Das sind die heimlichen Stars im Hochbeet
Hochbeete werden immer beliebter. Wir stellen zehn geeignete Obst- und Gemüsearten vor, die Hobbygärtnern ohne großen Aufwand eine garantiert reiche Ernte bescheren.

Hochbeete werden immer beliebter. Aus gutem Grund. Sie ermöglichen ein Arbeiten ohne lästiges Bücken, lassen dank eines erhöhten Lichteinfalls die Pflanzen besser gedeihen als im Flachbeet, halten wegen ihrer günstigen Lage lästige Plagegeister wie Schnecken und Wühlmäuse fern und finden fast überall Platz. Wenn es sein muss, sogar auf Balkon oder Terrasse. Außerdem bescheren sie in der Regel eine üppige Ernte, an der gerade Anfänger im Garten ihre wahre Freude haben. Sofern ein paar Grundregeln eingehalten werden.
Wer Neuling am Hochbeet ist, sollte im ersten Jahr, wenn in der Erde noch besonders viele Nährstoffe stecken, vor allem auf Starkzehrer wie Tomaten aber auch Erdbeeren zurückgreifen. Im Folgejahr fühlen sich auch Mittelzehrer wie Zwiebeln, Spinat und Radieschen wohl. Schwachzehrer wie mediterrane Kräuter dürfen erst später ins Beet. Und: Alle sieben Jahre sollte das Hochbeet mit neuer Erde befüllt werden.
Klassische Anfängerfehler

Außerdem gilt es, klassische Anfängerfehler zu vermeiden. Etwa den, in der Euphorie zu viele Pflanzen zu eng zu setzen. So mancher, der gleich ein Dutzend Salatsetzlinge gekauft hat, reibt sich verwundert die Augen, wenn ein paar Wochen später alle Pflanzen auf einmal geerntet werden wollen. Ein Tipp für alle, die sich in Sachen Sortenvielfalt nicht zu bremsen vermögen: Beim Einpflanzen beschriftete Schildchen in die Erde stecken. So weiß man später noch, was da in den Boden gebracht worden ist.
Apropos Bepflanzen: Dabei gilt es, auf die Fruchtfolge und die richtigen Beetpartner zu achten. Klassischerweise sollte das in Mischkultur geschehen. Dabei heißt es: Nie die Pflanzen einer Familie nebeneinander ins Beet bringen. Und im Folgejahr unbedingt den Platz wechseln. Der Versuch, Tomate, Bohne und Co. oder Vertreter der gleichen Familie erneut an derselben Stelle zu kultivieren, ist nämlich zum Scheitern verurteilt, da die Pflanzen der Erde dieselben Nährstoffe entziehen und so der Boden schneller auslaugt. Wem das zu kompliziert erscheint, oder wer nicht genau weiß, welche Sorten sich miteinander vertragen, der kann sich im Internet ganz leicht Pflanzpläne fürs Hochbeet herunterladen.

Erfolgt die Nachbepflanzung mit familienfremden Gemüsearten, erholt sich der Boden nicht nur schneller, er schützt die Setzlinge auch besser vor Krankheiten und Schädlingen. Bei der Vorsorge können auch ätherische Öle hilfreich sein. Werden etwa Dill, Wermut oder Zwiebeln neben anfällige Arten wie Gurken gesetzt, kommt es seltener zu Fraßschäden. Ein weiteres Kriterium für den erfolgreichen Gemüseanbau ist es, dem Grün ausreichend Platz zu gönnen. Und darauf zu schauen, was wie wächst. So werfen zum Beispiel hoch wachsende Pflanzen wie Tomaten zwangsläufig Schatten. Solche Exemplare gehören deshalb immer ganz nach hinten ins Beet. Die niedrig wachsenden Vertreter werden nach vorn gesetzt.
Abstand halten
Dabei unbedingt den auf den Verpackungsangaben empfohlenen Abstand einhalten. So bekommen die Setzlinge genügend Sonnenlicht ab und können ausreichend Nährstoffe aus dem Boden ziehen. Weil der durch Verdunstung und die wasserdurchlässige Konstruktion des Hochbeets viel schneller austrocknet als im Flachbeet, ist häufiges Gießen im Sommer ein Muss. Und vor dem Start in die Freiluftsaison muss die Erde im Hochbeet in jedem Fall gut gemulcht werden. Dafür lässt sich übrigens auch frischer Rasenschnitt gut verwenden. Das A und O für eine erfolgreiche Ernte ist aber immer die richtige Pflanzenwahl. Weil Hochbeete nur ein begrenztes Raumangebot bieten, heißt es, sich jedes Jahr aufs Neue zu entscheiden, womit es bestückt werden soll. Zwar lassen sich im Grunde alle Arten von Gemüse, Kräutern und sogar einige Obstsorten problemlos darin pflanzen, doch nicht alles, was machbar ist, ist auch empfehlenswert.
Auf Nummer sicher
Besonders von raumgreifenden und wuchernden Arten wie Zucchini, Kürbis oder großen Kohlsorten ist abzuraten. Gleiches gilt für hoch wachsende Pflanzen wie Stangenbohnen, Erbsen oder Staudentomaten, die viel Platz einnehmen und so unverhältnismäßig viel Fläche für sich beanspruchen. Die Folge sind Monokulturen und die Versuchung, das Gemüse zu eng zu setzen. Klar ist auch, dass bei der Auswahl immer auch der persönliche Geschmack eine Rolle spielt. Wer aber auf Nummer sicher gehen will, der greift auf die heimlichen Stars im Hochbeet zurück. Zehn an der Zahl sind es, die darin garantiert immer gedeihen.
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Salat: Er ist die Nummer eins unter den Stars im Hochbeet, das für fast alle Arten bestens geeignet ist, da es den perfekten Schneckenschutz bietet. Egal ob Kopf- oder Pflücksalat, die zarten, grünen Blätter bleiben von lästigen Schleimern verschont. Besonders gut gedeihen kleinblättrige Sorten wie Rucola, oder Sorten, die jung geerntet werden wollen wie beispielsweise Spinat oder Stielmangold. Auch Feldsalat wächst prima. Sein Anbau ist allerdings recht aufwendig.
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Buschbohnen: Da sie nur etwa 30 Zentimeter hoch werden, passen sie wunderbar ins Hochbeet. Ausgebracht werden sie, wenn der Boden gut durchwärmt ist. Buschbohnen lassen sich dort bequem pflegen und ernten.
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Rote Bete: Als Verwandte der Zuckerrübe ist die Rote Bete sehr unkompliziert. Geeignet sind vor allem längliche Sorten, da sie weniger Platz für sich beanspruchen. Weil die Erde im Hochbeet meist lockerer ist als die im Flachbeet, fällt auch die Ernte der langen Rüben wesentlich leichter.
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Frühlingszwiebeln: Lauchzwiebeln sind die idealen Nachbarn für jeden Salat. Sie können von März bis August direkt ins Hochbeet gesät werden und liefern so den Sommer über kontinuierlich Nachschub.
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Kapuzinerkresse: Dank ihres hängenden, üppigen Wuchses und ihrer dekorativen orangefarbenen Blüten ist die Kapuzinerkresse nicht nur ein köstliches, vielseitig verwendbares Küchenkraut, sondern auch ein echter Hingucker – vor allem dann, wenn sie an eine sonnige Ecke oder an den Rand des Hochbeetes gesetzt wird.
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Kohlrabi: Die einzige Kohlart, die sich für den Anbau im Hochbeet eignet, ist der Kohlrabi. Er wächst platzsparend und auch schneller als seine Verwandten. Außerdem können die Knollen – wie bei der Roten Bete – in allen Größen geerntet werden, inklusive des jungen, grünen Laubs, das ebenfalls essbar ist.
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Fenchel: Die geschützte Pflanzung im Hochbeet kommt den Fenchelknollen sehr entgegen. In Kombination mit niedrigen Balkontomaten wächst Knollenfenchel im lockeren, humusreichen Boden des Hochbeets besonders gut. Beim Setzen nicht vergessen, die Erde anzuhäufeln.
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Balkontomaten: Ein sonniger Standort und nährstoffreiche Erde sind für klein bleibende Tomatensorten genau der richtige Standort. Trotzdem gilt es zu beachten, dass Tomaten Wind und Wetter nicht gerne ausgesetzt sind und am besten unter einer teilweisen Überdachung gedeihen. Empfehlenswert sind kleine Balkonsorten, die weder gestützt noch ausgegeizt werden müssen.
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Kräuter: Abgesehen von mediterranen Vertretern, die wegen ihres geringen Nährstoffbedarfs erst nach ein paar Jahren ins Hochbeet sollten, gedeihen heimische Sorten wie Bohnenkraut, Petersilie, Schnittlauch, Maggikraut, Dill, Minze, Kerbel und Kresse dort prächtig.
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Erdbeeren: Für eine erfolgreiche Mischkultur bieten sich Erdbeerpflanzen an. Im Hochbeet bleiben sich von Schneckenfraß verschont und lassen sie quasi im Vorbeigehen ernten. Außerdem sind sie durch die erhöhte Position und den guten Wasserablauf vor Fäulnis und Schimmel geschützt. Gut geeignet sind auch hängende Varianten, die über de Rand des Hochbeets hinauswachsen.