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Offenau
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Wo jeden Herbst die Zuckerrüben-Laster hinrollen

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Das Südzucker-Werk bei Offenau ist die einzige Zuckerfabrik in Baden-Württemberg und der größte Arbeitgeber der Gemeinde. Trotz der Krise der Zuckersparte steht der Standort nicht zur Debatte. Im Gegenteil: Es wird investiert.

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Jedes Jahr im September startet die Rübenanlieferung.
Foto: Veigel
Jedes Jahr im September startet die Rübenanlieferung. Foto: Veigel  Foto: Veigel

Die Silhouette ist unverkennbar. Der hohe Schornstein des Südzucker-Werks überragt jedes andere Bauwerk im weiteren Umkreis. Seit 1971 ist die Zuckerfabrik in Betrieb. Die Rüßbenverarbeitung dauert mehr als 100 Tage und beschert den 210 Mitarbeitern und 60 Aushilfskräften reichlich Arbeit - der Betrieb läuft in der Hochsaison in drei Schichten.

Dabei bereitet der Zucker dem Unternehmen, das mehrheitlich im Besitz der Zuckerrübenbauern ist, momentan wenig Freude. Das Geschäft schreibt rote Zahlen, die anderen Konzernsparten müssen für einen Gewinn sorgen. Die Sparschrauben werden weiter angezogen. Allerdings: Die Existenz des Werks Offenau steht derzeit nicht zur Debatte. Schließlich ist es die letzte Zuckerfabrik in Baden-Württemberg. Jedes Jahr kommen Rüben von Äckern von Tübingen im Süden bis Tauberbischofsheim im Norden, vom Oberrhein bis Crailsheim im Osten. Rund 2200 Landwirte stehen unter Vertrag. Die ausgeklügelte Kampagne, wie die Ernte- und Liefersaison heißt, sorgt für regen Anlieferverkehr durch die markanten, hoch beladenen Rübenlaster.

Gebäude mit dem Charme der 70er

In der Region gab es 1837 die erste Zuckerfabrik in Züttlingen, 1851 kam das Werk Heilbronn hinzu. Beide wurden geschlossen, als 1971 die neue Zuckerfabrik in Offenau eröffnet wurde. In Heilbronn hatte zuletzt vor allem die innerstädtische Lage Probleme bereitet. Das heutige Werk atmet entsprechend den Charme seiner Bauzeit, die meisten Gebäude tragen die damals so beliebten Waschbetonplatten.

Fünf Millionen Euro für neue Anlagen

Doch der Standort wird ständig modernisiert. Auch in diesem Jahr - als wesentliche Investitionen nennt ein Konzernsprecher eine neue Rübenpumpe, zwei neue Kühlmaischen und eine neue Verpackungsmaschine für 25-Kilo-Säcke. Mit der Pumpe werden alle ins Werk kommenden Rüben bewegt. Dafür wird wird die alte Schrägförderanlage abgebaut. Wie Rohstoffleiter Veit Nübel bei der Winterversammlung des Verbands der baden-württembergischen Zuckerrübenanbauer in Ilsfeld-Auenstein berichtete, werden in diesem Jahr insgesamt rund fünf Millionen Euro in das Werk investiert. Das beinhalte auch einen neuen Wasserabscheider.

Insgesamt bremst Südzucker freilich bei den Ausgaben. In der Zuckersparte wurden im Ende Februar abgelaufenen Geschäftsjahr in Sachanlagen, also Maschinen, Gebäude und den Fuhrpark, nur noch 103 Millionen Euro investiert. Im Vorjahr waren es noch 145 Millionen Euro. Aber die Rübenlaster werden weiter nach Offenau rollen.

 
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