Start zur neuen Stimme-Serie "Tierisch gut"
Im Rahmen unserer neuen Serie "Tierisch gut" dreht sich im Januar alles rund ums Thema Tiere. Neben Haustieren geht es auch um Exoten, Tierparks in der Region und die Arbeit mit Vierbeinern.

Wo steckt sie nur? Ach, da hinten zwischen den beiden Sträuchern sieht man kurz ihren Schwanz, schon setzt Maya ihre morgendliche Runde in den umliegenden Gärten fort. Jetzt hat sie sogar einen kleinen Baum erklommen. 20 Minuten später kehrt die grau-schwarz getigerte Katze ins Haus zurück und legt sich auf ihrem Lieblingsteppich nieder. Erst einmal schön durchkraulen lassen bevor sie das tut, was alle Katzen täglich im Schnitt zwölf bis 16 Stunden tun: schlafen. Maya ist eine von rund 14,7 Millionen Katzen in Deutschland. Damit waren sie nach Angaben des Statistischen Bundesamtes und des Deutschen Tierschutzbundes im Jahr 2019 nach wie vor das beliebteste Haustier. Danach folgten Hunde mit einem Bestand von rund 10,1 Millionen.
Von Tattoos bis zum Wildtierpark
Insgesamt wird für 2019 ein Haustierbestand von rund 35 Millionen Tieren gezählt, Zahlen für 2020 liegen noch nicht vor. Damit rangiert Deutschland vor Italien und Frankreich, aber hinter Russland auf dem zweiten Platz, was die Anzahl an Haustieren in Europa angeht. "Im Rahmen unserer neuen Serie Tierisch gut widmen wir den Januar dem Thema Tiere", sagt Chefredakteur Uwe Ralf Heer. "Dabei wird es vor allem um Haustiere gehen, aber auch um Exoten wie Schlangen." Die Redaktion wird auf den Tag des Eichhörnchens blicken und die Arbeit der Polizeihundestaffel vorstellen. Themen sind aber auch tierische Tattoos, das Wildparadies in Tripsdrill und der Wildtierpark in Bad Mergentheim.
Corona-Krise hat Liebe zum Tier gesteigert
Die Corona-Krise hat den Trend zum Haustier in den vergangenen Monaten noch einmal verstärkt. "Unsere Züchter bekommen Welpen förmlich aus der Hand gerissen", sagt zum Beispiel Udo Kopernik vom Verband für das deutsche Hundewesen. Vor Corona wurden nur bei den beliebtesten Rassen die Würfe vor der Geburt vermittelt. Mittlerweile gilt das im Prinzip für alle Rassen. Vor allem Familien mit Kindern oder Alleinstehende und ältere Menschen würden sich derzeit ein Haustier anschaffen, ist aus von Züchtern und Tierheimen zu hören.
Glückshormone und weniger Stress
Kein Wunder - schließlich ist über die Jahre durch Studien wissenschaftlich untermauert, dass uns Tiere glücklicher und gesünder machen. Tiere wollen versorgt werden. Der Mensch bekommt das Gefühl, gebraucht zu werden. Das ist gut für die Psyche und das Wohlbefinden. Wenn Menschen mit Tieren spielen oder kuscheln, schüttet der Körper Glückshormone aus. Zudem wird Stress abgemildert, denn schon die bloße Anwesenheit des Haustiers kann die Ausschüttung von Adrenalin deutlich senken. Schützen können die tierischen Mitbewohner etwa auch vor Depressionen.
Anschaffung will wohl überlegt sein

Überstürzt sollte man sich aber kein Haustier anschaffen, sondern sich zunächst einmal Gedanken darüber machen, welches Tier gut zu einem selbst, den Lebensumständen und Wohnbedingungen passt. "Hunde sind fixierter auf den Menschen, sie kommen aktiv auf uns zu", sagt Tierjournalist Thomas Brodmann, der zur Serie zwei Beiträge über Hunde und Katzen beisteuern wird. "Katzen sind vom Wesen her introvertierter und passen gut zu Menschen, die sich gern mal zurückziehen." Neben Hunden und Katzen sind auch Vögel, Fische, Hasen oder auch Meerschweinchen sehr beliebt.
"Ich will unbedingt einen Hund haben! Oder ein Kaninchen. Oder eine Katze." Die meisten Kinder wünschen sich ein eigenes Haustier, obwohl sie eigentlich gar keine Vorstellung davon haben, was die Haltung und Pflege eines Lebewesens überhaupt bedeutet. Da wird den Eltern buchstäblich das Blaue vom Himmel versprochen - nur in der Hoffnung, dass Mami und Papi ihren Wunsch erfüllen.
Für Kinder sind Tiere etwas ganz besonderes
Grundsätzlich gilt: "Wenn Kinder schon früh lernen, sich eigenständig um ein Tier zu kümmern, lernen sie, Verantwortung zu übernehmen", sagt Tier-Experte Thomas Brodmann. Ein Aspekt, der mit Blick auf das Erwachsenwerden von einer geradezu elementaren Bedeutung ist. Sie lernen, sich für ihren Freund zu engagieren, das Haustier zu umsorgen und erfahren zugleich, dass es außer ihnen auch noch andere schutzbedürftige Wesen gibt. Kinder werden durch Haustiere folglich durchaus auch ein Stück weit selbstständiger. Was aber, wenn das geliebte Haustier krank wird oder gar verstirbt? Dieser Aspekt muss nicht ausschließlich negativ behaftet sein. Frei nach dem Motto: "Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben", lernen Kinder durch den Verlust des Tieres, mit Trauer umzugehen. Auch dies kann zur Stärkung der individuellen Persönlichkeit beitragen.