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Weißbach
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Sonntagsbrötchen und eine freundliche Atmosphäre inklusive

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Ein Lebensmittelladen als Nahversorger und sozialer Treffpunkt: Das Geschäft Ums Eck ist eine feste Institution in Weißbach. Das liegt auch an der herzlichen Atmosphäre.

Von Renate Väisänen
Ihr Herz schlägt für die Kundschaft: Inhaberin Ilonka Hess (links) und Mitarbeiterin Erika Opitz vor ihrem "Servicemarkt mit Herz".
Foto: Renate Väisänen
Ihr Herz schlägt für die Kundschaft: Inhaberin Ilonka Hess (links) und Mitarbeiterin Erika Opitz vor ihrem "Servicemarkt mit Herz". Foto: Renate Väisänen  Foto: Renate Väisänen

Regionale Milchprodukte, heimisches Obst, regionale Weine oder frische Backwaren. Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Sortiment des Gemischtwarenladens: Das Weißbacher Lebensmittelgeschäft an der Hauptstraße hat es wirklich in sich. Grillkohle, Nähutensilien, Glückwunschkarten oder Edelpralinen - auf rund 200 Quadratmetern Verkaufsfläche bietet der Laden "Ums Eck" nicht nur das an, was der Weißbacher so fürs tägliche Leben benötigt. Er ist auch Postagentur, Lottoannahmestelle und ein kleines Café.

Ein Laden mit Herz

Als Ilonka Hess vor zehn Jahren das Geschäft von ihrem Vorgänger übernahm, hat sie sich ihr neues Konzept gründlich überlegt. "Was soll mein Geschäft von anderen unterscheiden", hat sich Inhaberin gefragt. Herausgekommen ist ein "Servicemarkt mit Herz". So steht es draußen auf dem Ladenschild.

Ein Herz für ihre Kunden beweist die gelernte Drogistin an sieben Tagen der Woche. Das fängt schon bei den ungewöhnlichen Öffnungszeiten an. Schon ab sechs Uhr morgens steht Hess persönlich oder Mitarbeiterin Erika Opitz den Kunden zur Verfügung.

So ist es auch am Montagnachmittag: Mal gilt es an der Backwarentheke den mitgebrachten Coffee-to-go-Becher von Stammkunde Harald Wied aufzufüllen, mal gehen frische Brötchen über die Bäckertheke oder wird die Post von Kunde Angelo Di Mascio entgegengenommen.

Es herrscht einen freundliche Atmosphäre

"Der Laden ist ein richtiges Schmuckstück", sagt der Stammkunde. "Hier bekommt man alles und dazu herrscht eine sehr persönliche, freundliche Atmosphäre", findet Di Mascio. Für die allgemeine Zufriedenheit der Kundschaft setzt sich die Inhaberin mit viel Herzblut ein. Das spiegelt sich nicht nur im besonderen Sortiment an Lebensmitteln und Getränken wider.

"Während der Corona-Kontaktsperre haben wir einen Lieferservice für unsere ältere Kundschaft eingerichtet", berichtet die Inhaberin. Seit der Kontaktsperre führt der Laden auch drei Sorten Klopapier. Da die beiden Hausmarken des Hygieneartikels nicht mehr verfügbar waren, habe man auf eine italienische Ware zurückgreifen müssen. "Zu teuer und nur zweilagig", stellt Hess dazu fest.

Viele Wochen war auch die Kaffee-Ecke im Laden geschlossen. Seinen täglichen Kaffee hat Stammkunde Jürgen Schulz sehr vermisst. Jetzt sitzt er wieder an einem der drei kleinen Tische neben der Bücherecke, an der sich die Kunden neuen Lesestoff besorgen oder gelesene Bücher abgeben können.

Möglichkeit der Tafel zu spenden

Soziales Engagement wird hier nämlich groß geschrieben: Plastiktüten hat die Inhaberin aus Gründen des Umweltschutzes aus ihrem Laden verbannt. Ebenso haben Einkäufer die Möglichkeit, Lebensmittel der Tafel zu spenden. Zu diesem Zweck steht ein großer Korb im Laden bereit. Wie auch eine große Kiste trockenes Brot. "Das nehme ich jetzt am Wochenende nach Gaisbach mit. Da gastiert gerade ein Wanderzirkus", berichtet Hess.

Ganz spurlos ist der tägliche Einsatz für ihre Kundschaft nicht an Hess vorbeigegangen. "Ich muss gesundheitlich kürzer treten. Ende September schließe ich den Laden", sagt die dreifache Großmutter nachdenklich. Einen Nachfolger hat sie noch nicht. "Jemanden zu finden, der den Laden mit ebenso viel Engagement weiterführt", das ist der große Wunsch der 61-Jährige.

 
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