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Im Handstand durch die Welt: Trainieren immer und überall

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Jakob Baum aus Öhringen brennt für Calisthenics: Die Devise hierbei ist, keine Geräte zu haben, sondern nur das eigene Körpergewicht.

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Wie eine Fahne hängt sich Kuba an das Klettergerüst im Fitnesspark. Dazu ist viel Körperspannung nötig. Man glaubt es auch, ohne es probiert zu haben.
Fotos: Tscherwitschke
Wie eine Fahne hängt sich Kuba an das Klettergerüst im Fitnesspark. Dazu ist viel Körperspannung nötig. Man glaubt es auch, ohne es probiert zu haben. Fotos: Tscherwitschke  Foto: Tscherwitschke, Yvonne

Zwei Dinge hat Kuba immer dabei: Flüssiges Magnesium und Turnschuhe. Man weiß ja nie, was einem so begegnet. Kuba heißt mit bürgerlichem Namen Jakob Baum, ist 29 Jahre alt, lebt mit seiner Frau Hannah in Öhringen und hängt vor allem an jeder Stange, die er so finden kann - oder stemmt sich hoch in den Handstand. Das ist quasi sein Aufwärmprogramm.

Nur mit dem Gewicht

Wenn er warm genug dafür ist, dann hängt er sich auch gern als menschliche Flagge an vertikale Stäbe. Bewundernde Blicke nicht nur von Jugenlichen sind ihm da sicher. Was Kuba da gern tut, das nennt sich Calisthenics und bedeutet, dass im Freien nur mit dem eigenen Körpergewicht trainiert wird. Dafür oft und überall.

Handstand geht auch auf dem Barren. Schwieriger halt.
Handstand geht auch auf dem Barren. Schwieriger halt.  Foto: Tscherwitschke, Yvonne

Was als Szenesport begonnen hat, nimmt zwischenzeitlich Strukturen an. So gibt es mittlerweile bundesweit Clubs und Vereine. Kuba hat einen Verein namens Streetworkout 2019 in Öhringen gegründet. Zwischenzeitlich trainieren dort um die 25 Jugendliche zweimal die Woche in der Sporthalle im Hohenlohe-Gymnasium.

Und auch an seinem Arbeitsplatz, der Schwarz-Schule in Erlenbach und dem Bildungscampus Heilbronn, unterrichtet der ausgebildete Sportlehrer gern seine Schüler darin, mit dem eigenen Körpergewicht zu trainieren. Effektiv, verrät Kuba, sind Planken. Bei den Schülern nicht unbedingt beliebt, aber ein durchaus geeignetes Mittels fürs Training einer stabilen Körpermitte.

60 Liegestütze

Sieht leicht aus, ist es aber nicht: der Tanz am Reck.
Sieht leicht aus, ist es aber nicht: der Tanz am Reck.  Foto: Tscherwitschke, Yvonne

32 Klimmzüge, 60 bis 80 Liegestütze ("aber richtig, mit schmalen Armen und Brust zum Boden"), drei Minuten Handstand, siebeneinhalb Minuten Planken - wer mit Kuba mithalten will, der muss oft trainieren. Häufig sieht man ihn auf dem Fitnessparcours in der Öhringer Cappelaue, entstanden nach Anregungen von ihm, wie auch der erste Fitnessparcours etwa ein Jahr zuvor auf der Büttelbronner Höhe.

Dann kann es auch sein, dass er die Übungen nicht nur mit seinem eigenen Gewicht, sondern verstärkt mit Sandsäcken oder anderen Gewichten absolviert. Was die effektivste Übungen für Bauchmuskeln ist? "Ganz klar: Klimmzüge", weiß der ausgebildete Sportlehrer. Nach Hauptschule, Mittlerer Reife, Fachabitur am Wirtschaftsgymnasium und anschließend der Sportschule am Berufskolleg in Waldenburg kennt sich Kuba aus.

Training an der frischen Luft

Als Jugenlicher hat Kuba Fußball gespielt, war auch kurze Zeit beim Turnen. Doch schon bald entdeckte er, was ihm wirklich richtig Spaß macht: Trainieren an der frischen Luft. Erst war es die Stange an der Hungerfeldschule, die für seine Übungen geeignet war. Zwischenzeitlich ist die Auswahl größer - und ebenso die Anzahl derer, die mittrainieren.

Gerade arbeitet Kuba am einarmigen Handstand.
Gerade arbeitet Kuba am einarmigen Handstand.  Foto: Tscherwitschke, Yvonne

Sicher, ein wenig Talent muss schon sein. Und auch an diesem Nachmittag zeigt sich in einer Gruppe von Jugendlichen - alle um die zehn Jahre - wer geschickt an Reck und Barren ist, wer Spaß an der Bewegung hat. "Aber ohne hartes Training reicht Talent nicht", weiß Kuba. Nicht wenige in seinem Verein trainieren bis zu sechsmal die Woche. "Aber wenigstens einen Tag Ruhepause sollte man seinen Händen geben", sagt er und zeigt seine Handflächen, die deutliche Spuren der Stangen haben.

Ninja Warriors

Die Teilnahme bei der Fernsehshow "Ninja Warriors" war schon eine Nummer. Etwas, das großen Spaß gemacht hat und möglichst im kommenden Jahr wiederholt werden soll. Aber auch die Wettkämpfe, die zwischenzeitlich auch in dieser Sportart ausgetragen werden, machen große Freude: "Wir motivieren uns gegenseitig, auch den Gegner."

 
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