Beim Sport kommt es vor allem auf die richtigen Schuhe an
Ein Triathlet gibt Tipps zu geeigneter Ausrüstung für Freiluftsportler und erklärt, warum man sich auch im Winter nicht zu warm anziehen sollte.
Sie ist oft bunt, elastisch, atmungsaktiv, hält Wind ab, schützt vor Verletzungen und kann ganz schön ins Geld gehen. Wer sich Sportausrüstung zulegen möchte, hat die Qual der Wahl. Der Markt für Funktionskleidung, Schuhe und Accessoires ist riesig. Aber was brauchen Hobbysportler wirklich, und wo können sie sparen? Auf jeden Fall nicht bei den Schuhen, sagt Lothar Edelmann, Abteilungsleiter Triathlon bei der Sport-Union Neckarsulm. "Mit den falschen Schuhen kann man am meisten kaputtmachen", warnt der Ausdauersportler. Was nicht heißen soll, dass günstige Schuhe schlecht sind. "Sie müssen nur passen."
Wolle sorgt für besseren Temperaturausgleich
Um die richtigen Schuhe zu finden, führt für Lothar Edelmann kein Weg an einem Fachgeschäft vorbei. Meistens wisse man selbst nicht, wie man laufe und welche Schuhe für einen die richtigen sind. Er empfiehlt beim Laufen auch, ab und zu das Modell zu wechseln. Fürs Radfahren brauche es Schuhe mit einer härteren Sohle. Spezielle Sportsocken findet Edelmann sinnvoll, da sie mehr dämmen als normale und Blasen vorbeugen. Kompressionsstrümpfe zum Laufen brauche jedoch niemand, der keine Probleme mit den Venen habe.
Was das T-Shirt oder die Hose angeht, könne man nicht allzu viel falsch machen. Trotzdem gibt es große Unterschiede. Lothar Edelmann setzt seit einigen Jahren auf Sportkleidung aus Merinowolle oder einem Mischgewebe mit Merinowolle. Diese regelt die Temperatur besser als Funktionskleidung, und die Klamotten stinken nach dem Sport nicht. "Man braucht weniger Sachen und muss sie weniger waschen", sagt er. Der Nachteil: Kleidung aus Merinowolle ist recht teuer. Bei der Wahl des Outfits für den Freiluftsport gilt, sich auch im Winter und Herbst nicht zu warm einzupacken, betont Lothar Edelmann. "Es muss im ersten Moment, wenn man rauskommt, fast zu kalt sein." Beim Laufen oder Radfahren werde es einem schon warm. Zu warm sei deshalb schlecht, weil der Körper zu viel schwitzt und nicht so leistungsfähig ist.
Generell gelte für Sportarten, in denen man stark schwitzt, eng anliegende Kleidung zu tragen. "Nur dann funktioniert der Feuchtigkeitstransport von innen nach außen, das gilt auch für mehrere Lagen übereinander. Ein Luftpolster zwischen den Lagen wäre da eher hinderlich." Eine gepolsterte Hose beim Radeln sei immer sinnvoll, wenn es um längere Strecken und sportliche Ambitionen gehe.
Eine dünne Jacke ist bei Regen und Wind sinnvoll
Bei Wind und Regen empfiehlt der Triathlet eine hauchdünne Überjacke zum Beispiel von Goretex oder aus ähnlichem Material. Damit diese ihre Wirkung entfaltet, brauche es immer ein Temperaturgefälle von innen nach außen, damit Wasserdampf entweichen kann. Deshalb funktionieren diese Jacken nur bei kalten und mittleren Temperaturen richtig gut. Bei 20 Grad Außentemperatur und strömendem Regen sei es besser, etwas Leichtes, Schnelltrocknendes anzuziehen und einfach nass zu werden.
Neben zu warmer Kleidung, sei ein anderer häufiger Fehler, den Hobby-Ausdauersportler machen, zu schnell zu laufen. "Für Anfänger ist eine Pulsuhr da hilfreich", sagt Lothar Edelmann. Am genauesten würden die mit Brustgurt messen. Nur am Handgelenk seien die Ergebnisse nicht so exakt. Da die Uhren auch meist die Strecke erfassen, bekomme man ein Gefühl für Entfernungen.
Trinkrucksäcke oder Gürtel mit Fläschchen dran verwendet Edelmann nicht. "Der Lauf wird unrund durch das Schwappen des Wassers", findet er. Aber das sei Geschmackssache. Wer unterwegs Flüssigkeit braucht und damit klarkommt, für den sei diese Ausrüstung sinnvoll. Auf eher kurzen Strecken sei es aber nicht notwendig zu trinken.
Lothar Edelmann ist Abteilungsleiter bei der Sport-Union Neckarsulm
Lothar Edelmann ist 54 Jahre alt, kommt ursprünglich aus Weinsberg und lebt inzwischen in Wiesloch Rhein-Neckar-Kreis). Der Geschäftsführer und Gesellschafter einer IT-Beratungsfirma macht seit 30 Jahren Triathlon und engagiert sich seit dem Studium ehrenamtlich für diesen Sport. Lothar Edelmann ist Mitbegründer und Leiter der Triathlonabteilung der Sport-Union Neckarsulm. In Neckarsulm hat der Diplom-Informatiker auch einige Jahre gearbeitet.