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Ein schönes Lächeln prägt das Gesicht

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Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Zähne spielen eine erhebliche Rolle dabei, wie andere uns wahrnehmen. „Es ist dramatisch, wenn Sie vom Betrachter als irgendwie komisch empfunden werden“, sagt Zahnarzt Alexander Vöckler. Ästhetische Zahnheilkunde bringt Form und Funktion in ein harmonisches Verhältnis.

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Kosmetik für die Zähne? Wie in Hollywood, wie Tom Cruise, ein blendend weißes Gebiss, ebenmäßig und ohne Makel?  Alexander Vöckler aus Heilbronn winkt ab. Nur selten muss der Zahnarzt mit dem Tätigkeitsschwerpunkt ästhetische Zahnheilkunde solch‘ überzogene Erwartungen dämpfen. „Wir können keine Promis replizieren“, sagt Vöckler. Was aber meistens geht: eine ganzheitliche Harmonie herstellen zwischen Gesicht und Gebiss, Form und Funktion (wieder) herstellen und den Patienten ihr Lächeln zurückzugeben.

Die Rolle der Zähne für die Schönheit ist absolut entscheidend

Natürlich zählen auch ein paar Promis zu Vöcklers Patienten, aber „das Gros sind ganz normale Menschen, die eine Verbesserung ihrer Ästhetik wünschen“. Viele seien mit ihrem Lächeln nicht zufrieden – doch ob eine Behandlung angestrebt wird, ist sehr individuell. Nur ungern gebraucht Vöckler das „Unwort“ vom Leidensdruck: „Es ist dramatisch, wenn Sie vom Betrachter als irgendwie komisch empfunden werden.“ Vieles, was den Eindruck von der Persönlichkeit des Gegenübers prägt, werde nur unbewusst wahrgenommen – und das Gebiss habe erheblichen Einfluss darauf. „Die Rolle der Zähne für die Schönheit ist absolut entscheidend“, betont Vökler.

 Foto: Mario Berger

Doch nicht alles, was möglich ist, ist wünschenswert. Und nicht alles, was für sich genommen gleichgesetzt wird mit Schönheit, sieht im eigenen Gesicht gut aus - blendendes Weiß passt wirklich nicht zu jedem Typ. „Wichtig ist, den Patienten über den ganzen Prozess mit im Boot zu haben. Wir finden gemeinsam heraus, was geht“, sagt Vöckler. „Und wir zeigen auch, wie es hinterher aussieht. Das ist die Grundlage jeder guten ästhetischen Zahnheilkunde.“  Plastische Verfahren wie Mock-up oder Wax-up können helfen, die künftige Mundsituation zu simulieren.

Ganzheitliche Ästhetik durch Harmonie von Form und Funktion

Im Vordergrund stehe bei der Behandlung immer das Bemühen, so viel natürliche Zahnsubstand wie möglich zu erhalten. Undenkbar ist die Form ohne die Funktion: „Wenn man an den Prinzipien festhält, die die Natur vorgegeben hat, erreicht man eine harmonische Außenwirkung“, erklärt der Zahnarzt. Je nach Problem gibt es verschiedene Möglichkeiten, Form, Funktion und damit auch die Ästhetik ganzheitlich zu erreichen. Fast immer muss man aber als Patient selbst für die Kosten aufkommen.

  •   Harmonie von Rot und Weiß

Das richtige Verhältnis von sichtbarem Zahnfleisch und Zähnen hängt davon ab, wie der Patient lächelt. Die Schauspielerin Julia Roberts, berühmt für ihr Strahlen, „präsentiert unglaublich viel Zahnfleisch“, sagt Vöckler. Bei einem anderen Gesicht würde man vielleicht abfällig von einem Pferdelächeln sprechen. Was tun? „Man kann nie die Medizin außen vorlassen“, betont der Experte. Immer muss die Frage nach den Ursachen beantwortet werden: Warum sieht das überhaupt so aus? Was steckt dahinter? Vielleicht liegt eine Parodontitis vor, vielleicht knirscht der Patient und leidet also unter Bruxismus? Die Therapie richtet sich nach dem Befund. Ist die Ursache beseitigt, ist es zum Beispiel auch möglich, Zahnfleisch oder Kiefersubstanz chirurgisch wieder aufzubauen. Eventuell muss bei einer Fehlstellung von Zähnen oder Kiefer auch ein Kieferorthopäde in die Therapie eingebunden werden.

  • Professionelle Zahnreinigung

Geht das Zahnfleisch zurück und fangen die Zähne gar an zu wackeln, kann eine Parodontitis dahinterstecken. Dieser bakteriellen Entzündung des Zahnbettes kann nicht nur durch eine sorgsame individuelle Mundhygiene vorgebeugt werden, sondern falls nötig auch mittels professioneller Zahnreinigung in der Praxis. Dabei werden bakterielle Beläge und Zahnstein entfernt. Die professionelle Zahnreinigung ist zwar keine gesetzliche Kassenleistung, doch viele  Krankenkassen übernehmen oder beteiligen sich an den Kosten.  

  • Bleichen

Das Aufhellen der Zähne „ist ein ganz heißes Eisen“, warnt Vöckler  - und es ist fast schon in aller Munde. Bevor man aber zum Produkt aus dem Drogeriemarkt greife, solle man sich unbedingt zahnärztlich beraten lassen. Er habe schon Patienten gesehen, die Zahnbeläge mittels Bleaching bekämpfen wollten – da hätte eine einfache Zahnreinigung das bessere Ergebnis gezeigt. Aber: „Wenn man es richtig anwendet, ist es bei einigen eine gute Sache.“ Im Grundprinzip funktioniere Bleaching wie das Blondieren der Haare in den 1950ern mit Peroxid – „das kann bei falscher Anwendung das Zahnfleisch angreifen“, warnt der Zahnarzt. Bei einer versteckten Karies könne es zu großen Schmerzen kommen – „die muss unbedingt vorher therapiert werden“. Ein professionelles Bleaching in der Zahnarztpraxis vermeidet solche unerwünschten Nebeneffekte.

  • Formkorrektur mit Veneers

Die Keramikschalen können leichte Fehlstellungen, Verfärbungen oder auch Verluste an Zahnsubstanz kaschieren. Veneers werden auf die natürlichen Zähne geklebt. Mittlerweile sind sie so dünn geworden, dass dafür oft keine natürliche Zahnsubstanz mehr geopfert werden muss. Häufig lassen sich Patienten, die mit ihren alten Füllungen im Frontzahnbereich unzufrieden sind, Veneers anfertigen.

  • Kunststofffüllungen

„Wenn nur eine kleine Ecke abgebrochen ist, würde man nicht sofort mit einem Veneer ankommen“, sagt Zahnarzt Vöckler. Kunststofffüllungen, auch Kompositfüllungen genannt, sind geeignet, um kleinere Substanzverluste etwa im Frontzahnbereich ästhetisch ansprechend zu korrigieren. Das zahnfarbene Material wird im formbaren Zustand in den Defekt eingebracht und angepasst.

  • Unsichtbare Zahnspangen

Wer als Erwachsener Zahnfehlstellungen korrigieren möchte, liebäugelt häufig mit sogenannten umsichbaren Zahnspangen. Wirklich unsichtbar sind die durchsichtigen Plastikschienen aber nicht. Sie können kleinere Drehungen der Zähne bewirken, wenn ausreichend Platz vorhanden ist. „Es ist nicht möglich, damit Zahnbewegungen zu erzwingen“, betont Vöckler. „Bei Überbiss oder Unterbiss taugen sie null. Das können diese Schienen nicht leisten.“ Doch auch die Kieferorthopädie hat in Sachen Ästhetik in der jüngeren Vergangenheit große Fortschritte gemacht. „Tom Cruise hätte heute keine Zahnspange mehr außen aufgeklebt, sondern innen“, sagt Vöckler. „Ich kann einem Mittdreißiger ja keinen Gartenzaun im Mund verpassen.“

Zur Person

Zahnarzt Alexander Vöckler bietet seit 2005 in seiner eigenen Praxis im Heilbronner Käthchenhof das komplette Spektrum der Zahnmedizin an. Der47-Jährige ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Kosmetische Zahnheilkunde, die einen seiner Tätigkeitsschwerpunkte darstellt.

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