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FSV Hollenbach verliert Sechs-Punkte-Spiel und  Manager spricht Klartext

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Aufsteiger Türkischer SV Singen schließt dank des 1:0-Sieges gegen den FSV Hollenbach zu den Hohenlohern auf. Schwache Leistung trotz Überzahl.

Der FSV Hollenbach mächtig unter Druck: Torhüter Nico Purtscher (Mitte) konnte als bester Hollenbacher die Niederlage im Hegau nicht verhindern.
Der FSV Hollenbach mächtig unter Druck: Torhüter Nico Purtscher (Mitte) konnte als bester Hollenbacher die Niederlage im Hegau nicht verhindern.  Foto: Herbert Schmerbeck

Das Stadion des Türkischen SV Singen liegt zu Füßen des mächtigen Hohentwiel, einem erloschenen Vulkan. Im Hegau gab es am Sonntagabend seit langer Zeit mal wieder einen Ausbruch: Karl-Heinz Sprügel, Manager des Oberligisten FSV Hollenbach, qualmte mächtig der Kopf, er ließ nach der 0:1 (0:1)-Niederlage mit Worten Druck ab.

„Es war von unserer Seite eine indiskutable Leistung“, wetterte Sprügel. „So kannst du keine Oberliga spielen: Aggressivität, Laufbereitschaft – alles, was du in einem Sechs-Punkte-Spiel bringen musst, hat gefehlt!“ Und so haben die Aufsteiger aus Singen in der Tabelle zu den Hohenlohern aufgeschlossen: 13 Punkte nach 13 Spieltagen, der FSV liegt mit dem besseren Torverhältnis (-4) auf Platz 14, der TSV (-23) auf Rang 15.

Reinhard Schenker sieht den FSV Hollenbach nicht am Tiefpunkt

Das ist enttäuschend. Ist das der Tiefpunkt? „Nein“, sagte Hollenbachs Trainer Reinhard Schenker mit dem Verweis auf den Winter der vergangenen Saison, als seine Mannschaft unrunde Leistungen ablieferte, die Punkte ausblieben. Während in den Vorwochen – trotz lediglich einem Punkt in vier Spielen – die Leistung gestimmt habe, „war es heute von jedem Einzelnen zu wenig“, so Schenker.

„Es war von unserer Seite eine indiskutable Leistung.“

Karl-Heinz Sprügel

„Ich hatte das Gefühl, dass die Singener den Sieg einfach mehr wollten“, sagte der FSV-Trainer. Der Ausgleich nach dem frühen Rückstand in der neunten Minute durch das Tor des Tages von Abdoulie Mboob wäre schmeichelhaft gewesen. Obwohl die Gäste die zweiten 45 Minuten in Überzahl bestritten. Janis Gesell war kurz vor dem Pausenpfiff vom Singener Cheick Oumar Coulibaly mit „offener Sohle“ und „sehr hoher Dynamik“ getroffen worden, wie Reinhard Schenker berichtete.

Rote Karte für die Gastgeber kurz vor der Pause

„Die Karte kann man geben, es war keine Fehlentscheidung“, befand der Coach der Gäste. Gut: Gesell konnte weiterspielen. Der Vorteil für die Hollenbacher hielt sich aber in Grenzen. „Der Trainer ist in der Halbzeit laut geworden“, sagte Karl-Heinz Sprügel, „er verlangte mehr Aggressivität. Die kam auch.“ Aber es reichte nicht für ein Tor. Reinhard Schenker versuchte, Spieler auf andere Positionen zu bringen, wollte das Spiel breiter haben.

Doch es gelang partout nicht, die aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber hinten reinzudrängen. Im Gegenteil.  Der beste Hollenbacher, Torhüter Nico Purtscher, war selbst in Unterzahl gefordert und „einer der Lichtblicke“ (Schenker). Die größte Gefahr produzierte der FSV kurz vor dem Schlusspfiff: Luke Knapp drosch einen zweiten Ball volley aufs Tor, doch Torhüter Josip Barjasic reagierte überragend, lenkte den Ball an die Latte.

Elfmeter für Hollenbach in den Schlusssekunden?

Der Ball blieb heiß, Niklas Breuninger kam aber nicht zum Abschluss, weil er umgerannt wurde, so Schenker: „Da hätte man Elfer geben können, aber nicht müssen.“ Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) geht es für die Hollenbacher zu Hause gegen den Tabellenzwölften SSV Reutlingen. Aber wie geht es beim TSV nun weiter?  

„Der Trainer steht definitiv nicht zur Diskussion.“

Karl-Heinz Sprügel

„Der Trainer steht definitiv nicht zur Diskussion“, versicherte jedenfalls Karl-Heinz Sprügel. Reinhard Schenker blieb am Sonntagabend gelassen. Was ihm Hoffnung mache: „Der bisherige Saisonverlauf – nach dem siebten Spieltag waren wir Fünfter. Zudem das Vertrauen in die Mannschaft. Und, dass unsere Achse bald zurück ist.“ Etliche Stammspieler fehlen, in Singen kam der Ausfall von Juan Faßbinder (krank) hinzu. „Aber das kann nicht als Ausrede gelten“: Da waren sich Manager und Trainer unter dem Hohentwiel einig.

Im Stenogramm

Türkischer SV Singen: Barjasic, Compagnucci Almeida, Serpa, Emminger (55. Hoxha), Malaj (74. Öztürk), Niedermann, Mboob (84. Bak), Karacan, Yilmaz (60. Güzeldal), Zidan, Coulibaly.FSV Hollenbach: Purtscher, Engelmann, Schiek, Breuninger, Ünlü (46. Omerovic), Gesell (69. Felix Limbach), Specht, Knapp, Music (46. Henning), Scherer, Hofmann.Tore: 1:0 (9.) Mboob.Schiedsrichter: Jonathan Woldai (SV Bonlanden). Rote Karte: Coulibaly (44./Singen). Zuschauer: 300.

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