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Obersulm
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Eine aussichtsreiche kleine Wanderung vom Zigeunerfohrle zum Paradies

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Der Panoramaweg in Obersulm führt entlang der Hangkante. Unterwegs sorgen einige Spieltipps für Kinder für Kurzweil. Zum Schluss bietet sich Grillen am Zigeunerfohrle an.

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Sabine Rücker schätzt den Blick vom Paradies in die Weite ins Weinsberger Tal bis nach Heilbronn, wo die Kraftwerkstürme zu erkennen sind.
Fotos: Sabine Friedrich
Sabine Rücker schätzt den Blick vom Paradies in die Weite ins Weinsberger Tal bis nach Heilbronn, wo die Kraftwerkstürme zu erkennen sind. Fotos: Sabine Friedrich  Foto: Friedrich, Sabine

Wandern ist "in": Vor allem in Corona-Zeiten zieht es deutlich mehr Menschen in die Natur. Und so ist vor allem am Wochenende mancher Hotspot fast schon überlaufen. Dabei bieten sich in der Region so vielfältige Möglichkeiten für Erholungssuchende. Sabine Rücker, Naturparkführerin im Schwäbisch-Fränkischen Wald, schlägt eine gemütliche Rundtour für Familien vor vom Zigeunerfohrle zum Paradies in Obersulm und zurück.

In einer Stunde auch für kleinere Kinder gut zu bewältigen, die unterwegs mit allerlei Suchspielen und Aufgaben beschäftigt werden können. Den erlebnisreichen Ausflug können Groß und Klein am Grillplatz am Ausgangspunkt ausklingen lassen, wo es ausreichend Sitzgelegenheiten, auch überdachte, rund um die Feuerstelle gibt.

Unter dem Blätterdach ist es angenehm kühl

Vom Friedrichshof führt der Forleweg zum Wanderparkplatz. Die Wanderschuhe geschnürt, den Rucksack geschultert, geht es vor dem Parkplatz links auf den Panoramaweg. Nach ein paar Metern auf dem mit Erdaushub aufgefüllten Gelände erreichen die Wanderer den Grasweg. 1,2 Kilometer zum Eschenauer Paradies ist auf dem Wegweiser zu lesen, ehe es am Ruheforst vorbei durch den Wald geht. An heißen Tagen ist es unter dem Blätterdach angenehm kühl, die Äste gewähren arkadenartig Schatten, meist weht an der Hangkante ein Lüftchen. Wer nach links blickt, bekommt gleich zu Beginn einen Eindruck davon, welch herrliche Aussicht sich an vielen Stellen immer wieder bietet.

Blätter verschiedener Bäume suchen

Aus knorrigen dicken und langen Ästen lässt sich ein Tipi bauen.
Aus knorrigen dicken und langen Ästen lässt sich ein Tipi bauen.  Foto: Friedrich, Sabine

Sabine Rücker, die viel Erfahrung mit Führungen oder Wildniscamps für Kinder hat, weiß, wie man die Kleinen auf einer Wanderung begeistert. Blätter suchen von fünf verschiedenen Bäumen, ist ein Tipp. Der Mischwald bietet genug Auswahl mit Robinien, Eichen, Buchen, Elsbeeren oder Nadelholz. Und im Herbst lässt sich das Spiel abwandeln oder ergänzen: die Früchte auf dem Waldboden auflesen. Wenn die Erwachsenen Eicheln, Bucheckern und Zapfen zuordnen können, dann ist ein Lerneffekt gleich mit erzielt.

Wer kennt die Blumen?

So lange die Wiesen noch nicht abgemäht sind, lassen sich im Frühjahr und Sommer Farbtupfer ausmachen. Wer entdeckt am meisten? Rotklee, gelbes Johanniskraut, blaue Flockenblumen und weiße Wilde Möhre sind nur einige Beispiele. Ein Botanikbuch oder eine App leisten gute Dienste.

Glücksdrache am Wegesrand

Überraschende Begegnung mit einem Glücksdrachen.
Überraschende Begegnung mit einem Glücksdrachen.  Foto: Friedrich, Sabine

Unverhofft tauchen zwei Gestalten diesseits und jenseits des Weges auf. Holzkünstler Oliver Clauss hat aus einem Baumstamm einen Glücksdrachen gesägt, gegenüber ist der Engel Barbara platziert. Einige Meter weiter steht ein alter Grenzstein.

"Man kann Steine suchen oder Stöcke", sagt Rücker. Und zusammen mit anderen Naturmaterialien wie verwelkten Blättern lässt sich auf dem Waldboden ein Mandala legen. Oder die Kinder betätigen sich als Baumeister, so wie es andere vor ihnen getan haben. Ein Tipi aus dicken, langen und knorrigen Ästen lehnt an einem Nadelbaum.

Weite und Stimmung

"Ich mag die Weite und die Stimmung über dem Tal", sagt die Naturparkführerin an einem der Aussichtspunkte, auf denen Bänke zum Verweilen einladen. Das spektakulärste Panorama bietet sich am Paradies, wo in der Ferne sogar die weißen Türme des Heilbronner Kohlekraftwerks auszumachen sind.

Die Feuerstelle am Zigeunerfohrle lädt zum Grillen ein.
Die Feuerstelle am Zigeunerfohrle lädt zum Grillen ein.  Foto: Friedrich, Sabine

Ein Roter Milan lässt sich von der Thermik über Weinberge, Streuobstwiesen und Getreidefelder tragen. Auch Mäusebussarde und Falken sind hier heimisch. Auf dem sandigen Waldboden kreucht und fleucht es. Eine Blindschleiche überquert den Weg und schlängelt sich ins Gestrüpp.

Zundermaterial und Äste sammeln

Eine kurze Rast an der Hütte am Paradies, dann geht es bergab durch den Wald und an der Schranke rechts ein kurzes Stück hinauf auf dem Asphaltweg, ehe sich von Weitem schon das Ziel erkennen lässt. Auf der letzten Etappe am besten Zundermaterial und Äste fürs Grillfeuer einsammeln.

 
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