Biberach: Die Feierlaune in den Stadtteil zurückholen
Rück- und Ausblick auf Biberach: Hoffen auf ein Dorffest im Juli trotz Corona, Ärger über eine lange Warteschleife beim Baugebiet. Den Biber Award soll es aber auch 2022 für verdiente Bürger geben, gibt die Ortskallchefin eine klare Linie vor.

Das Jahr 2021 hat für die Biberacher eine "böse Überraschung" bei einem Dauerthema gebracht. Erneut ist der ersehnte Baubeginn im Baugebiet Mühlberg/Finkenberg um ein Jahr verschoben worden. Für Bezirksbeiratssprecher Lars Dietrich ist das "extrem ärgerlich". Nachdem der Baustart schon einige Male verschoben worden sei, sieht Dietrich nun dringenden Handlungsbedarf. Die Umsetzung des Baugebiets war bereits im Jahr 2011 vom Stadtplanungsamt im Bezirksbeirat angekündigt worden. 2023 soll nun nach der Erschließung der Baubeginn für Häuslebauer sein.
Auch bei Spielplatzsanierungen sieht der Bezirksbeiratschef Defizite bei der Stadt. Wenn Plätze aus Sicherheitsgründen gesperrt und Spielgeräte abgebaut werden, dauere der Ersatz dann monatelang "und viel zu lange". Weitere Sanierungen im Ort sollen 2022 folgen.
Aber: Es gibt auch positive Entwicklungen. Die Friedhofserweiterung mit den Urnenflächen ist fertiggestellt, ebenso die neue Anlage des Schillerberg-Brunnens. Gedenktafeln am Alten Friedhof wurden ebenso erneuert wie ein stark beschädigter Fußweg entlang der Hahnenäckerstraße.
Fußgängerampel soll Unfallgefahr in der Ortsmitte entschärfen
Für das neue Jahr stehen nach Informationen von Dietrich Sanierungsarbeiten an der Grundschule auf dem Plan. Der Schulhof weist einige Löcher auf, Rollstuhl-Rampen für die Stephen-Hawking-Schüler sind geplant. Ein barrierefreier Zugang ist das Ziel. "Die Planungen laufen." Der für Biberach so wichtige Ausbau der Radroute mit der Verbindung nach Kirchhausen soll ebenso im Jahr 2022 anlaufen. Und: In der Ortsmitte im Bereich Weirach- und Unterlandstraße soll eine vollständige Ampelschaltung mit Fußgängerampel entstehen. Dort sei es wiederholt schon zu Beinahe-Unfällen gekommen, so Dietrich, weil Autofahrer Fußgänger übersehen hätten.

Beim Hochwasserschutz sieht der Beiratssprecher die Situation mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Bei Starkregen im Juni habe das neue Becken Lechhecke dafür gesorgt, dass in dem Bereich keine Wasser- und Schlammmassen Richtung Ort schwappten. Im Bereich der Brunnenstraße dagegen waren "die Höfe wieder voll". Der Bau des fehlenden Schutzbeckens Erkenteich sei nötig, betont er.
"Kartoffelsuppe to go" als ein Erfolgsrezept, was möglich ist in der Pandemie
Und wie geht das gesellige Leben im Stadtteil in der Pandemie weiter? Ortskartellchefin Verena Schmidt hofft "von Herzen" darauf, dass man das Dorffest am 23./24. Juli gemeinsam in der Dorfmitte feiern kann. "Die Sehnsucht der Menschen ist groß", weil man viele als Folge der Pandemie "lange nicht gesehen hat". Noch warteten die Vereine mit der Detailplanung für das Fest ab. Die jüngste Weihnachtsaktion "Kartoffelsuppe to go" für einen guten Zweck statt der üblichen Eintopfaktion in der Böllingertalhalle habe aber gezeigt, dass man mit kreativen Ideen Dinge umsetzen kann. "Die Aktion kam wirklich gut an." Auch das Angebot der Musikkapelle im 100. Vereinsjahr mit offener Probe unter freiem Himmel nahe der Stadiongaststätte sei "ein wirkliches Kulturschmankerl" gewesen - mit Blasmusik, die "weit im Ort zu hören war".
Das Maibaumstellen mit einem frisch restaurierten Maibaum soll am 30. April nach den Plänen des Ortskartells stattfinden. Und auch der Bürgerempfang am 30. Januar steht schon dick im Terminkalender. Weil Corona bei Veranstaltungen in Innenräumen aber Grenzen setzt, ist hier die endgültige Form noch nicht festgezurrt.
Derzeit müsse man leider weiter "mit angezogener Handbremse fahren. Da müssen wir alle durch." Verena Schmidt ist jedoch überzeugt, dass der Wunsch und die Lust der Bürger auf Veranstaltungen im Stadtteil "ungebrochen ist".
Bürgerempfang
Der Bürgerempfang in Biberach sollte eigentlich am Sonntag, 30. Januar, 11 Uhr, in der Böllingertalhalle stattfinden. Wegen der unklaren Entwicklung der Corona-Pandemie steht das Wie und Wo aber noch nicht fest. "Für einen Bürgerempfang in echt ist das Paket geschnürt", sagt Ortskartellchefin Verena Schmidt. "Aber wie realistisch ist das?". Nun wird überlegt, ob man eine Hybridveranstaltung anbietet, die Veranstaltung abhält und Bilder online überträgt. Die Auszeichnung verdienter Bürger mit dem Biber Award soll 2022 auch auf jeden Fall 2022 stattfinden.