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Als der Heilbronner Fußball mit Heidenheim noch auf Augenhöhe war

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Der VfR Heilbronn und der Heidenheimer Fußballclub bewegten sich einst in ähnlichen sportlichen Sphären. Jetzt spielt die Mannschaft von der Ostalb um den Aufstieg in Liga eins, der neugegründete VfR tritt einige Klassen tiefer in der Bezirksliga an. Ein Blick zurück auf einstige Duelle.

Achim Pfeifer (links) scheitert in dieser Szene zwar an Heidenheims Keeper Wenig, hatte den VfR im Verbandsliga-Spitzenspiel am 25. Oktober 1998 aber bereits nach 34 Sekunden mit 1:0 in Führung geschossen.
Foto: Archiv/Veigel
Achim Pfeifer (links) scheitert in dieser Szene zwar an Heidenheims Keeper Wenig, hatte den VfR im Verbandsliga-Spitzenspiel am 25. Oktober 1998 aber bereits nach 34 Sekunden mit 1:0 in Führung geschossen. Foto: Archiv/Veigel  Foto: Veigel

Der 1. FC Heidenheim spielt gerade in der Relegation um den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Die Heilbronner Topclubs FC Union und der neue VfR treten beide kommende Saison in der Bezirksliga an - also in jedem Fall sechs Spielklassen tiefer. Es ist gerade einmal 16 Jahre her, als sich beide Städte noch auf Augenhöhe in der Verbandsliga duellierten.

"Wenn ich damals hätte tippen müssen, wer mal ans Tor zur Bundesliga anklopft. Ich hätte auf Heilbronn gesetzt", sagt der ehemalige VfRler Peter Wagner und lacht: "Der eine Verein hat vieles richtig gemacht, der andere vieles falsch." Ein Rückblick:

  • Saison 2003/04:

Das erste Jahr des traditionsreichen VfR unter dem neuen Namen FC Heilbronn endete mit dem Abstieg. Dabei war der Saisonauftakt verheißungsvoll. Mit 3:1 gewann das Team von Trainer Thomas Letsch gegen den Aufstiegsfavoriten Heidenheimer SB (dem Vorgängerverein des heutigen 1. FC Heidenheim). "FCH glänzt als starke Einheit", lobte die Heilbronner Stimme. Letsch hat übrigens als Trainer Karriere gemacht, er verantwortet aktuell den niederländischen Erstligisten Vitesse Arnheim.

Doch schon beim Rückspiel zum Jahresabschluss am 6. Dezember 2003 hatten sich die Vorzeichen gedreht. Der FCH steckte mitten im Abstiegskampf, die Heidenheimer waren im Aufwind. Die bis heute letzte Partie auf Augenhöhe endete dementsprechend mit einem klaren 4:0-Erfolg für die Gastgeber. In Marco Sailer stand ein späterer Erstligaprofi (Darmstadt 98) für Heilbronn auf dem Platz.

Kleine Anekdote am Rande: Der heutige Heidenheimer Coach Frank Schmidt erzielte per Elfmeter das 2:0 in der 20. Minute und flog zwei Minuten später wegen einer Unsportlichkeit vom Platz.

  • Saison 2002/2003:

In der letzten Saison unter dem Namen VfR gelang dem Oberliga-Absteiger Heilbronn gerade so der Klassenerhalt. Einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf entführten die Unterländer am 26. April 2003 bei den zuvor elf Mal in Folge siegreichen Heidenheimern. "Ich bin stolz auf meine Jungs. Wir haben ein überragendes Spiel gezeigt", lobte Trainer Savo Bozic danach sein Team.

Bei der 1:3-Niederlage im Hinspiel saß noch Ion Dumitru auf der VfR-Bank. Der Rumäne forderte nach der dritten Niederlage in Serie personelle Verstärkungen: "Wir brauchen die richtigen Spieler, um in der Liga bleiben zu können."

  • Saison 1998/1999:

Vor 21 Jahren lieferten sich beide Clubs einen spannenden Kampf um den Aufstieg in die Oberliga - mit dem glücklicheren Ausgang für den VfR. Das erste direkte Aufeinandertreffen am 25. Oktober 1998 gewann der VfR vor 1000 Zuschauern im Frankenstadion gegen den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer mit 2:0.

Das Rückspiel in Heidenheim besaß neben der brisanten sportlichen Komponente noch einen politischen Hintergrund. Denn Heidenheims Oberbürgermeister Helmut Himmelsbach kandidierte just zu der Zeit für das gleiche Amt in Heilbronn. "Noch zu meiner Zeit wurde Holger Sanwald Abteilungsleiter beim HSB. Ein toller Typ mit wahnsinnigen Ideen", erinnert sich Himmelsbach an den heutigen FCH-Boss. "Die Voraussetzungen in Heidenheim waren ungleich schwieriger als in Heilbronn. Es ist furchtbar, dass eine Stadt mit 120.000 Einwohnern in den unteren Ligen herumkrebst", sagt der 74-Jährige.

Die Partie 1999 endete 1:1. Peter Wagner hatte die Gäste in Führung geschossen, doch den Heidenheimern gelang elf Minuten vor dem Ende noch der Ausgleich. "Ich bin total sauer, wir haben hier zwei Punkte verschenkt", ärgerte sich der damals 21-Jährige hinterher. "An den Frust kann ich mich noch gut erinnern", sagt Peter Wagner heute: "Der Punkt war zu wenig. Wir mussten ja eigentlich gewinnen, um noch eine Aufstiegschance zu haben." Es kam anders: Weil Heidenheim einen Wechselfehler beging, wurde aus dem Sieg gegen Isny eine Niederlage. Am Ende der Spielzeit trennten sich die Wege beider Vereine. Der VfR stieg über die Relegation in die Oberliga auf, Heidenheim blieb drin.

 


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