Natürlich süß: So gesund kann Naschen sein
Zucker wird heutzutage nahezu jedem Lebensmittel zugefügt. Ist da Schlemmen ohne das weiße Gift überhaupt noch möglich? Und ob! Datteln, Honig und reife Bananen sind gute Alternativen und in Maßen verzehrt, dank ihrer Mineralstoffe und Vitamine, sogar gesund. Stimme.de stellt drei Rezepte vor, die ganz ohne raffinierten Zucker auskommen.

Was haben Rotkohl, Senf und eine Tiefkühlpizza gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel, sind sie doch grundverschiedene Lebensmittel. Auf den zweiten Blick, sofern dieser auf die Zutatenliste wandert, aber vor allem eins: Zucker. Laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) nimmt jeder Deutsche rund 34,6 Kilogramm jährlich davon zu sich, das entspricht 100 Gramm pro Tag. Empfohlen werden von der Weltgesundheitsorganisation lediglich ein Viertel davon, also 25 Gramm.
Lust auf Süßes in Erbgut verankert
Zwei Tatsachen machen den Verzicht auf Zucker so schwer: Erstens ist unsere Lust auf Süßes tief in unserem Erbgut verankert. Süße Früchte beispielsweise galten als ungefährlich, wohingegen bitter schmeckende Nahrung giftig sein und im schlimmsten Fall bis zum Tod führen konnte. Zweitens wird Haushaltszucker nahezu jedem Lebensmittel zugefügt. Der längeren Haltbarkeit und des Geschmacks wegen, aber nicht zuletzt auch aufgrund seines Suchtpotenzials. Das Gehirn liebt Zucker, das weiß auch die Lebensmittelindustrie. Das weiße Gift stimuliert unser Belohnungszentrum und schüttet Glückshormone aus. Wer kennt das nicht? Bei Liebeskummer oder schlechter Laune können Schokolade und Gummibärchen wahre Wunder wirken und hervorragend trösten.
Das Problem: Nach gut einer Stunde ist der Blutzuckerspiegel wieder im Keller und damit auch unsere Laune. Wir wollen noch ein Stück Schokolade, noch ein paar Gummibärchen. So kann Lust schnell zur Sucht werden und Heißhunger in regelmäßige Fressattacken ausarten. Dazu kommt, dass übermäßiger Zuckerkonsum auf Dauer zu Übergewicht, Diabetes und Herzkreislaufstörungen führt. Von wegen süß! Wie man sieht, hat es dieser kleine Kristall faustdick hinter den Ohren und zieht bittere Konsequenzen mit sich.
Natürliche Alternativen zu Haushaltszucker
Aber hier die gute Nachricht: Wer in Zukunft weniger Zucker essen will, der muss nicht auf Süßigkeiten verzichten. Es gibt jede Menge Alternativen, die nicht nur mindestens genauso gut schmecken, sondern auch gesundheitsfördernd sind. Zum Beispiel dunkle Schokolade statt Vollmilch. Hier gilt: Je höher der Kakaoanteil, desto besser. Bitterschokolade enthält Flavonoide, die das Herz stärken und entzündungshemmend wirken. Als Alternative für Milcheis eignet sich Sorbet sehr gut und ist im Handumdrehen selbst gemacht. Dafür einfach tiefgefrorene Früchte mit etwas Flüssigkeit pürieren. Wer auf die abendlichen Sacks vor dem Fernseher nicht verzichten mag, kann versuchen auf Nüsse und getrocknete Früchte umzusteigen. Ob Bananenchips, Mangos, Maulbeeren oder Äpfel: Die Auswahl ist groß.
Eine Frucht, die besonders gerne zum Süßen von Backwaren und Desserts genutzt wird, ist die Dattel. Aufgrund ihres natürlichen Zuckergehalts ist sie ein perfekter Energielieferant und enthält eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen, darunter Kalium, Magnesium, Eisen und Phosphor. Nicht zu vergessen Ballaststoffe, dank denen der Blutzuckerspiegel langsamer ansteigt. Somit wird weniger Insulin freigesetzt.
Honig und Birkenzucker
Neben Datteln landet auch Xylit in immer mehr Haushalten im Kuchenteig und anderen Süßspeisen. In einem aufwendigen Verfahren wird er aus der Baumrinde von Birken oder Buchen gewonnen, weshalb er auch als Birkenzucker bezeichnet wird. Xylit sieht dem üblichem Haushaltszucker sehr ähnlich und hat auch die gleiche Süßkraft, jedoch nur halb so viele Kalorien. Hinzu kommt, dass er kaum Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel hat und Insulin-unabhängig verstoffwechselt wird.
Ein weiteres natürliches Süßungsmittel ist Honig. Auch wenn er zum größten Teil aus Einfachzuckern besteht, ist er nicht mit dem üblichen Haushaltszucker zu vergleichen. Honig ist ein Naturprodukt und steckt voller Nährstoffe und Vitamine.
Wie bei allem im Leben kommt es auf die richtige Menge an. Sich ausschließlich von Datteln und Trockenobst zu ernähren wäre wegen des hohen Gehalts an Fruktose ebenso kontraproduktiv für unsere Gesundheit. Feststeht, wer weniger Zucker konsumieren will, muss nicht seine gesamten Essgewohnheiten auf den Kopf stellen. Oft reicht schon ein Blick auf die Zutatenliste und der Wille, etwas verändern zu wollen. Wie heißt ein Sprichwort so schön: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Der nächste Serienteil erscheint am 22. Juni zum Thema: Immer mehr vegane Restaurants in der Region.
Rezepte mit natürlicher Süße
Bananenbrot
Zutaten

275 Gramm Dinkelmehl
80 Gramm Datteln
50 Gramm Walnüsse
40 Gramm Kokosöl
50 Milliliter Milch
3-4 sehr reife Bananen
2 Teelöffel Backpulver
1 Teelöffel Zimt
1 Prise Salz
Zubereitung
Mehl, Backpulver, Zimt und Salz in eine Schüssel geben und verrühren. Die Walnüsse grob zerhacken und untermischen. Anschließend das flüssige Kokosöl dazugeben. Die Datteln zusammen mit der Milch in einem Mixer pürieren. Die Bananen mit einer Gabel zu Mus zerdrücken, die Dattelpaste dazugeben und alles zur Mehlmischung geben. So lange rühren bis das Mehl komplett eingearbeitet ist. Bei 180 Grad Umluft zirka 50 Minuten backen. Abkühlen lassen und genießen.
Quelle: Happyplanties.de
Haferflocken-Schoko-Kekse
Zutaten

300 Gramm Haferflocken
2 sehr reife Bananen
2 bis 5 Esslöffel Honig
50 Gramm dunkle Schokolade
Etwas Milch oder Wasser
Zubereitung
Die Bananen mit einer Gabel zu Mus zerdrücken. Die Schokolade in kleine Stücke zerbröseln. Alle Zutaten miteinander verrühren. Zum Schluss die Schokosplitter unterheben. Kekse formen und für 20 Minuten bei 170 Grad Umluft in den Backofen geben.
Quelle: privat
Zitronenkuchen
Zutaten

200 Gramm Mehl
150 Gramm Birkenzucker
250 Gramm Butter
4 Eier
Abrieb und Saft
einer Zitrone
1,5 Teelöffel
Backpulver
1 Prise Salz
Zubereitung
Die Butter schaumig schlagen und den Birkenzucker unterrühren. Den Abrieb und Saft einer Zitrone dazugeben. Alles gut vermengen. In einer separaten Schüssel Mehl, Backpulver und Salz verrühren. Anschließend die Mehlmischung abwechselnd mit den Eiern in die Butter-Mischung geben. Den Kuchen bei 170 Grad Umluft für zirka 50 Minuten backen. Für die Glasur einfach den Saft einer Zitrone mit 300 Gramm Puderzucker verrühren und über den Kuchen streichen.
Quelle: Bake Club

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