zum Klassenerhalt aussehen muss. Obwohl dem langjährige Stammspieler aktuell nur die Rolle des Ersatzmanns zufällt, ist er da, wenn er gebraucht wird. "So ist das im Mannschaftssport. Wenn der eine nicht kann, muss der andere da sein", sagte Gebert. So will der Trainer es sehen: "Er stellt sich gerade brutal in den Dienst der Mannschaft", lobt Grgic. Was auch wichtig ist: Fehler zu erkennen und dann auch zu korrigieren. Nicht nur Nikola Grgic merkte am Samstag, dass sein Matchplan nicht aufgehen wird, es einer Systemumstellung bedarf. Die Idee, mit der tiefen Kompaktheit einer Fünferkette in Göppingen zu punkten, sie ging nicht auf. Mit Viererkette in Durchgang zwei sah es wesentlich besser aus, weil ein Mann mehr beim Anlaufen dem Offensivspiel half. "Ich will wegkommen von der klassischen Trainerrolle, wonach ich die Richtung vorgebe. Mir ist es wichtig, die Spieler mitzunehmen", sagt Grgic.

Brommas Reflexe retten den Punktgewinn

Zudem steht da ein Neckarsulmer Torwart zwischen den Pfosten, der in brenzligen Situationen als Fels präsent ist. Thomas Bromma rettete zwei Mal mit starken Reflexen. Erst gegen einen Schuss von Tim Schraml (36.), dann mit der Fußspitze gegen Berk Yalman (78.). So endete erstmals unter Nikola Grgic ein Spiel mit einer Punkteteilung. Auch wenn es am Samstag keine drei Zähler waren: Neckarsulm hat jetzt schon so oft gewonnen wie in der ganzen Hinrunde, nämlich drei Mal. Elf Punkte in der Rückrundentabelle bedeuten Rückrunden-Rang acht.

Neckarsulm: Bromma, Demir (87. Fausel), Romano, Grupp, Seybold, Klotz, Müller (84. Selz), Bellanave (61. Bellanave), Gebert (64. Marmullaku), Mc Donald, Pander.

Tore: 1:0 (17.) Hölzli, 1:1 (51.) Pander. Schiedsrichter: Manuel Bergmann Zuschauer: 307.

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