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Das Jahrzehnt des rasanten Stellenaufbaus

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Welche Arbeitgeber in der Region haben von dynamischen Entwicklungen in den vergangenen zehn Jahren profitiert und welche nicht? Wir haben die größten von ihnen verglichen.

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Was hat sich in den letzten zehn Jahren bei den Arbeitgebern in der Region verändert? Die regionale Wirtschaft hat sich im Jahrzehnt des Konjunkturbooms äußerst dynamisch entwickelt. Mit den Umsätzen stieg auch der Personalbedarf gewaltig. Das zeigt ein Vergleich der Ranglisten der größten Arbeitgeber Heilbronn-Frankens der Jahre 2010 und 2019. Einige prägnante Beispiele:

Schwarz-Gruppe

Das Neckarsulmer Handelsunternehmen mit dem Discounter Lidl und den Kaufland-Märkten hat seine Expansion in den vergangenen Jahren kräftig vorangetrieben. Insbesondere im IT-Bereich hat Schwarz gewaltig Personal aufgebaut. Insgesamt hat das Unternehmen seine Beschäftigtenzahl in der Region von 9250 Mitarbeitern im Jahr 2010 auf 15.099 im zurückliegenden Jahr gesteigert. Das ist ein Plus von 63,23 Prozent. Den Umsatz hat die Schwarz-Gruppe im selben Zeitraum fast verdoppelt: Von 54,8 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf 104,3 Milliarden Euro im Jahr 2019.

 

Audi

Die Schwierigkeiten des Autobauers mit dem Werk in Neckarsulm sind an den Beschäftigtenzahlen noch nicht abzulesen. Bislang wurden vor allem die Leiharbeiter nach Hause geschickt, und die Jahre mit dem angekündigten, aber noch nicht näher präzisierten Personalabbau stehen erst noch bevor. 2019 beschäftigte Audi in Neckarsulm und Heilbronn noch 16.982 Mitarbeiter, 2010 waren es noch 13.884.

 

Würth

Wachsen wie Würth – dieser Buchtitel aus dem Jahr 2006 steht immer noch programmatisch für das Künzelsauer Handelsunternehmen. Sowohl beim Umsatz als auch bei den Mitarbeiterzahlen hat sich der Weltmarktführer für Befestigungstechnik in den vergangenen zehn Jahren etwa verdoppelt. Würth beschäftigt in der Region heute knapp 11.400 Mitarbeiter, der Umsatz in der Gruppe liegt bei 13,6 Milliarden Euro.

Bosch

Unberührt von den Transformationswirren in der Autobranche ist der Technologiekonzern Bosch im zurückliegenden Jahrzehnt in der Region kräftig gewachsen. 3700 Menschen beschäftigte Bosch im Jahr 2010 an den Standorten Abstatt und Crailsheim. Im vergangenen Jahr waren es 6900. Und trotz der schwierigen Lage der Branche ist zumindest in Abstatt bis auf weiteres kein Stellenabbau geplant.

 

Bechtle

Eine rasante Wachstumsstory schreibt seit vielen Jahren der Neckarsulmer IT-Dienstleister Bechtle. Mehr als verdoppelt hat das Unternehmen seine Mitarbeiterzahl in der Region – von 929 im Jahr 2010 auf 2068 im vergangenen Jahr. Das ist aber nichts gegen den Aktienkurs. Im Januar 2010 gab’s die Papiere der Neckarsulmer für etwa 9,40 Euro. Im Dezember 2020 mussten Anleger 125 Euro pro Aktie hinlegen – eine satte Steigerung um 1230 Prozent.

 

Unilever

Der Niedergang des traditionsreichen Knorr-Standorts Heilbronn wird im Zehn-Jahres-Vergleich der Mitarbeiter deutlich. Die Belegschaft schrumpfte von 1345 Mitarbeitern im Jahr 2010 auf aktuell 710. Immerhin scheint der Niedergang vorerst gestoppt. Ende Januar einigten sich das Unternehmen und die Arbeitnehmervertreter auf eine Standortsicherung bis Ende 2030. Allerdings müssen die Beschäftigten finanzielle Einschnitte hinnehmen.

 

Mahle

Das Stuttgarter Unternehmen steht exemplarisch für die Krise der Automobilindustrie. Der Kolben- und Filterspezialist beschäftigte 2010 noch 1215 Menschen in der Region. Nach zahlreichen Restrukturierungen, Sparrunden und Standortschließungen sind es aktuell nur noch rund 600 Mitarbeiter. Und es werden noch weniger, wenn am Standort spätestens Ende des Jahres die Lichter ausgehen.

Finanzbranche

Von den Schwierigkeiten der Finanzbranche ist beim Ranking-Vergleich auf den ersten Blick wenig zu spüren. Die beiden größten regionalen Unternehmen, die Bausparkasse Schwäbisch Hall und die Kreissparkasse Heilbronn, haben ihren Personalstand in den vergangenen zehn Jahren in etwa gehalten. Was auf der anderen Seite bedeutet, dass sie nicht von der dynamischen Entwicklung in der regionalen Wirtschaft profitiert haben. Unternehmen wie die Sparkasse Tauberfranken und die Sparkasse Schwäbisch Hall sind heute gar nicht mehr in der Rangliste vertreten.

 

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