Stimme+
Region
Lesezeichen setzen Merken

Kultur-Hotspot Hohenlohe

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Aus allen Ecken Deutschlands reisen Menschen für kulturelle Ereignisse in den kleinen Hohenlohekreis. Wir haben uns bei zwei der größten Veranstalter umgehört, woher ihr Publikum kommt und wie sie die touristische Strahlkraft der Kultur bewerten.

   | 
Lesezeit  2 Min
Die aktuelle Ausstellung zum Münchner Bildhauer Lun Tuchnowski im Museum Würth in Gaisbach interessiert viele Touristen aus München.
Foto: privat
Die aktuelle Ausstellung zum Münchner Bildhauer Lun Tuchnowski im Museum Würth in Gaisbach interessiert viele Touristen aus München. Foto: privat

Man kann den Hohenlohkreis mit seinen 16 Kommunen gut und gerne als kulturellen Streber sehen. Dass das eng mit der wirtschaftlichen Stärke der Region und einem ausgeprägten Mäzenatentum verbunden ist, ist kein Geheimnis. Aber profitiert der Hohenlohekreis davon in Sachen Kulturtourismus? Woher kommt das Publikum, das die großen und kleinen Konzertsäle, Veranstaltungsstätten und Museen füllt?

Laut Angaben der Würth-Pressestelle kamen im Jahr 2019* mehr als zwei Drittel der Besucher im Museum Würth nicht aus der näheren Umgebung. So hatten 26 Prozent ihren Wohnort in 61 bis 120 Kilometern Entfernung, 50 Prozent in über 120 Kilometern Entfernung und fünf Prozent kamen gar aus dem Ausland. Damit bleiben für alle, die bis zu 60 Kilometer Anfahrt haben, lediglich 19 Prozent. "Je nach Thema und Ausstellung haben wir im Schnitt 40.000 bis 60.000 Besucher pro Jahr - vor Corona", erklärt C. Sylvia Weber, Kulturchefin bei Würth. "Aber jetzt gerade haben wir auffallend viele Gäste von rund um München in der Ausstellung zum Münchner Bildhauer Lun Tuchnowski."

 

Externer Inhalt

Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.

Mit der Eröffnung des Museums Würth 2 im vergangenen Jahr dürfte sich die Attraktivität des Standorts Gaisbach für Kunstliebhaber weiter erhöht haben. "Das Museum Würth 2 inmitten der Hohenloher Landschaft verstehen wir natürlich durchaus als weiteren Anziehungspunkt für unsere Gäste von nah und fern", erklärt Weber. Man sei sehr dankbar über die Treue des Publikums, das auch in Corona-Zeiten - im Rahmen der erlaubten Auslastungsmöglichkeiten - für volle Konzertsäle und gut besuchte Ausstellungen gesorgt habe.

Mehr als die Hälfte von außerhalb

Begeistertes Publikum: Eröffnungskonzert des Kultursommers im Rittersaal Schloss Neuenstein 2018.
Foto: Bettina Hachenberg
Begeistertes Publikum: Eröffnungskonzert des Kultursommers im Rittersaal Schloss Neuenstein 2018. Foto: Bettina Hachenberg  Foto: Hachenberg

Publikum aus allen Teilen Deutschlands holt auch der Hohenloher Kultursommer jedes Jahr aufs Land. Da sind unter anderem Herkunftsorte wie Nürnberg, Hannover oder Frankfurt am Main in den Besucherlisten zu finden. "Mehr als die Hälfte unserer Besucher kommt nicht aus Hohenlohe", sagt Marcus Meyer, Intendant des Festivals und Geschäftsführer der Kulturstiftung mit Sitz in Künzelsau. Bei einer Gesamtzahl, die sich meist um die 14.000 Besucher bewegt, sind das eine ganze Menge Menschen, die der Kultur wegen ihren Weg nach Hohenlohe finden. "Der Kultursommer ist ein wichtiges Instrument, auch Tagestouristen nach Hohenlohe zu locken", ist Marcus Meyer überzeugt.

Viele würden sich vor den Konzerten noch andere Programmpunkte in der Region vornehmen. Damit deutschlandweit die Musikliebhaber erreicht werden, wirbt die Kulturstiftung unter anderem mit ihren Programmen in Einrichtungen wie Museen und Konzerthäusern, etwa in Stuttgart. Auch Beilagen in Zeitungen und Zeitschriften sowie Touristinformationen sind Anlaufstellen, das Festival-Programm überregional publik zu machen.

Zufrieden trotz Corona

Ähnlich wie auch die Verantwortlichen beim Würth-Kulturprogramm zeigt sich Marcus Meyer zufrieden mit der Auslastung in Corona-Zeiten. Seit man wieder Konzerte veranstalten dürfe - 2020 waren das nur sehr wenige -, würden diese auch wahrgenommen. "Nur zehn Konzerte mussten wir absagen", so Meyer. Das habe aber an Corona-bedingten Einreisehürden ausländischer Künstler, nicht an den hiesigen Bestimmungen gelegen.

*Aufgrund der Corona-bedingten Schließungen von Museen haben wir uns hier für das aussagekräftigere Jahr 2019 entschieden.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben