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Die Leistung des FSV Hollenbach stimmt trotz Niederlage gegen den VfR Aalen

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Fußball-Oberligist FSV Hollenbach wehrt sich gegen Oberliga-Tabellenführer Aalen, verliert aber mit 2:4. Der Trainer ist mit der Leistung seines Teams nicht unzufrieden. 

Luke Knapp (links) wirft sich in den Zweikampf. Der Einsatz auf Seiten des FSV Hollenbach gegen den VfR Aalen stimmte. Am Ende setzte sich der Tabellenführer aber mit 4:2 durch.
Foto: Marc Schmerbeck
Luke Knapp (links) wirft sich in den Zweikampf. Der Einsatz auf Seiten des FSV Hollenbach gegen den VfR Aalen stimmte. Am Ende setzte sich der Tabellenführer aber mit 4:2 durch. Foto: Marc Schmerbeck  Foto: Schmerbeck, Marc

Die erste kurze Nachbesprechung gab es am Stehtisch auf der Terrasse vor dem Sportheim des FSV Hollenbach – kurz nach der Pressekonferenz. Mit 2:4 hatten die Hohenloher zuvor am Samstagnachmittag gegen den Oberliga-Tabellenführer VfR Aalen verloren. Das Ergebnis ging in Ordnung, doch mit etwas mehr Spielglück wäre für den FSV zumindest ein Punkt möglich gewesen. Letztlich setzte sich jedoch die Qualität der Gäste durch – auch, weil Hollenbach ein, zwei gute Chancen zur Führung liegen ließ und sich kurz vor sowie kurz nach der Pause eine 20-minütige Schwächephase leistete.

Chance liegen lassen

„Gegen solche Mannschaften muss man seine Chancen einfach nutzen – so viele bekommt man nicht“, sagte Manager Karlheinz Sprügel im Gespräch. „Trotzdem war es ein gutes Spiel. Was mich ärgert, ist die Gelb-Rote Karte für Juan Faßbinder, weil sie unnötig war.“ In der Nachspielzeit musste der Außenverteidiger vom Feld: Erst hatte er gemeckert, dann – ebenfalls in der Nachspielzeit – in der Hälfte der Aalener gefoult.

„Wir hatten Selbstvertrauen, haben gut Fußball gespielt. Dadurch wird die Brust auch breiter“, lobte Trainer Reinhard Schenker. „Unterm Strich war es eine gute Leistung – bis auf die 20 schwächeren Minuten. Ich glaube, wir machen es zurzeit wirklich gut.“

So hatte es auch Aalens Trainer Benjamino Molinari gesehen: „Riesenrespekt und Glückwunsch an meine Mannschaft. Es ist absolut beeindruckend zu sehen, wie die Jungs – egal wo, egal gegen wen – versuchen, ihr Spiel durchzudrücken“, sagte er. „Wir wussten aber auch, dass es hier schwer wird. Die Analyse von Hollenbach hat mich im Vorfeld absolut beeindruckt.“

Die Gastgeber waren von Beginn an präsent. Sicher – die gute Spielanlage und die individuelle Qualität der Gäste waren unbestreitbar und klar erkennbar. Doch der FSV schaffte es, den Gegner nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Ballbesitz für die Gäste? Ja. Aber nur in ungefährlichen Räumen. Und selbst versuchten die Hohenloher, nach vorne Akzente zu setzen.

So ließ sich Hannes Scherer in der 12. Minute etwas zu weit abdrängen – der Abschluss kam aus zu spitzem Winkel und flog ins Außennetz. Zehn Minuten später dann die große Führungschance für den FSV, als Luke Knapp zwischen Sechzehner- und Fünfereck zum Abschluss kam, den Ball aber nicht an Torhüter Maximilian Otto vorbeibrachte. „Wenn wir da in Führung gehen, kann es anders laufen“, meinte Schenker.

Allerdings hatte auch sein Keeper Nico Purtscher dazwischen einen Schuss von Benjamin Kindsvater (20.) zur Ecke gelenkt. In der 23. Minute flog ein Schuss von Marco Specht knapp am Gehäuse vorbei.

Arne Schülke muss verletzt ausgewechselt werden

Dann folgte der Knackpunkt für den Rest der ersten Halbzeit: Arne Schülke setzte sich in der 34. Minute auf den Rasen – es zwickte im Oberschenkel. „Ich hoffe, dass es nur eine Verhärtung und kein Muskelfaserriss ist“, meinte Schenker. Der Innenverteidiger musste vom Feld, wurde von Niklas Breuninger ersetzt – der hatte in der Woche zuvor beim 4:2 in Göppingen bereits Kapitän Sebastian Schiek stark vertreten.

Dem Spiel der Hollenbacher tat das nicht gut – es gab einen Bruch, das Team wirkte nun etwas unsortiert. Schenker führte das auch auf den Kräfteverschleiß durch die aufwändige Spielweise zurück. Nun machte Aalen etwas mehr Druck. In der 37. Minute retteten Schiek und Purtscher gemeinsam gegen Dean Melo. Die Aalener Führung in der 45. Minute war dann ebenso verdient wie aus Hollenbacher Sicht unglücklich: Die Gäste hatten in dieser Szene den Platz, den sie benötigten, spielten schnell um den Strafraum herum, und Sasa Maksimovic kam frei zum Abschluss. Der Ball prallte von der Latte an den Fuß von Faßbinder – und von dort ins Tor. Doch damit nicht genug in Halbzeit eins: Nach einem langen Ball lief Kindsvater (45.+4) allein durch und schob zum 0:2 ein. Nach der Pause machte Aalen weiter Druck, und Hollenbach bekam die Räume nicht mehr eng. Dean Melo (47.) traf nur die Latte, und Maksimovic (52.) schoss drüber. In der 60. Minute schloss er dann aber einen Konter zum 3:0 für Aalen ab.

FSV Hollenbach gibt auch nach Rückstand nicht auf

„Wir haben dann gedacht: Das reicht“, meinte Molinari. „Das darf man gegen Hollenbach aber nicht. Die geben nie auf.“ Der FSV kämpfte sich zurück, war nun wieder in der Partie, und Marco Specht erzielte in der 62. Minute das 1:3. Er setzte sich stark an der Strafraumkante durch und schloss aus 16 Metern noch stärker ab. Die Partie war nun wieder etwas ausgeglichener, doch der FSV schaffte es nicht, weiter zu verkürzen. In der 76. Minute lenkte Purtscher einen Kopfball von Maksimovic über die Latte. Gerade als der FSV offensiv wieder mehr Präsenz zeigte, baute Aalen durch Niklas Antlitz die Führung auf 4:1 aus.

In der 90. Minute gelang Scherer noch das 2:4. Drei Minuten später musste Faßbinder nach der Gelb-Roten Karte vom Feld. „Nach dem 1:3 hatte ich schon das Gefühl, dass noch was möglich ist“, meinte Schenker. „Jetzt müssen wir sehen, dass wir nächste Woche wieder so eine Leistung bringen – dann müssen wir auch vor Mannheim keine Angst haben.“ Dort spielt der FSV bereits am Freitagabend.

Statistik zum Spiel

FSV Hollenbach: Purtscher, Engelmann, Schülke (30. Breuninger), Faßbinder, Scherer, Specht, Gesell (82. Ünlü), Schiek, Henning (72. Hofmann), Music (57. Dörr), Knapp (68. Omerovic).

VfR Aalen: Otto, Hannam (80. Groß), Campagna (8. Wächter), Maksimovic (72. Schaupp), Döringer (72. Kienle), Kahriman, Kindsvater (62. Antlitz), Geyer, Odabas, Melo, Meien.

Tore: 0:1 (45.) Juan Faßbinder (Eigentor), 0:2 (45+4) Benjamin Kindsvater, 0:3 (60.) Sasa Maksimovic, 1:3 (62.) Marco Specht, 1:4 (80.) Niklas Antlitz, 2:4 (90.) Hannes Scherer.

Karten: Gelb/Rot Juan Faßbinder (FSV Hollenbach).

Schiedsrichter: Niklas Pfau.

Zuschauer: 475.

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