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DFB-Elf im Achtelfinale der EM 2024: Die möglichen Gegner im Check

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Alle vier möglichen DFB-Gegner im Achtelfinale am Samstag in Dortmund sind von ihren Trainern geprägt: England, Dänemark, Serbien und Slowenien im Check.

Von Frank Hellmann
Wer wird gegen die DFB-Elf im Achtelfinale der EM 2024 antreten?
Wer wird gegen die DFB-Elf im Achtelfinale der EM 2024 antreten?  Foto: Weißbrod/Weller/Dedert, Montage: HSt

Julian Nagelsmann ist trotz seines recht jungen Alters als Bundestrainer schon so lange im Geschäft, um sich auf diese Fährte gar nicht erst locken zu lassen. Präferenzen als Gegner gibt es beim 36-Jährigen angeblich keine, weil ihm jede Aussage doch nur um die Ohren fliegen würde. Recht hat er, dass es in der Gruppe B spannender zugeht als gedacht. Jeder der vier Gegenüber ist deutlich länger im Amt. Alle Kontrahenten sind auch von der Herangehensweise ihrer Nationaltrainer geprägt.

EM 2024: Ein Blick auf England und Dänemark

England (4 Punkte, 2:1 Tore): Gareth Southgate bewirbt sich als derjenige Nationalcoach, der bislang den größten Verrat an der EM auf deutschem Boden begangen hat. Sein Minimalismus ist doppelt störend. Zum einen nehmen fast alle Teilnehmer die fürwahr prächtige Stimmung zum Anlass, das Limit auszureizen. Zum anderen steht so viel individuelle Qualität in diesem Kader, dass es verwundert, wie schlecht das Kollektiv agiert. Auch die vielen mitgereisten Fans sind mächtig frustriert. Deshalb wird unweigerlich darüber spekuliert, dass der 53-Jährige seinen Job nach dem Turnier los ist. Als der Ex-Nationalspieler 2016 startete, hatten sich die Three Lions gerade bei der EM 2016 gegen Island blamiert. Das ist bis jetzt noch nicht passiert.

Gareth Southgate steht in der Heimat England in der Kritik.
Gareth Southgate steht in der Heimat England in der Kritik.  Foto: Arne Dedert

Dänemark (2 Punkte, 2:2 Tore): Kasper Hjulmand hat in Deutschland gearbeitet und kann Deutsch sprechen - was er aber bei Pressekonferenzen nur höflichkeitshalber tut und sich dann gleich entschuldigt, weil es ihm an Praxis mangele. Irgendetwas fehlte ihm einst auch beim FSV Mainz 05, um eine volle Bundesliga-Saison zu überstehen. Nach nicht einmal acht Monaten war im Februar 2015 schon wieder Schluss. Hjulmand gibt lieber den Ruhepol, vertieft sich in seine Arbeit - erklärt aber öffentlich auch gerne, wie diese Gemeinschaft funktioniert. Die Leistungen? Bislang wechselhaft. Gegen England sah es besser aus als gegen Slowenien, auch wenn das Resultat (1:1) dasselbe blieb. Die Dänen wären unter dem 52-Jährigen auch jetzt ein richtig unbequemer Gegner für die Deutschen.

Kasper Hjulmand und seine Dänen zeigten sich bisher wechselhaft.
Kasper Hjulmand und seine Dänen zeigten sich bisher wechselhaft.  Foto: Tom Weller

Slowenien und Serbien im Check: Mögliche Gegner im Achtelfinale der EM 2024?

Slowenien (2 Punkte, 2:2 Tore): Matjaz Kek hat früher Libero bei NK Maribor gespielt. Er konnte noch in aller Ruhe den Ball annehmen und schauen, wo der besser postierte Mitspieler steht. Nicht, dass der Nationaltrainer eine solche Philosophie predigt, ganz im Gegenteil, aber Erhabenheit strahlt der 62-Jährige immer noch aus. Vielleicht auch, weil er ja von 2007 bis 2011 schon mal Nationalcoach war, dann nach einer verpatzten EM-Qualifikation gehen musste. Die Rückkehr erfolgte 2018. Sein durch viel Hingabe und gute Ordnung auftrumpfendes Team hat sich gegen Dänemark und Serbien letztlich auch mutig gezeigt, so dass in der Heimat viele Träume blühen. Und es sind nicht nur der Weltklassetorhüter Jan Oblak oder der Ausnahmestürmer Benjamin Sesko, die bei der EM überzeugen. Genau wie der Basketballer Luka Doncic oder der Radfahrer Tadej Pogacar sind die Fußballer beseelt davon, die sportliche DNA dieses kleinen Landes ganz Europa vorzuführen. Kek ist der besonnene Moderator dieser Mission.

Matjaz Kek setzt mit Slowenien auf gute Ordnung.
Matjaz Kek setzt mit Slowenien auf gute Ordnung.  Foto: Bernd Weißbrod

Serbien (1 Punkt, 1:2 Tore): Dragan Stojkovic ist eine Legende des serbischen, früher des jugoslawischen Fußballs. Viele in Deutschland lebenden Landsleute nennen ihn bis heute nur "Piksi". Sein Spitzname, als Roter Stern Belgrad Ende der 80er Jahre eine große Nummer in Europa war. Und Stojkovic mit seinem Ballgefühl einer ihrer Besten. Doch auch wegen vieler Verletzungen blieb die Karriere unvollendet, viele Jahre in Japan haben ihn als Mensch geprägt. Es war ein Glücksgriff, dass der serbische Verband ihn im März 2021 einstellte, weil auch die Ausland-Stars zu ihm aufschauen. Die meisten nennen ihn "Mister". Stojkovic hat die Serben zur WM 2022 und zur EM 2024 geführt, jetzt wie in Katar so früh auszuscheiden, wäre eine Enttäuschung. Kritiker bemängeln, dass seiner Elf das Tempo fehle. War das nicht genau das Problem des Spielmachers früher?

Serbiens Mastermind heißt Dragan Stojkovic.
Fotos: dpa
Serbiens Mastermind heißt Dragan Stojkovic. Fotos: dpa  Foto: Bernd Thissen
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