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Panofit-Parcours in Waldenburg: Trimm-dich-Pfad neu interpretiert

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Einfach loslaufen und an einigen Stationen die Muskeln trainieren, das sorgt für Abwechslung im Training und ist gesund.

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Zur Einweihung im Herbst 2018 waren die Wintersportler Eric Frenzel, Martin Schmitt, Svenja Würth, Stephan Leyhe und Fritz Dopfer am Baumstamm (von links).
Zur Einweihung im Herbst 2018 waren die Wintersportler Eric Frenzel, Martin Schmitt, Svenja Würth, Stephan Leyhe und Fritz Dopfer am Baumstamm (von links).  Foto: Tscherwitschke

Der Wind pfeift eisig über den Waldenburger Berggipfel. Die Bäume biegen sich bedenklich im Wind. Der Waldweg hat einige Pfützen. So wirklich schön geht anders. Aber Sport im Winter ist eben so: Manchmal muss man sich aufraffen - und danach den Dreck aus den Sohlen kratzen. Dafür fühlt man sich hinterher umso besser, wenn man trotz Wind und Wetter etwas getan hat und nicht völlig unfit ins Frühjahr starten muss.

Ganz ohne Kraftraum

Besonders viel Spaß macht die Freiluft-Runde auf dem Waldenburger Panofit-Parcours. Nach vielen Wochen Joggen mit der Stirnlampe ist es schön, mit richtig viel Aussicht zu laufen und dazu noch einige Stationen angeboten zu bekommen, an denen man was für die Muskeln tun kann, ganz ohne Kraftraum.

Los geht´s beim Parkplatz am Friedhof. Hier steht auch eine Tafel mit den einzelnen Stationen, die auf der etwa vier Kilometer langen Runde verteilt sind. Die muss man sich aber nicht merken. Denn ist man erst einmal auf dem Höhenweg, läuft es fast schon wie von selbst. Bei der ersten Station ist man kaum warm gelaufen und kann schon gleich was für den Rücken tun. Die Stationen sind selbsterklärend. Trotzdem weisen Schilder auf die richtige Ausführung hin. Anfangs hat die Sportschule Waldenburg Kurse auf dem Panofit-Parcours angeboten. "Die wurden dann aber kaum nachgefragt, weil es eben so selbsterklärend ist", sagt Jörg Palmer, stellvertretender Institutsleiter.

Viele kurzweilige Stationen

Kurze Laufsequenzen wechseln ab mit Kraftstationen. So kann man ein dickes (und im Winter nasses) Seil schwingen, an einem Holzgerüst Übungen wie an einem Barren machen, es gibt Reckstangen, eine waagrechte Leiter zum Hangeln, Balken zum Balancieren und Bretter, um beispielsweise Sit-ups zu machen. Dafür aber sollte es leidlich trocken sein.

Skirennläufer Fritz Dopfer zeigte bei der Einweihung Dips.
Skirennläufer Fritz Dopfer zeigte bei der Einweihung Dips.  Foto: Tscherwitschke

Treppenlaufen, Intervalle, eine kurze Sprinteinheit mit Zeitmessung (leider bergauf) sorgen für Abwechslung. An den Old-School-Trimm-dich-Pfad erinnert ein Baumstamm beim Aussichtspunkt. Hier kann man mit dem Knie auf den Boden dippen, Liegestütze machen, hochspringen und sicher noch mehr. Ein Beispiel dafür, dass es gar nicht viel braucht, um Abwechslung ins Lauftraining zu bringen. Bei klarem Winterwetter gibt es an dieser Stelle eine mega Aussicht über die Hohenloher Ebene gratis dazu.

Weiterentwicklung des altehrwürdigen Trimm-dich-Pfads

Der Würth-Panofit-Parcours, sagt Jörg Palmer, ist klar eine Weiterentwicklung des altehrwürdigen Trimm-dich-Pfads. "Eine Neuauflage hätte was altmodisches", meint Palmer und verweist auf die neuen Geräte, die zudem auf einer langen Runde verteilt sind. Er selbst läuft den Parcours fast wöchentlich und weiß daher: Der Pfad wird gut angenommen. Der Vorteil des Panofit-Parcours für den Freizeitsportler erklärt Jörg Palmer mit einem Zitat von Professor Ingo Froböse: "Laufen ohne Schnaufen".

Die Stationen ermöglichen den Läufern, mit den Kraftübungen den Puls wieder nach unten zu bringen und dann weiter zu laufen. "Es will ja nicht jeder Bob-Anschieber bei Olympia werden und ständig in der Maximalkraft arbeiten." Die kurzen Unterbrechungen bringen auch Abwechslung ins Training. Klar könnte man mit ein wenig Fantasie auch Alltagsgegenstände auf der Strecke nutzen, um noch andere Muskelgruppen zu trainieren. Aber wer achtet schon auf Treppenanlagen, Mauern, Brückengeländer oder Parkbänke, wenn der Puls bei 150 ist?

Outdoor-Fitness-Studios gibt es auch

Neben dem Trimm-dich-Pfad 2.0 gibt es auch einige Outdoor-Fitnessräume in der Region. Die sprechen andere Zielgruppen an. Da ist der Fitness-Parcours in der Öhringer Cappelaue, sehr beliebt bei Calisthenics-Sportlern, die mit Eigengewicht trainieren, aber auch bei Joggern, die noch eine Runde an Geräten einlegen. Ein bisschen behäbiger und an Geräte-Zirkel in Fitnessstudios erinnernd geht es auf der Bretzfelder Bürgerwiese zu. Der Fitnesspfad in Heilbronn entlang des Neckars bietet Sport mit Aussicht.

Weitere Angebote in der Region

Es gibt die klassischen Trimm-dich-Pfade, in denen ohne viel Schnickschnack die einzelnen Stationen im Wald aufgebaut sind. Klimmzüge oder Sprünge über unterschiedlich hohe Balken: An den sportlichen Ausführungen hat sich über die zurückliegenden Jahrzehnten weder in Sulzfeld noch in Bad Friedrichshall etwas geändert, wo es solche Parcours weiterhin gibt. Nur die Optik hat den Sprung ins 21. Jahrhundert geschafft. Der Pfad im Bad Friedrichshaller Kocherwald, gelegen zwischen den Stadtteilen Jagstfeld und Kochendorf, wird rege von Läufern genutzt, die ihre Runden auf den Waldwegen drehen. Idyllisch platziert ist die Runde im Kraichgau. Wer es sportlich mag, läuft zum Aufwärmen den Berg hinauf in Richtung Zaberfeld-Ochsenburg. 

 
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