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Was im April im Garten zu erledigen ist

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Wer sich im Sommer über einen blühenden Garten freuen will, hat im April viel zu tun. Ab jetzt beginnt das Werkeln im Beet. Das neue Thema des Monats beginnt mit einer Übersicht, die zeigt, worauf Hobbygärtner in den nächsten Wochen achten sollten.

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Endlich geht es wieder los: Ganz egal wie kalt oder warm, trocken oder nass es draußen auch sein mag – im April heißt es: Ab ins Beet. Denn nach der langen, untätigen Winterzeit warten nicht nur die Hobbygärtner ungeduldig darauf, in die neue Saison zu starten – auch der Garten selbst verlangt nach verstärkter Aufmerksamkeit. Kein anderer Monat, in dem es so viel zu tun gibt. Zwar kann das typisch wechselhafte Wetter ambitionierten Gärtnern einen Strich durch die Rechnung machen, trotzdem sind es tausenderlei Kleinigkeiten, die erledigt werden müssen, soll es im Sommer grünen und blühen. Was jetzt zu tun ist, zeigt folgende Auflistung:

 

Vorbereitung

Blütenreste entfernen. Bei verwelkten Zwiebelblumen wie Tulpen oder Narzissen werden die Blütenreste abgeschnitten. Andernfalls bilden die Pflanzen Samenstände, was der Zwiebel Kraft entzieht und die Blüte im nächsten Jahr verhindern kann. In den Beeten Unkraut entfernen und den Boden auflockern. Zur Düngung kann gut verrotteter Kompost in die Erde eingearbeitet werden. Wege, Terrasse, Balkon und Gartenmöbel reinigen. Gartenmöbel für die Freiluftsaison vorbereiten. Gartenteiche werden ebenfalls von den Hinterlassenschaften des Winters befreit.

 

Routine

Kahle Stellen im Rasen? Mit dem Nachsäen sollten Hobbygärtner warten, bis der Boden eine konstante Temperatur von mindestens acht Grad erreicht hat. Foto: dpa
Kahle Stellen im Rasen? Mit dem Nachsäen sollten Hobbygärtner warten, bis der Boden eine konstante Temperatur von mindestens acht Grad erreicht hat. Foto: dpa  Foto: dpa

Ab jetzt heißt es wieder regelmäßig: Jäten, Düngen, Gießen. Und das ein- bis zweimalige Rasenmähen im Monat gehört wieder zu des Gärtners Routine. Für ein gepflegtes Grün und eine gute Durchlüftung des Rasens förderlich ist das Vertikutieren. Unschöne Stellen lassen sich mit schnellwachsendem Rasensamen auffüllen.

 

Schnecken vorbeugen

Nacktschnecken sind in Zier- und Nutzgärten eine Plage. Schon bei der Beetvorbereitung kann man ihnen vorbeugen. Daher in gefährdeter Umgebung auf das Mulchen mit frischen Pflanzenresten verzichten. Nach dem Einpflanzen nicht flächendeckend wässern, sondern gezielt gießen. Schnecken sind nämlich nachtaktiv und lieben feuchtes, frisches Laub.

 

Stauden

Für Stauden ist jetzt die beste Pflanzzeit. Bevor sie in die Erde kommen, etwa 10 bis 15 Minuten wässern. Danach werden die Pflanzen so eingesetzt, dass der Wurzelballen mit der Erdoberfläche abschließt. Idealerweise gibt man Hornspäne oder Kompost mit ins Pflanzloch. Ältere Stauden können im April geteilt werden. Dies fördert das Wachstum. Die so vermehrten Pflanzen können separat wieder gesetzt werden. Auch Ziergräser werden jetzt gepflanzt oder geteilt.

 

Rückschnitt

Ob Baum, Buchs oder Lavendel – für ein kräftiges Wachstum sollte jetzt alles kräftig zurückgeschnitten werden. Auch die Rosen. Sie bis spätestens Mitte April auf zwei Augen zurückstutzen und totes Holz und alte Triebe entfernen. Auch die Ruten von Himbeeren und Brombeeren werden jetzt auf eine Länge von 1,60 bis 1,80 Metern eingekürzt. Bei Brombeeren die abgetragenen Ruten kurz vor dem Austrieb auf Bodenhöhe entfernen. Nach dem Schnitt Rindenkompost als Mulch ausbringen.

 

Pflanzzeit

Jetzt kommen die Blumenzwiebeln und Knollen in die Erde. Denn die Farbenpracht des Sommers wird im Frühling gepflanzt. Foto: dpa
Jetzt kommen die Blumenzwiebeln und Knollen in die Erde. Denn die Farbenpracht des Sommers wird im Frühling gepflanzt. Foto: dpa  Foto: Izb

Wer im Sommer ein blühendes Paradies anstrebt, bringt jetzt Blumenzwiebeln in die Erde. Steckzwiebeln zuvor über Nacht in zimmerwarmem Wasser einweichen. So bilden sich schneller Wurzeln und die Zwiebeln fassen besser Fuß im Beet. Sie werden in Reihen gesteckt. Der Abstand zwischen den einzelnen Reihen solle 15 bis 20 Zentimeter betragen. Sind alle Zwiebeln im Boden, häufelt man die Reihen mit der Rückseite des Rechens etwas mit Erde an und drückt sie dann fest. Rabatten werden angelegt, Lücken im Beet aufgefüllt. Zum Beispiel mit Bodendeckern. Diese gleich dicht setzen und mit Rindenkompost düngen.

 

Vorziehen

Frostempfindliche Knollen wie Dahlien können in Töpfe gepflanzt und an einem kühlen, hellen Platz im Haus vorgezogen werden. Das befördert eine frühe Blüte. Auch für Kräuter- und Gemüsepflanzen ist es der richtige Zeitpunkt, um auf der Fensterbank vorzutreiben. Busch- und Stangenbohnen etwa sind kälteempfindlich. Sie kommen Ende April/Anfang Mai am besten zur frühen Anzucht unter Vlies samt Topfballen ins Beet. Das sichert die Jungpflanzen vor Schädlingen und bringt eine frühere Ernte. Tomaten, die in Aussaatschalen gesät wurden, müssen, sobald sich die ersten Blätter zeigen, pikiert werden. Dafür die Wurzeln vorsichtig mit einem speziellen Pikierholz oder dem Griffende eines Esslöffels aus der Erde heben und sie einzeln in kleine Töpfe mit Gemüseerde umsetzen. Wer vorgezogene Salatpflänzchen ins Freiland bringt, sollte gleich die nächsten Salatsamen mit aussäen. Weil Salat eine relativ kurze Kulturzeit hat, gibt es so die ganze Gartensaison hindurch eine frische Ernte.

 

Kompost umsetzen

Beim Umsetzen wird der untere Teil nach oben und der innere Teil des Kompostes nach außen gebracht. Das fördert eine schnelle, gleichmäßige Verrottung.

 

Aussäen

Setzen und Säen: Auf den Samentütchen im Handel stehen viele Informationen für die Aufzucht der Pflanzen - etwa der Zeitpunkt und die Pflanztemperatur. Foto: dpa
Setzen und Säen: Auf den Samentütchen im Handel stehen viele Informationen für die Aufzucht der Pflanzen - etwa der Zeitpunkt und die Pflanztemperatur. Foto: dpa  Foto: Kai Remmers

Ab Anfang April lassen sich Dill, Bohnenkraut, Gartenkresse, Petersilie, Petersilienwurzeln, Maggikraut, Koriander und Kerbel aussäen. Mitte April folgt Paprika. Ende des Monats können Brokkoli, Karotten, Rettich, Frühkartoffeln, Weiß- und Wirsingkraut sowie Rosenkohl ausgebracht werden, ebenso Lauch, Erbsen und Schnittlauch. Vorgezogene Gurken und Melonen sollten erst dann ins Beet, wenn die Setzlinge den Topf gut durchwurzelt haben.

 

Auspflanzen

Jungpflanzen von Beeren bis zum Kohl können ins Beet. Bei Kohl auf einen genügend großen Abstand achten. Sowohl in der Pflanzreihe selbst als auch zu den Nachbarreihen sollten mindestens 40 Zentimeter Platz sein (Beispiel Brokkoli), Weiß- und Rotkraut brauchen einen Abstand von mindestens 60 Zentimeter. Beim Pflanzen etwas Algenkalk mit ins Pflanzloch geben – und jährlich den Standort wechseln. ??Wer es vergangenes Jahr versäumt hat, kann im April noch Beerensträucher und Erdbeeren pflanzen – allerdings wird dann die Ernte in dieser Saison nicht ganz so üppig ausfallen wie erwünscht.

 

Obstgehölze

Im Gegensatz zu anderen Sorten, ist das Holz von jungen Quittenbäumen äußerst frostempfindlich. Deshalb werden sie erst im Frühjahr gepflanzt. Da sich ihre große weiß-rosafarbenen Blüten frühestens Ende April öffnen, bleiben sie meist vom Frost verschont. Alle Obstghölze und Beerensträucher sind für eine Düngung im Frühjahr dankbar. Anfang April etwa drei Liter Kompost pro Quadratmeter Baumscheibe ausbringen. Er ist als Obstdünger ideal, da er viel Kalzium und Kalium liefert – Nährstoffe, die für die Fruchtbildung besonders wichtig sind. Eine Ausnahme bilden Heidelbeeren: Als Moorpflanzen und vertragen sie keinen Kompost. ??Gegen Ende des Monats haben die meisten Obstbäume neu ausgetrieben. Steil aufsteigende Neuaustriebe, die für den Kronenaufbau nützlich sind, sollten mit Gewichten beschwert oder mit etwas Draht in eine flachere Stellung gebracht werden. Je größer ihr Winkel zur senkrechten Achse ist, desto schwächer wachsen sie und desto früher tragen sie Blüte und Früchte.

 

Erste Ernte

Rhabarber ist im April schon erntereif. Auch wenn dies den Hobbygärtner freut und die ersten Stängel am besten schmecken, er sollte sich besonders bei jungen Pflanzen ein bisschen zurückhalten. Um ihn nicht unnötig zu schwächen, den Rhabarber nur alle zwei bis drei Wochen abernten. Als Faustregel gilt: Mindestens zwei Drittel der Stängel und Blätter müssen stehen bleiben. Also höchstens drei bis fünf der kräftigsten Stängel mit einem Ruck möglichst an der Basis heraustrennen. Blüten sollten immer entfernt werden, da sie die Pflanze nur unnötig Kraft kosten.

 

Nützlinge fördern

Bei aller Arbeit an der Scholle sollten die Nützlinge des Gartens keinesfalls vergessen werden. Gerade im Obstgarten gehören Wildbienen, Florfliegen, Marienkäfer und Schlupfwespen zu den unentbehrlichen natürlichen Helfern. Die Larven der Florfliege beispielsweise fressen bis zur ihrer Verpuppung ausschließlich Blattläuse. Jede Larve vertilgt in diesem Zeitraum gleich mehrere hundert dieser Schädlinge, was ihnen auch den Spitznamen "Blattlauslöwe" eingebracht hat. Ihnen und allen anderen Nützlingen kann man es leicht machen, heimisch zu werden – etwa in gebündelten Holunderzweigen, kräftigen Schilfrohrstängeln oder in speziellen Insekten-Nistkästen, in denen sie Unterschlupf finden. Diese gibt es im Fachhandel auch fertig zu kaufen.

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