Das große Puzzle im Fußballbezirk Franken
Hartmut Megerle, Vorsitzender des neuen Bezirks Franken, und sein Team haben die Arbeit aufgenommen. Die Staffeleinteilung soll demnächst stehen.

Der Weg hat sich gelohnt für Hartmut Megerle. Der am vergangenen Samstag neugewählte Vorsitzende des ebenso neuen Fußball-Bezirks Franken hat sich am Montagvormittag in Richtung Stuttgart aufgemacht - zur Geschäftsstelle des Württembergischen Fußballverbands (WFV). Von jenem hatte Megerle im Vorfeld des Bezirkstags noch keine Informationen über Mannschaftsmeldungen bekommen, was die Planungen erschwerte. "Der Wille für eine gute Zusammenarbeit sei beidseitig vorhanden. Es war ein gutes Gespräch mit Spielleiter Jose Macias", sagte Megerle, der nun die nötigen Informationen hat.
Megerle und Kapell mühen sich durch Excel-Tabellen
Allerdings noch nicht in der erhofften Form. Dies geht aus Systemgründen erst ab 1. Juli, wenn offiziell auf die neue Saison umgestellt wird. So haben sich Megerle und der neue Bezirksspielleiter Danny Kapell in dieser Woche durch einige Excel-Tabellen durchgearbeitet. "Wir sind nun dabei, etwas zu basteln", sagt Megerle, für den die Staffeleinteilung nun erstmal die oberste Priorität hat. "Wenn der Spielbetrieb feststeht, dann gehen wir die anderen Dinge an", sagt Megerle. "Langweilig wird uns sicherlich nicht. Aber ich habe mich auch für das Amt beworben, weil ich nochmal richtig Gas geben wollte."
Spielbetrieb hat oberste Priorität
Bis spätestens Anfang nächster Woche sollen die Staffeln stehen. Alleine die Zahlen erklären die Schwierigkeit. 18 Bezirksligisten gibt es in Franken, 46 A- und etwas mehr als 100 B-Ligisten, die eingruppiert werden müssen. "Ich denke, dass wir mit sechs Kreisligen B nicht hinkommen werden, sonst wären wir teilweise bei Staffelgrößen von bis zu 20 Mannschaften", sagt Megerle. "Ich denke, wir werden auf sieben Staffeln gehen müssen." Auch dies sei von Seiten des WFV denkbar.
"Wir fragen gerade die Bezirksligisten ab, ob eine Staffel mit deren zweiten Mannschaften denkbar wäre", fährt Megerle fort. Damit wäre einerseits möglich, den Spielplan so zu gestalten, dass die Zweite ihre Spiele vor der Ersten absolvieren kann. Andererseits würden die Fahrtstrecken auch für die zweiten Mannschaften länger - eben durch das komplette Gebiet des Bezirks. Diese beiden Punkte gilt es abzuwägen, deshalb wollen Megerle und sein Team auch unbedingt die Vereine mit einbinden.
Zunächst kann nicht allem gerecht werden
"Am Ende ist aber klar, wir werden nicht allen gerecht werden können", sagt er allgemein zum Spielbetrieb. "Die erste Saison wird relativ holprig werden. Wir wollen im Januar dann einen Halbzeitinfoabend machen, an dem wir auf Rückmeldung der Vereine hoffen, damit klar wird, was wir ändern müssen. Unser Ziel ist es, dass bis zur Saison 2026/27 dann alles so rund wie möglich läuft. Es kann auch sein, dass dies dann mit Umgruppierungen verbunden ist."
Große Schwierigkeiten sieht Megerle darin, den Reservespielbetrieb vernünftig zu gestalten. Es gibt schlicht und einfach zu wenige gemeldete Reserve-Mannschaften. Aber Megerle war auch schon in Hohenlohe immer ein Befürworter des Reservespielbetriebs und versucht eine Lösung zu finden - die Frage wird sein, ob es auf Dauer praktikabel ist.
Ein weiteres Problem sind die großen Entfernungen, die unweigerlich auf das eine oder andere Team an den Randgebieten zukommen wird. Dies scheint aber unausweichlich zu sein. Der neue Bezirk ist nun eben so zugeschnitten. "Wir Praktiker wussten im Vorfeld der Reform um die Schwierigkeiten, andere wohl nicht", sagt Megerle. Gerade in der Premierensaison wird es unausweichlich sein. "Aber wir sind jetzt eben auch etwas unter Zeitdruck", sagt Megerle. "Wir müssen auf jeden Fall sehen, dass der Bezirk so schnell wie möglich zusammenwächst. Das steht und fällt natürlich mit dem Spielbetrieb." Es werden sicher noch Dinge auf uns zukommen, von denen wir jetzt noch keine Ahnung haben."
Großes Gefälle zu befürchten
Zum Beispiel das große Gefälle durch die vielen Absteiger aus den A-Ligen. Dadurch droht in mancher B-Liga eine Zwei-Klassengesellschaft. Dies wird sich mit den Jahren aber wieder relativieren. So schwebt im Hintergrund auch immer noch das Thema Kreisliga C. "Das muss man aber erstmal richtig durchdenken und mit den Vereinen besprechen", sagt Megerle. "Ich halte nichts von Schnellschüssen."
Und wenn der Spielbetrieb der Aktiven geklärt ist, geht es an die Frauen und Alte Herren. Auch hier zeichnen sich Lösungen ab, die praktikabel erscheinen.
Staffeltag ist geplant
Starttermin für die Punkterunde ist der 25. August, so wie es auf dem Bezirkstag vorgestellt wurde. Eine Woche früher geht es im Pokal los. Wenn die Mannschaftseinteilung steht und die wichtigsten Ankerpunkte geklärt sind, soll ein Staffeltag abgehalten werden. "Wir sind gerade an der Terminfindung", sagt Megerle. Er und Danny Kapell haben nach eigenen Aussagen ein positives Feedback nach dem Bezirkstag bekommen. Was gut angekommen sei, war, dass sich das neue Team nach dem Abschluss nochmal Zeit genommen hat, um Fragen zu besprechen, die den Vereinen wichtig waren. "Wir haben auch als Funktionäre einiges mitnehmen können", sagt Megerle.

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