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Vor erstem Spiel der Deutschen
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Nagelsmann fordert zu Auftakt der EM 2024: "Lautes Volk" und "vereintes Land"

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Bundestrainer Nagelsmann beschwört den Heimvorteil und fordert ein leidenschaftliches Auftreten der deutschen Mannschaft beim Auftakt der EM 2024 gegen Schottland.

Von Andreas Ölschläger
Bundestrainer Nagelsmann beschwört den Heimvorteil und fordert ein leidenschaftliches Auftreten der deutschen Mannschaft beim Auftakt der EM 2024 gegen Schottland.
Bundestrainer Nagelsmann beschwört den Heimvorteil und fordert ein leidenschaftliches Auftreten der deutschen Mannschaft beim Auftakt der EM 2024 gegen Schottland.  Foto: Jasmin Walter,Uefa Handout

Das gefällt Julian Nagelsmann nicht, da schlüpft er gleich in die Chefrolle. Die Reporter bei der Abschluss-Pressekonferenz vor dem ersten Speil der Deutschen bei der EM 2024 bekommen vom Bundestrainer einen Anpfiff. „Einen Tick leiser sein alle!“ Nagelsmann ist es deutlich zu unruhig im Saal. „Es ist ein bisschen wie in der Schule.“ Wo die Störer oft hinten sitzen.

Der Bundestrainer hat am Donnerstag ab 18.45 Uhr ein letztes Mal klar gemacht, wie wichtig ihm die Erfolgsmission bei der Heim-Europameisterschaft ist. Er empfinde „große Vorfreude“, es sei ein „sehr besonderes Gefühl“, jetzt, wo die letzten Stunden vor dem Eröffnungsspiel der EM 2024 an diesem Freitag (21 Uhr/ZDF) in München herunterticken. Den kompletten Spielplan gibt es hier: Spielplan der EM 2024.

Nagelsmann zu EM 2024: „Wir müssen ein Tor mehr schießen“

Letztlich ist die Sache ganz einfach: „Wir müssen ein Tor mehr schießen.“  Eines mehr als die Schotten, die Nagelsmann aber lobt für traditionelle Tugenden („Sie fighten um jeden Ball“) und die unter Trainer Steve Clarke neu erworbene spielerische Klasse („Sie sind auch stark im Ballbesitz“). Es sei eine Mannschaft, „die nicht gespickt ist mit Weltstars“, doch es gebe wertvolle „dienende Spieler“, deren Mentalität „sicherlich außergewöhnlich“ sei. 

Ilkay Gündogan, der deutsche Mannschaftskapitän, hat viele Jahre lang für Manchester City gespielt und sagt bei der Pressekonferenz in der Münchner Arena: „Viele Spieler kenne ich noch aus der Premier League.“ Es werde, meint er, „ein sehr unangenehmes Spiel“. Aber das DFB-Team habe eben auch „extrem viele Qualitäten“.   Die müsse man zeigen - ganz im Gegensatz zur schwachen und fehlerhaften ersten Halbzeit bei der EM-Generalprobe gegen Griechenland (2:1). Das sei „ein Fingerzeig an die Mannschaft“ gewesen, „eine Warnung“, dass es, „so, wie wir agiert haben, nicht genug ist“.

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EM 2024 im Blick – Ilkay Gündogan: „Ich bin ein sehr reflektierender Mensch“

Gündogan ist zuletzt auch persönlich  für seine unauffälligen Länderspielauftritte kritisiert worden. Das beschäftigt ihn. „Ich bin ein sehr reflektierender Mensch.“ Der Mannschaftskapitän will nichts schönreden: Er könne natürlich auch selbst „die Dinge viel, viel besser machen“, sagt er am Vorabend des EM-Eröffnungsspiels, das wegweisend sein soll, um „Momentum aufzunehmen“, wie Ilkay Gündogan sich wünscht. Hinterher könne man über vieles reden, aber: „Hauptsache, wir haben gewonnen.“

Der Bundestrainer ist in dieser Hinsicht sehr zuversichtlich. Bevor er die allzu unruhige Journalistenschar zur Ordnung ruft, lacht er: „Ja, ich glaube, wir sind bereit.“ Alle Spieler, die er nun im Kader hat, „sind kerngesund“.  Die Basis ist also gut, eine Initialzündung für eine starke deutsche EM hinzubekommen. Julian Nagelsmann setzt da auch aufs Publikum in München. „Ich freue mich, wenn alle im Stadion unfassbar laut sind“, sagt er in den gerade beruhigten Saal hinein. „Ich will, dass wir als Land vereint sind.“ Man solle doch, bitteschön, den  Heimvorteil nutzen. Das Team habe großen Erfolg absolut drauf. „Wir haben generell alles im Kreuz.“ Im Idealfall auch den EM-Titel. 

Plan für die EM 2024: "Eine der besten Mannschaften in diesem Turnier sein"

Jetzt sei erstmal ein guter Turnierstart wichtig. Aber seine Jungs, „die sind heiß, die haben Lust, die haben Hunger auf bessere Ergebnisse als bei den letzten Turnieren.“ Diese Turniere waren Murks. In der Endabrechnung, aber auch im ersten Spiel. Die deutschen Auftaktpartien  gingen bei der WM 2018, der EM 2021 und der WM 2022 allesamt verloren. Die Negativspirale ließ sich dann nicht mehr stoppen.

Nagelsmann hat nun ganz andere Pläne. „Wir wollen eine der besten Mannschaften in diesem Turnier sein“, sagt er am frühen Donnerstagabend in München. Ja, da sei Druck auf dem Kessel. „Aber Druck ist ein Privileg.“ Man müsse auch „genießen,  was wir auf dem Platz tun“.Genießen will auch Ilkay Gündogan seine herausgehobene Rolle als Teamkapitän. „Das bedeutet unfassbar viel.“ Ihm geht es weniger um eigenen Glanz. Er will ein Spieler sein, „der seine Mitspieler erstmal besser macht“.  Um gemeinsam dann das Maximale herauszuholen aus dieser Heim-EM.

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