Ganztagsbetreuung auch in den Sommerferien
In städitschen Einrichtungen sollen Betreuungen auch in den Sommerferien angeboten werden. Durch coronabedingte Notbetreuungen verzeichnet die Stadt Gebührenausfälle. Nach 16 Uhr wurde die Betreuung in den letzten Jahren wenig nachgefragt.

Die besondere Situation der Coronakrise macht es möglich: Auf Beschluss des Gemeinderats findet die gebührenpflichtige Betreuung von Kindergarten- und Grundschulkindern in den Sommerferien statt. Die Entscheidung vom Mai 2019, die städtischen Einrichtungen an drei Wochen zu schließen, ist damit für 2020 gekippt.
Gebührenausfälle durch coronabedingte Notbetreuung
Seit 17. März waren in den Kindergärten und der Kernzeit nur Notbetreuungen und seit 27. April erweiterte Notbetreuungen zulässig. Die Gebühren für April wurden ausgesetzt. Im Mai bezahlen nur die Eltern, die die Notbetreuung in Anspruch genommen haben. Die Regelungen gelten auch für die freien Träger. So springt die Stadt in Höhe von monatlich 15 000 Euro für das "Käferle" mit derzeit 44 ein- bis dreijährigen Kindern ein. Je 1000 Euro sind es bei der Arkus-Zwergenstube, in der drei Zweijährige betreut werden. Für April und Mai entgehen der Stadt insgesamt 85 000 Euro.
Kämmerer Alexander Kempf machte deutlich: Sie würden durch die pauschalen Zuweisungen des Landes in Höhe von 81 000 Euro nur zum Teil ersetzt, da sie auch für Ausfälle, etwa der Volkshochschule, und für coronabedingte Ausstattungen einzusetzen seien.
Wegen geringer Nachfrage könnten Stellen eingespart werden
Bereits 2018 und 2019 wurde geprüft, wie die Ganztageseinrichtungen am Nachmittag ausgelastet waren. Mit dem Ergebnis, dass die Kinderzahlen nach 16 Uhr stark abnehmen. Deshalb soll ab September 2020 in den Kitas "Weimarstraße", am "Wolfsberg" und "Neutorstraße" eine zusätzliche Betreuungszeit von 7 bis 16 Uhr als "kurzer Ganztag" starten. Der Vorteil, falls die Eltern bereit zur Umbuchung sind: "Dann müsste ab September 2020 in den Einrichtungen nur noch eine Gruppe mit 25 Kindern bis 17 Uhr betreut werden", führte Hauptamtsleiterin Daniela Jeske aus.
Durch die frühzeitige Schließung von zwei Gruppen in den Kindergärten am Wolfsberg und Neutor sowie einer in der Weimarstraße um 16 Uhr könnten 1,33 Stellenanteile eingespart werden. Keine Option ist es dagegen, die Kita Weimarstraße bereits um 14 Uhr zu schließen und dadurch weitere 1,23 Stellen einzusparen: Bei derzeit 64 Anmeldungen würde es nur noch 60 Ganztagesplätze im Neutor und im Wolfsberg geben.
Sozialarbeiter an Schulen
Laut Jugendbericht 2020 sind die Kindergärten Landgraben und Weimarstraße mit je 50 Kindern voll belegt. Noch Platz gibt es im Neutor mit 56 Kindern und im Wolfsberg mit 38 Kindern. Im Bereich der Kernzeitbetreuung an der Grundschule mit sechs Gruppen, die von 15 Kindern voll und von 147 Kindern individuell genutzt wird, rechnet die Verwaltung mit unverändert hohen Anmeldezahlen. 649 Schüler am Hohenstaufen-Gymnasium setzen den leichten Gesamtrückgang fort. 2010 waren es noch 840. Neben 236 Grundschülern besuchen 293 Gemeinschafsschüler und 44 Stephen-Hawking-Schüler die Ludwig-Frohnhäuser-Schule.
Die Anfragen bei der Schulleitung stimmen laut Verwaltung "positiv im Hinblick auf eine dauerhafte Zweizügigkeit der Gemeinschaftsschule". Beide Einrichtungen verfügen über eine Schulsozialarbeit.
Im Jugendzentrum soll der Tag der offenen Tür bei genügend Helfern für Verschönerungsarbeiten nach den Sommerferien nachgeholt werden. Zudem ist geplant, einzelne Öffnungstage ins Freibad zu verlegen, wenn es wieder geöffnet hat. Nachdem Bad Wimpfen seit 2016 "familiengerechte Kommune" ist, steht 2020 die Überprüfung zur Rezertifizierung an.