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So macht man ein perfektes Feuer

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Ob beim Grillen unterwegs, zu Hause in der Feuerschale oder am Kamin: Ein gutes Feuer qualmt kaum. Das gelingt aber nur, wenn man sich Zeit nimmt und sein Handwerk gewissenhaft erledigt.

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Der erste Funke ist immer ein kleines Wunder. Wie die ersten Schritte, das erste Wort, der erste Kuss. Man kann freilich auch einfach Spiritus nehmen oder einen Grillanzünder. Das ist dann das brutale Gegenstück und Ende jeglichen Zaubers. Doch nur mit einem Streichholz oder Feuerstein in der Hand darum zu ringen, dass ein Glimmen im Zunder zu zarter Flamme wird, und dem zerbrechlich flatternden Flämmchen dabei zu helfen, sich bald schon kraftvoll Richtung Himmel zu erheben – das macht auch noch beim hundertsten Mal große Freude.

Feuermachen ist auch ein bisschen wie das Rauchen einer Tabakspfeife: Es klappt nur, wenn man sich Zeit nimmt und sein Handwerk gewissenhaft erledigt. Ansonsten produziert man mehr stinkenden Qualm als Genuss. Darum ist gute Vorbereitung auch die halbe Miete. Zumal der spontanen Lagerfeuerpause auf einer Wanderung meist schon der Mangel an Grillgut im Wege steht. Also plant man sein Feuerpäuschen von vornherein ein, packt Messer oder leichtes Beil, Zunder, Anzündholz und vor allem genügend Zeit in seinen Rucksack. Dann macht man es wie die Indianer: „Der weiße Mann macht ein großes Feuer und setzt sich weit weg. Der rote Mann macht ein kleines Feuer und setzt sich nah dran.“ 

 

Vorbereitung ist das A und O

 Foto: Andreas Tschürtz

Damit das Lagerfeuer schnell in die Gänge kommt, braucht man gut getrocknetes Holz in verschiedenen Stärken. Rundhölzer unbedingt mit der Axt aufspalten. Für das Anzündholz möglichst weiche Fichte oder Kiefer wählen. Ist unklar, ob vor Ort trockenes Brennholz zur Verfügung steht, empfiehlt es sich, ein paar Kienspäne fürs Anzünden in den Rucksack zu packen. Bei einem Tagesausflug mit geplanter Grillpause fallen die paar Hölzchen nicht ins Gewicht. Sie erleichtern das Entfachen eines Feuers aber ungemein.

 

Nachlegen vermeiden

 Foto: Andreas Tschürtz

Ein Lagerfeuer wird selten so heiß, dass Holz sofort Feuer fängt, wenn es in die Flammen geworfen wird. Nachlegen verursacht darum meist Rauch. Um das zu vermeiden, schichtet man gleich zu Beginn so viel Holz auf, wie man nachher zum Grillen benötigt und zwar so, dass es in einem Zug abbrennen kann. Will man die Glut nach dem Grillen nicht ausgehen lassen, sondern das Feuer neu entfachen, dann auf jeden Fall kleines, aufgespaltenes Holz verwenden und keine großen Scheite mehr nachlegen.

 

Stabiles Fundament

 Foto: Andreas Tschürtz

Beim Aufschichten platziert man zunächst links, rechts sowie auf dem Boden dazwischen dicke Scheite. Die Hölzer am Rand halten später Feuer und Glut zusammen. Das große Holz in der Mitte ist wichtig für die ausreichende Menge Glut zum Grillen. Quer über die unterste Schicht legt man, dicht, aber mit kleinen Lücken, eine zweite Ebene aus dünneren Hölzern. So schichtet man Lage für Lage übereinander. Zuoberst kommt der Anzünder (zum Beispiel in Wachs getränkte Holzwolle). Darüber baut man ein kleines Indianertipi aus Kienspänen (ganz dünne, trockene, leicht entzündliche Holzstückchen). Auf chemische Anzünder, Papier und Eierkartons verzichtet man besser. Sie setzen beim Verbrennen Schadstoffe frei.

 

Von oben nach unten

 Foto: Andreas Tschürtz

Nach dem Anzünden fangen zunächst die Kienspäne Feuer. Dann brennt es von oben nach unten zu den dickeren Holzscheiten durch. Es dauert zwar länger, bis sich auf diese Weise ein großes Feuer entwickelt. Dafür werden die Gase, die beim Anbrennen der jeweils unteren Ebene entstehen, in den darüberliegenden Flammen verbrannt. Mit trockenem, naturbelassenem Holz erhält man ein Lagerfeuer fast ohne Rauchentwicklung. Das Prinzip funktioniert auch beim Kaminofen zu Hause.

 

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