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Ein Auftritt, der den Trainer des FSV Hollenbach rätseln lässt

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Oberligist FSV Hollenbach verliert gegen SV Oberachern mit 2:3. Warum sich Trainer Reinhard Schenker den schwachen Auftritt seiner Mannschaft nur schwer erklären kann. 

Oberachern war vor allem in der ersten Halbzeit giftiger in den Zweikämpfen, was Hannes Scherer (links) zu spüren bekommt.
Foto: Herbert Schmerbeck
Oberachern war vor allem in der ersten Halbzeit giftiger in den Zweikämpfen, was Hannes Scherer (links) zu spüren bekommt. Foto: Herbert Schmerbeck  Foto: Herbert Schmerbeck

Es war ein Schlusspfiff zur Unzeit. Nicht, dass die Wahrscheinlichkeit groß gewesen wäre, dass der Ausgleich für Hollenbach noch gefallen wäre. Doch am Ende war es eine Belohnung für den Übeltäter. 3:2 führte der SV Oberachern. Weit in der Hälfte des FSV Hollenbach gab es in der letzten Minute der Nachspielzeit noch einen Freistoß für die Hohenloher. Niklas Breuninger wollte schnell ausführen, Nico Huber blockte und kam mit der Aktion auch noch unverwarnt davon. Die Schiedsrichterin ließ dann die Wiederholung gar nicht mehr ausführen. Kein Wunder, dass die Emotionen in der Jako Arena nochmal hochgekocht waren.

„An der Niederlage waren wir selbst Schuld“, sagte FSV-Trainer Reinhard Schenker. „Aber es ist dann halt schon fraglich, warum die Schiedsrichterin da den Freistoß abpfeift. Entweder pfeift sie halt gleich nach dem Foul ab, dann ist es okay. Aber erstmal warten, dann wird einer angeschossen und dann pfeift sie ab, das war nicht gut.“

Die Mannschaft des FSV Hollenbach wirkt fast etwas ängstlich 

Das Ende passte irgendwie ins Bild eines völlig verkorksten Auftrittes des FSV Hollenbach. Der 3:2-Sieg des SV Oberachern ging völlig in Ordnung. Vor allem in der Anfangsphase waren die Hollenbacher völlig indisponiert. „Wir haben in der ersten Halbzeit eigentlich alles vermissen lassen, was wir uns vorgenommen hatten. Man hat irgendwie das Gefühl gehabt, dass wir ein bisschen ängstlich waren“, sagte Schenker. Seine Mannschaft hatte ihm ein großes Rätsel aufgegeben. „Das habe ich so nicht kommen sehen. Denn die Vorbereitung war wirklich gut. Aber ich habe meine Mannschaft nicht wieder erkannt.“

„Wir haben in der ersten Halbzeit eigentlich alles vermissen lassen, was wir uns vorgenommen hatten.“Reinhard Schenker

So lief das erste Saisonspiel des FSV Hollenbach

Hollenbach musste sich von einem frühen Rückstand erholen. Schon in der zweiten Minute flog eine Flanke durch den Strafraum und Luca Fritz drückte den Ball über die Linie. Oberachern spielte schnell über die Flügel und sorgte dabei in der Anfangsphase immer wieder für Gefahr. Noch konnte der FSV aber immer wieder klären.Die Aktionen nach vorne fehlten bei den Gastgebern noch. Oberacherns Nathan Recht zielte dann in der 15. Minute aus 17 Metern etwas zu hoch. Von der Oberkante der Latte sprang der Ball ins Aus. Eine aussichtsreiche Konterchance hatte der FSV in der 20. Minute, doch Niklas Dörr wurde 25 Meter vor dem Tor gestoppt. Aber die Gastgeber waren jetzt etwas besser im Spiel, hatten mehr Zugriff. Allerdings verfehlte Recht (22.) wieder knapp das Tor. Dieses Mal aus 19 Metern.Ärgerlich dann das 2:0 für Oberachern. Denn beim Angriff über links standen die Gäste in stark abseitsverdächtiger Position und nach der Hereingabe ging Marin Stefotic im Strafraum zu Boden. Schiedsrichterin Daniela Kottman entschied auf Elfmeter, den Stefotic selbst souverän verwandelte. In der 44. Minute verhinderte Nico Purtscher das 3:0. Stefotic hatte sich im Strafraum erst vom Torhüter stoppen lassen. Die Gästeführung zur Pause ging dann aber auch vollkommen in Ordnung, weil sie in allen Belangen den entscheidenden Tick besser waren. Nach der Pause trat Hollenbach mutiger auf. Doch die letzten Aktionen vor dem Tor waren zu unpräzise.Das erste Mal richtig strecken musste sich Oberacherns Torhüter Mark Redl bei einem Fernschuss von Felix Limbach (59.). Drei Minuten später griff er bei einem Versuch von Hannes Scherer zu. In der 67. Minute war dann mal wieder Purtscher bei einem Freistoß gefragt. Oberachern verwaltete in Halbzeit zwei, spielte nicht mehr mit dem Tempo wie in den ersten 45 Minuten. Aber die Gäste waren konsequent. Fritz (71.) hatte zu viel Platz im Strafraum, konnte sich drehen und schloss ins lange Eck ab. Der dritte Treffer des SVO beruhigte das Spiel wieder.Doch in den letzten Minuten nahm es wieder Fahrt auf. Marco Specht (87.) verfehlte mit einem Schuss aus dem Rückraum das Tor nur knapp. Dann erzielte Hannes Scherer (89.) nach einem schönen Angriff per Kopf das 1:3. Nur wenige Augenblicke später gelang Inas Music der Anschlusstreffer. In der dritten Minute der Nachspielzeit verfehlte ein Kopfball von Niklas Breuninger das Tor nur knapp. Der Ausgleichstreffer wäre auch zu viel des Guten gewesen, da Oberachern das bessere Team war. mars

FSV Hollenbach kommt nicht richtig in die Zweikämpfe

Die normalerweise für ihre Heimstärke bekannten Hollenbacher kamen nicht in die Zweikämpfe, ließen jegliche Spritzigkeit, jegliche Aggressivität vermissen und hatten mit dem schnellen Umschaltspiel und dem Tempo der Gäste große Probleme. „Vielleicht ist es einfach das gewesen, worauf Sebastian Schiek schon vor zwei Wochen hingewiesen hat, der Unterschied zwischen Test- und Pflichtspiel“, sagte Schenker.

Die Gäste waren jedenfalls auf den Punkt fit und nutzten die Schwächen der Hollenbacher gnadenlos aus. Mit einer frühen Führung im Rücken dominierten sie die ersten 45 Minuten klar und hätten auch höher als 2:0 führen können. Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild etwas. Die Gastgeber traten nun mutiger auf, setzten die Gäste unter Druck – hatten aber zunächst kaum klare Möglichkeiten, weil die Präzision beim letzten Pass, bei den Flanken ausblieb. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch so viele Nerven brauche“, meinte Fabian Himmel, Coach des SVO. Denn mitten in der Drangphase des FSV erzielte seine Mannschaft das 3:0.

Letzte zehn Minuten kosten Oberacherns Trainer Fabian Himmel Nerven

„Über die letzten zehn Minuten spreche ich lieber nicht“, sagte Himmel. „Ich habe jetzt zweieinhalb Stunden Busfahrt zum Runterkommen. Aber wir freuen uns riesig, am ersten Spieltag so ein Ergebnis erzielt zu haben.“

Den Hollenbacher Anschlusstreffer in der 89. Minute konnte er noch verkraften, doch der Anschluss kurz darauf sorgte für bange Minuten bei Himmel. Doch die Hollenbacher belohnten sich nicht mehr für ihre Aufholjagd. „Wir dürfen uns von den beiden Toren aber auch nicht täuschen lassen“, mahnte Schenker. „Ich hatte das Gefühl, dass wir in den Testspielen mutiger waren. Da wollte jeder den Ball haben. Heute hatte ich das Gefühl, dass kaum einer ihn will. Die zwei Tore zum Schluss spielen für mich keine Rolle, weil für mich die Leistung zählt und die war nicht gut.“

Statistik zum Spiel

FSV Hollenbach: Purtscher, Engelmann, Schülke (74. Wink), Jonas Limbach, Faßbinder (46. Breuninger), Felix Limbach (77. Henning), Scherer, Specht, Schiek, Dörr (77. Music), Knapp.

SV Oberachern: Redl, Fritz, Sheron, Zwick, Stefotic (77. Burkart), Güzelcoban (66. Hauser), Gueddin (84. Gjuraj), Huber, Recht (68. Weiß), Bauer (61. Mörmann), Scherer.

Tore: 0:1 (3.) Luca Fritz, 0:2 (29. Elfmeter) Marin Stefotic, 0:3 (72.) Luca Fritz. 1:3 (89.) Hannes Scherer, 2:3 (90.) Inas Music.

Schiedsrichter: Daniela Kottmann.

Zuschauer: 350.

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