Die Freude überwiegt beim Start der Junglehrer des Schulamtes Heilbronn
Junge Lehrer können es kaum erwarten, endlich vor ihren Klassen zu stehen. Doch die Herausforderungen sind vielfältig und hoch, nicht nur wegen der Pandemie.

"Ich habe sieben Jahre studiert. Das ist eine lange Zeit", sagt Kim Knapp. "Jetzt wird es Zeit, dass es endlich losgeht." Die 27-Jährige kann es kaum erwarten, ihre Klasse kennenzulernen. Kim Knapp ist Junglehrerin, startet im Bezirk des Schulamtes Heilbronn undist am vergangenen Freitag in Eppingen vereidigt worden. Gleich zum Start darf sie eine Klasse übernehmen.
Klassenlehrerin für die Kleinsten
Kim Knapp wird Klassenlehrerin einer ersten Klasse der Grundschule Heilbronn-Horkheim. "Ich freue mich sehr darauf, habe aber keine besondere Erwartungshaltung vom neuen Schuljahr." Allerdings sei es schon eine Herausforderung, in diesen Zeiten als Junglehrer mit einer ersten Klasse zu starten. Denn Corona schwingt immer mit. "Ich hoffe darauf, dass wir mindestens bis Weihnachten den Präsenzunterricht anbieten können." Schließlich möchte sie ihre Schüler zunächst einmal in der Klasse richtig kennenlernen.
Melissa Garzella hat unterdessen eine vierte Klasse in Bad Friedrichshall bekommen. Doch es ist eine besondere Klasse und ebenfalls eine Herausforderung. Es ist eine Inklusionsklasse. "Ich bin ziemlich aufgeregt und frage mich, ob ich den Erwartungen gerecht werde", sagt die 29-Jährige aus Bretten. Doch ihr künftiges Team macht ihr Hoffnung: "Ich habe das Gefühl, dass ich vom Kollegium gut aufgenommen werde. Die sind alle sehr hilfsbereit", hat sie schon erste positive Erfahrungen gesammelt.
Eine Inklusionsklasse zum Start
Melissa Garzella wird also ebenfalls als Klassenlehrerin gleich ins kalte Wasser geworfen. "Aber ich bin froh, dass ich keine erste Klasse bekommen habe. Eine vierte Klasse ist da sicherlich leichter." Auch die 29-Jährige rechnet damit, dass sich die Lehrer, Schüler und Eltern im Winter erneut auf eine Phase des Homeschoolings einrichten müssen. "Es bringt aber nichts, sich deswegen jetzt schon Sorgen zu machen." Mit dem Onlineportal sdui habe sie während des Referendariats gute Erfahrungen gemacht.

Mit einer eigenen Klasse muss sich Carlos Gomez-Bravo noch gedulden. Der 28-Jährige startet mit den Fächern Ethik und Technik an der Mörike-Realschule in Heilbronn-Sontheim. Dort wartet die gesamt Bandbreite der Klassen von fünf bis zehn auf ihn. "Ich bin hoffnungsfroh und neugierig." Er macht sich Sorgen, dass es auch in diesem Schuljahr wieder ins Homeschooling gehen könnte. Den Technikunterricht als Online-Veranstaltung durchzuführen, findet der 28-Jährige alles andere als optimal. "Wenn man auf Gestik und Mimik beschränkt wird, geht vieles verloren."
Ein neuer Lebensabschnitt mit 13 verschiedenen Klassen

Velyan Eszlari beginnt ebenfalls an der Mörike-Realschule in Heilbronn-Sontheim. Ihre Fächer sind Deutsch, Geografie sowie Alltagskultur, Ernährung, Soziales (AES). Für die 27-Jährige ist die Herausforderung riesig, "weil ich 13 verschiedene Klassen habe". Daher hofft sie, dass der Unterricht so lange wie möglich in Präsenz abgehalten wird. Beispielsweise ist Geografie lediglich ein einstündiges Fach pro Woche. Sie wird sich also Mühe geben müssen, die Schüler in absehbarer Zeit kennenzulernen.
Aber auch für Velyan Eszlari gilt: Die Freude überwiegt. "Ich finde es schön, dass für mich nun ein neuer Lebensabschnitt beginnt."