Bauhöfe erhoffen weniger Silvestermüll
Silvester im harten Lockdown steht vor der Tür. Es gilt die Ausgangssperre zwischen 20 und 5 Uhr, erneut strikt greifende Kontaktbeschränkungen, und es gibt keinen Böllerverkauf. Das alles lässt also einen ruhigen Jahreswechsel vermuten.

Silvester im harten Lockdown steht vor der Tür. Es gilt die Ausgangssperre zwischen 20 und 5 Uhr, erneut strikt greifende Kontaktbeschränkungen, und es gibt keinen Böllerverkauf. Außerdem ist es im öffentlichen Raum verboten, Alkohol zu konsumieren oder auszuschenken und Feuerwerkskörper abzuschießen. Das lässt vermuten, dass die Silvesternacht ruhiger wird als jemals zuvor und sogar die stille Weihnacht 2020 noch übertrumpft?
Die Erwartungen, was über den eingeplanten Räum- und Winterdienst hinaus gleich zu Beginn des neuen Jahres 2021 an Arbeit auf die Bauhöfe zukommt, fallen unterschiedlich aus.
"Wir sind zumindest mit einer Notbesetzung sowohl zwischen den Jahren als auch ab dem 4. Januar da", sagt Michael Förch, Bauhofleiter aus Bad Friedrichshall. Er glaubt, dass trotz Böller- und Feierverbot, wie in den vergangenen Jahren üblich, wieder einiges an Müll anfallen wird. "Alles andere wäre ein Wunder." Erfahrungsgemäß seien auch die Containerplätze in diesen Tagen immer sehr stark frequentiert. Die an Silvester übliche Vermüllung von Flaschen oder Scherben auf Straßen, Plätzen und in der Gemarkung wird seiner Einschätzung vermutlich nicht ganz so stark wie sonst ausfallen. Allerdings befürchtet er, dass es Unvernünftige geben wird, die sich im benachbarten Ausland Böller besorgt haben, um sie im heimischen Garten abzufeuern.
An "nur wenige schwarze Schafe" glaubt der Bad Friedrichshaller Bürgermeister Timo Frey. Er bekräftigt: "Jetzt ist die Disziplin der Leute gefragt." Zumal die Polizei in ihren Kontrollen Schwerpunkte besonders ins Auge fasse. Zusätzliche Vorkehrungen der Stadt über die generell geltenden Verordnungen seien nicht notwendig und unverhältnismäßig. "Es müsste eine ruhige Nacht geben." In Sachen Feuerwerk sagt der Verwaltungschef: "Ich hoffe sehr, dass keine alten Bestände mehr vorhanden sind."
Darauf blicken auch Verantwortliche in Neckarsulm mit Argusaugen. "Es wird dringend davon abgeraten, Pyrotechnik aus den Vorjahren abzubrennen", teilt Pressesprecher Andreas Bracht mit. "Solche Feuerwerkskörper könnten durch falsche Lagerung beschädigt sein und daher eine erhöhte Verletzungsgefahr darstellen." Die anfallenden Abfallmengen seien schwer zu kalkulieren. "Der Bauhof ist am 2.?Januar im Reinigungseinsatz und fährt neuralgische Punkte im Stadtgebiet an", nennt er die Innenstadt, den Bahnhof, den Scheuerberg und die Containerplätze als Beispiele.
Auch die Möckmühler Verwaltung setzt auf die Vernunft. Laut Ordnungsamtsleiter Thomas Graf könne man davon ausgehen, dass wesentlich weniger geschossen werde und dadurch weniger Müll anfalle. Zumal in der Innenstadt wegen des Fachwerkensembles generell ein Feuerwerksverbot bestehe. Zusätzliche Kontrollen über die Streifenfahrten der Polizei hinaus sind nicht vorgesehen.
Der Bauhof war in der Vergangenheit immer gleich am 1. Januar tätig. In diesem Jahr sind dort wie der stellvertretende Leiter Andreas Müller versichert, zwei Mann in Bereitschaft. Vor allem, um bei Bedarf den Winterdienst zu aktivieren. Was die Reinigung von Feuerwerksartikeln angeht, wird ihr rascher Einsatz wohl eher nicht nötig sein.