Der CCM pflegt das Brauchtum und fördert die Jugendarbeit
Nach der Fastnacht ist vor der Fastnacht. Das gilt nicht nur in Hochburgen wie Köln oder Mainz, sondern auch beim Carnevalsclub Massenbachhausen. Dort kommen auch politische Themen in die Bütt.

Alexander Bergtold ist seit rund zwei Jahren Präsident des CCM. Bei ihm sei jetzt erst mal Ruhe, sagt er. Doch so richtig will das auch Bergtold nicht gelingen. Im Kopf geht er schon jetzt die kommende Kampagne durch, die - Stand jetzt - traditionell am 11.11. beginnen wird. Und der November kommt schneller als gedacht.
Video statt gemeinsamen Trainings
"Es gibt jedes Jahr feste Termine", sagt der Bad Wimpfener. Dazu gehört auch der Trainingsbeginn der Garden Ende März. Durch Corona musste dieser jetzt allerdings auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Die Trainerin der Leintalfunken hat den Gardemitgliedern die Choreographie als Video geschickt. "So können die Mädels daheim etwas üben und sich den Tanz zumindest einprägen", sagt Bergtold. Auch die Verbandsversammlung Ende April wurde abgesagt.
Dabei gäbe es einiges, was der CCM Revue passieren lassen könnte, denn er hatte während der vergangenen Monate den Vorsitz der Unterländer Karnevalsvereine inne. Dazu gehörte neben der Ausrichtung des Prinzenpaartreffens auch die Organisation des Narrengottesdienstes in der Heilbronner Kirche St. Augustinus unter dem Motto "Wir sind bunt und streuen Konfetti".
Stellung beziehen gegen Rechts
"Gerade wir Karnevalisten müssen Stellung beziehen gegen Rechts", sagt Alexander Bergtold. Deshalb nimmt er auch politische Aspekte mit in seine Büttenreden auf und betont, dass jeder herzlichen willkommen sei, egal, welcher Nationalität er angehört. "Die tun uns gut", sagt er.

Beim CCM können bereits Kinder ab vier Jahren aktiv werden und in der Kükengarde mittanzen. Jugendarbeit wird im Verein allgemein sehr groß geschrieben. "Nach dem Kinderfasching kommen immer viele Anfragen", erzählt Bergtold. Dann können die Jungs und Mädchen einige Wochen am Schnuppertraining teilnehmen, bevor sie sich für eine Mitgliedschaft entscheiden. Auch wenn nicht alle dabei bleiben: "Die Mehrheit macht weiter."
Brauchtum und Jugendarbeit
Und das bedeutet bereits in der unteren Altersklasse wöchentliches Training. Damit die Übungseinheiten richtig ablaufen, wird viel in die Ausbildung der Jugendleiter investiert. Bei Fortbildungen werden die Trainer in rechtlichen Grundlagen, Pädagogik und vor allem Motivation geschult. "Die Jugendarbeit hat einen anderen Stellenwert als noch vor ein paar Jahren", erzählt Bergtold, der viele Jahre Jugendleiter war und heute neben seinem Präsidentenamt stellvertretender Landesjugendleiter ist.
Bergtold legt auch großen Wert auf die Vermittlung des Fastnachts-Brauchtums. Dazu gehört neben dem chronologischen Verlauf der närrischen Zeit auch die Tatsache, Utensilien wie Masken nicht im Sommer zu tragen. "Das wissen viele nicht", sagt Bergtold, dessen Familie im Fasching aktiv ist. Deshalb sei auch das Verständnis für das zeitintensive Hobby groß. "Wenn man etwas mit Freude und Überzeugung macht", so Alexander Bergtold, "spielt die investierte Zeit eine untergeordnete Rolle."
Diese Gruppen und Garden gibt es
Der CCM wurde 1973 gegründet und hat heute 260 Mitglieder, 70 davon sind Kinder und Jugendliche. Neben der Kükengarde gibt es auch die Zigeuner-, Buchtal- und Leintalfunken. Während der Kampagne 2017/18 wurde die Showtanzgruppe gegründet. Seit 1978 existiert bereits das CCM-Männerballett. Neben den Graustalweible gibt es auch die Zigeunerinnen. Beide sind anerkannte Masken- und Brauchtumsgruppen im Landesverband Württembergischer Karnevalvereine.