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Forchtenberg
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Der Kocher und die Forchtenberger Firmen

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Der Kocher hat erst Mühlen, dann wichtige Unternehmen ins Tal gebracht. Was Fluss und Firmen verbindet.

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Müller Co-ax ist wie die anderen Betriebe im Kochertal fest mit Forchtenberg verbunden. Das Unternehmen will weiter wachsen.
Foto : Nadine Nowara
Müller Co-ax ist wie die anderen Betriebe im Kochertal fest mit Forchtenberg verbunden. Das Unternehmen will weiter wachsen. Foto : Nadine Nowara  Foto: Nowara, Nadine

Der Kocher prägt das Städtchen Forchtenberg. Allein die hübsche, blumengeschmückte Brücke, die direkt auf die Altstadt zuführt, wurde schon tausendfach fotografiert. Gleiches gilt für die Hängeweiden, die sich bei schönem Wetter in der glatten Wasseroberfläche spiegeln.

Der Kocher ist es, der mit seiner Wasserkraft dafür sorgte, dass die Industrialisierung in Forchtenberg so schnell Fahrt aufnahm und sich früh Unternehmen ansiedelten. Der Kocher ist es aber auch, der aktuell die Erweiterung des Industriegebiets erschwert hat. Hochwasserschutz ist ein komplexes Thema. Wie wichtig es ist, zeigte zuletzt der Starkregen Ende Mai 2016.

Müller Co-ax würde aktuell gerne am Standort um 12.000 Quadratmeter erweitern. Da die Ventile in der Raum- oder Schifffahrt zum Einsatz kommen, spezielle Kundenprobleme lösen, sei es wichtig, dass Forschung, Entwicklung, aber auch Produktion nah beisammen sind, erklärt Friedel Müller (53). Er hat das von Gottfried Müller 1960 gegründete Unternehmen auf rund 300 Arbeitsplätze am Stammsitz vergrößert. Dazu kommen neun Tochtergesellschaften in der ganzen Welt.

Neue Technik

Wofür steht aber das Co-ax im Firmennamen? Der Chemietechniker Gottfried Müller hörte von Problemen der Automobilindustrie mit der Kühlmittelversorgung. Und er fand dafür die Lösung mit der "Koaxialität". Das ist der Fachbegriff dafür, wenn zwei runde Körper auf derselben Achse liegen. 1970 wurden seine koaxialen Ventile auf der Hannover Messe vorgestellt. Mittlerweile gehören auch ganz andere Unternehmensbereiche zum Portfolio von Müller Co-ax, seit Januar beispielsweise das Hotel Württemberger Hof in Öhringen, aber auch andere Gastronomiebetriebe. Das, sagt Friedel Müller, sei Steckenpferd seiner Frau Sandra.

An einem anderen, nicht vom Hochwasser gefährdeten Standort weitermachen? Das kommt für Friedel Müller nicht in Frage: "Hier ist unser Herz."

Kunstvolle Beleuchtung

Speziell in der Winterzeit ist das Außenareal vom Leuchtenland Näve ein Hingucker. Der Betrieb hat eine lange Geschichte.
Foto: privat
Speziell in der Winterzeit ist das Außenareal vom Leuchtenland Näve ein Hingucker. Der Betrieb hat eine lange Geschichte. Foto: privat

Direkt neben Müller Co-ax ist die Firma Näve. Auch Näve hat eine spannende Firmengeschichte, vor allem dann, wenn sie Jürgen Näve selbst erzählt. 1948 haben seine Eltern Lore und Jürgen Näve mit der Herstellung von Lampenschirmen im Betriebsgebäude "Schießhaus" begonnen. Schon 1955 ging es mit dem Betrieb an den Ziegelbergweg. 1974 stieg Jürgen Näve nach seinem Betriebswirtschaftsstudium in das Unternehmen ein. 1976 wurde mit dem Neubau im Industriegebiet begonnen. Ergänzt wurde das schön beleuchtete Gebäude 2004 durch das Logistikzentrum am Raubusch.

Auch im kleinen Teilort Ernsbach gibt es gleich zwei wichtige Unternehmen: Da ist zum einen Henkel. Wer meint, das Unternehmen nicht zu kennen, der sollte sich an Urlaube und Saunabesuche erinnern. Henkel-Liegen sind dort oft zu finden. Zudem hat sich das Unternehmen früh im Modell Hohenlohe für Umweltschutz engagiert.

Ein Schrauben-Museum entsteht derzeit in Ernsbach. Und ist die Verbindung zum nächsten wichtigen Unternehmen: der Firma Arnold. Arnold gehört seit 1994 zur Würth-Gruppe. Gegründet wurde Arnold 1898 von Louis und Carl Arnold als Betrieb für Holzschrauben an der Stelle älterer Mühlenbetriebe. Richtig, direkt am Kocher.

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