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Über Umwege zum Bundesbesten Werkstoffprüfer

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Lukas Herrmann aus Eppingen gibt einen Einblick in seine Ausbildung zum Werkstoffprüfer. Sein Studium in Fahrzeugtechnologie hat er abgebrochen, es aber nie bereut.

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Werkstoffprüfer Lukas Herrmann (26) aus Eppingen in Aktion.
Foto: Berger
Werkstoffprüfer Lukas Herrmann (26) aus Eppingen in Aktion. Foto: Berger  Foto: Berger, Mario

Wenn sich ein Aushilfsjob kurze Zeit später als Lehrstelle entpuppt und man diese Lehrstelle drei Jahre später als Bundesbester abschließt, dann kam zum richtigen Riecher wohl auch Fleiß und Talent dazu. Also alles richtig gemacht.

Lieber etwas Praktisches machen

So ähnlich dürfte es in Lukas Herrmanns Lebenslauf geschrieben stehen. Der 26-Jährige hat nach seinem Abitur 2013 auf dem Hartmanni-Gymnasium als Aushilfskraft bei H & W Werkstofftechnik in Eppingen gejobbt, bis sein Studium in Fahrzeugtechnologie in Karlsruhe begann. Vier Semester lang hat er das durchgezogen, bis er sich eingestehen musste, dass es nicht das ist, was ihn wirklich glücklich macht. "Ich wollte lieber was Praktisches machen", gibt er zu.

Durch den Aushilfsjob von damals kam er auf den Beruf des Werkstoffprüfers, und ehe er sich versah, tauschte er Vorlesungsbank gegen Arbeitsklamotten und begann 2018 in Eppingen seine Ausbildung zum Werkstoffprüfer in der Fachrichtung Wärmebehandlungstechnik. Das abgebrochene Studium war keinesfalls umsonst. Die Vorlesungen zur Werkstoffkunde hätten ihm gut in die Karten gespielt, erzählt er. "Alles, was ich später in der Ausbildung gelernt habe, kam in irgendeiner Weise schon im Studium dran. Das hat es um einiges einfacher für mich gemacht."

Faible für Metalle

Abgesehen von diesem Heimvorteil sollte man Herrmann zufolge vor allem viel lernen und fleißig sein, ein Faible für Metalle haben, und nicht zu vergessen: "Spaß bei der Arbeit haben. Wenn man Spaß hat, dann ist es leichter, gut in etwas zu sein", ist der 26-Jährige überzeugt. Außerdem sei ein gewisses Verständnis für Technik und naturwissenschaftliche Fächer Voraussetzung. Herrmann gesteht, dass der Stoff in der Berufsschule am Anfang etwas trocken war, "aber mit der Zeit kommt man rein".

Zu Azubi-Zeiten hat Lukas Herrmann im Labor Werkstoffe für die Firmenkunden geprüft. Die Metalle wurden von ihm präpariert und mit der Schleifmaschine bearbeitet, sodass sie anschließend mit verschiedenen Verfahren auf ihren Härtegrad und andere Eigenschaften geprüft werden konnten. Aktuell ist der junge Werkstoffprüfer in der Schutzgasabteilung im Einsatz. Er wurde vom Betrieb übernommen. Jetzt führt Herrmann selbst Wärmebehandlungen durch und gibt die Metalle danach weiter ins Labor. Auch wenn er schon während seiner Ausbildung alle Abteilungen durchlaufen hat, wird er künftig noch einmal durch den gesamten Betrieb rotieren, "intensiv in jeder Abteilung mitarbeiten und sich so universell ausbilden lassen", wie er sagt.

Alles richtig gemacht

Sein Studium abgebrochen zu haben, bereut er nicht. "Jeder muss das für sich selbst wissen, aber für mich war es die richtige Entscheidung", sagt Herrmann, der privat gerne mit seiner Freundin und dem gemeinsamen Hund spazieren geht, Inliner fährt und E-Gitarre spielt.

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