Sieben Buch-Tipps für Wanderungen
Ob klassische Wanderführer oder Ideensammlungen mit vielen Vorschlägen für Draußenerlebnisse in unserer und der weiteren Region: Wir stellen lohnenswerte Bücher vor, mit Tipps für die Schwäbische Alb, die Fränkische Schweiz oder das Alpenvorland.
Sagen und Legenden

Mikroabenteuer ist eines der Freizeit-Schlagwörter des Jahres. Gewiss! Umso mehr durch Corona, denn bekanntermaßen hat die Pandemie den Blick auf die nähere Umgebung geschärft. Brunhilde Bross-Burkhardt aus Langenburg trifft so gesehen den Nerv der Zeit mit ihrem Buch „50 sagenhafte Naturdenkmale in Baden-Württemberg“ (Steffen Verlag, 192 Seiten, 14,95 Euro). Die Journalistin blickt darin auf Odenwald, Neckarland, Hohenlohe, Ostalb und Nordschwarzwald und stellt deren kleine und große Schätze jeweils kurz und mit persönlicher Note vor. Ein kompakter Band mit Tipps, die Anregung sein können für einen Ausflug – ob Tag oder Wochenende – zu Schluchten und Steigen, Aussichtspunkten und Höhlen, Wasserfällen und Burgruinen. Wo es passt, werden kleine Geschichten mitgeliefert, Sagen und Legenden rund um die Naturdenkmäler.
Auf die Alb

Ganz konkrete Beispiele für den Urlaub oder das Wochenende in der Heimat bietet das neue Buch der Stuttgarter Autorin Antje Gerstenecker: „Wanderspaß mit Kindern – Schwäbische Alb“ (Bruckmann, 192 Seiten, 15,99 Euro). Ob mit Kindern oder Enkeln, die 40 vorgeschlagenen Ziele auf Nordost-, Mittlerer und Südwest-Alb lassen sich von der Region aus gut für eine Tagestour erreichen und teilweise auch kombinieren. Die Wanderungen sind nämlich nicht allzu lang, meist zwischen drei und sechs Kilometern, und haben Ziele, die Kinder mögen: Wasserfälle, Riesenkugelbahn, Sagenweg oder Höhlen. Das Buch liefert auf jeweils zwei Doppelseiten die wichtigsten Fakten zu jedem Ausflug. Ausgestattet mit diesem Basis-Wissen kann man sich aufmachen und sein ganz eigenes Alb-Erlebnis schaffen.
Von Hütte zu Hütte

Konkret wird es auch in den Rother Wanderbüchern. „Wochenendtouren von Hütte zu Hütte Baden-Württemberg“ (Rother, 176 Seiten, 16,90 Euro) heißt ein Werk dieser Reihe und bietet 15 Touren-Vorschläge. Eine wunderbare Anregung, denn wer hat bei Hüttenwanderungen schon das heimische Bundesland auf dem Schirm und nicht viel mehr die Alpen? Potenzial, so erfährt man im Wanderbuch, haben wir allemal. Wie bei Rother üblich setzt Autor Philipp Sauer auf detaillierte Routenbeschreibungen. Die Touren sind je dreitägig und zwischen 55 und 80 Kilometer lang. Ziele sind die Mittelgebirge und Natur- beziehungsweise Nationalparks Baden-Württembergs. So geht es etwa in den Odenwald, aber auch zum Indian Summer auf die Ostalb, ins große Lautertal oder zur Vier-Seen-Tour im Mittelschwarzwald. Übernachtet wird in den – oft ehrenamtlich geführten – Hütten und Wanderheimen der Mittelgebirgs- und Wandervereine des Landes.
Route de Ländle

Eine beliebte und etablierte Reihe sind die handlichen roten Wanderführer von Rother. Nicht Erlebnisberichte, sondern detaillierte Routenerklärungen liefern sie. Eines der faktenreichen Bücher ist „Route de Ländle – Die Durchquerung von Baden-Württemberg“ (Rother, 200 Seiten, 14,90 Euro). Der Weitwanderweg führt auf 35 Etappen von Weinheim im Odenwald nach Konstanz. Auch hier durch unsere Region, Etappe 6 etwa von Neckarelz nach Bad Wimpfen, Etappe 7 bis Eberstadt und Nummer 8 bis zum Steinknickle. So lassen sich wunderbar auch nur einzelne Tagestouren direkt vor der Haustür erwandern.
Höhlen in der Fränkischen Schweiz

Kein Wanderführer, dafür bildreicher Ideengeber, der dennoch alle wichtigen Infos von Streckenlänge über Einkehr bis Anreise vereint, ist „Entdeckertouren Fränkische Schweiz“ (Bruckmann, 192 Seiten, 19,99 Euro). 33 Wanderungen durch „nahezu unberührte Naturräume“, wie Autor Bernhard Pabst schreibt. Ein Landschaftsraum geprägt von Felsgruppen, Wasserspielen, Höhlen und Felsüberhängen. Ebenso abwechslungsreich wirken die Routen: Mal eineinhalb, mal fünfeinhalb Stunden ist der Wanderer unterwegs, auch Pabst teilt seine Vorschläge in Schwierigkeitsstufen ein: leicht, mittel und anspruchsvoll. Ein durchweg sympathisch geschriebenes Buch, das Anregung sein will, aus jeder Tour ein ganz persönliches Natur-Erlebnis zu machen.
27 Etappen oder auch nur eine

Christine Thürmer gilt als die Frau mit den meisten Wanderkilometern in den Beinen – mehr als 54.000 sind es mittlerweile. Die mehrfache Buchautorin war schon weltweit unterwegs und auch in Deutschland ist sie sämtliche Fernwanderwege gelaufen. Der schönste aber, sagte sie im Stimme-Interview, sei der Albsteig. Technisch einfach, sehr abwechslungsreich und versehen mit unvergleichlich schönen Ausblicken vom Albtrauf. Ausblicke gebe es zwar auch in den Alpen, dort aber verbunden mit oft schwierigen Anstiegen oder Geröllfeldern.
27 Etappen sind es von Donauwörth bis Tuttlingen auf dem „Hauptwanderweg 1“, kurz HW 1 – und man muss sie natürlich nicht wie Christine Thürmer mit Zelt im Gepäck am Stück gehen. Viel besser ist es ohnehin, es beim Wandern zu halten wie Pippi Langstrumpf: Wir machen es so, wie es uns gefällt. Eine Hilfe im großen oder kleinen Rucksack ist in jedem Fall die neue Auflage von Renate Florls Wanderführer „Albsteig“ (Rother, 200 Seiten, 16,90 Euro). Denn hier steckt alles drin, was man an Informationen braucht. Höhenprofile, Anreise, Tipps, Wirtschaften, Kartenausschnitte und GPS-Tracks.
Langsam und kurz geht auch!

Alle sind im Wanderfieber! Viele von uns werden von sich sagen können, in den letzten fast eineinhalb Jahren ihre nähere Umgebung viel besser kennengelernt zu haben. Nicht jedermanns Sache ist es dabei, am Tag 15 oder 20 Kilometer zu laufen. Und wer sagt, dass das sein muss? Es geht ja nicht um Rekorde, sondern ums Draußensein und Wohlfühlen. Genau dem Thema hat sich die Stuttgarter Autorin Antje Gerstenecker in ihrem jüngsten Buch „Die Schwäbische Alb für Wandermuffel“ (J. Berg, 128 Seiten, 15,99 Euro) gewidmet, das gleichzeitig auch schöner Ideengeber für Familien mit kleinen Kindern ist.
Insgesamt gibt es 30 Tourenvorschläge, die meisten davon zwischen drei und sieben Kilometern Länge. Die Routen leiten unter anderem zum Brenztopf und Itzelberger See, zum Hohenstaufen, ins Donntal und auf den Albtrauf. Auf der Südwest-Alb geht es zum herrlichen Zellerhorn, um den Lemberg und rund um die Burg Wildenstein. Das Augenmerk liegt auf all den Besonderheiten, die die Alb zu bieten hat: Höhlen und Ruinen, wunderschöne Landschaften und Seen und natürlich: Ausblicke.
Die Übersicht am Buchbeginn klärt auf über die zu erwartenden Steigungen, Strecken, Dauer, Einkehr- und Anreisemöglichkeiten, mögliche Sehenswürdigkeiten und die besten Jahreszeiten. Die vielen Farbbilder im Buch geben einen passenden Vorgeschmack auf den nächsten, ganz gemütlichen Draußen-Ausflug. Wunderbar für alle, die lieber Aussicht statt Aufstieg genießen.