Jubiläumsheft des Heimatboten liegt vor
Der neue Heimatbote ist da - und steckt voller Geschichten. Zum 30. Mal haben Heimatforscher ihre Arbeit in Text und Bild umgesetzt.

Für ihn ist der Heimatbote ein "Geschichtskompendium". Ausgaben aus dem Jahr 1989 bringt er zur Vorstellung des aktuellen Heftes mit: "Die Zeiten haben sich total geändert", erklärt er angesicht des dünnen Papiers und der wenigen Themen, die damals behandelt wurden.
Schwarz-Weiß sind die Fotos, Zeichnungen und Karten zu den Artikeln auch heute noch. Doch der Umschlag ist farbig und glänzt: "Das Interesse", sagt Eva Goldfuß-Siedl, "ist groß: Wir verschicken jedes Jahr rund 70 Hefte ins gesamte Bundesgebiet."
Goldfuß-Siedl hält Zügel in der Hand
Seit Almut Friedrichs Rückzug als Redakteurin hält sie die Zügel in der Hand - und gibt Abgabetermine vor. Heimatforscher melden sich immer wieder, um einzelne Artikel nachzufragen. Almut Friedrich macht ihnen zum Jubiläum ein Geschenk: Auf zehn Seiten hat sie alle Artikel, die je in einem Bad Rappenauer Heimatboten erschienen sind, erfasst.
Sie hat sie nach Autoren, nach Ortsteilen oder nach Themen geordnet. 2006 schreib Rudolf Petzold zum Beispiel schon die Abhandlung "Als das Wasser knapp wurde". Unter K wie Michael Konnerth findet sich "die "Geschichte des städtischen Kulturhauses". Konnerth gilt 1989 als einer der Gründerväter des Heimatboten.
Der Hobbyarchäologe Hans Heinz Hartmann führt die Hitliste unter den Schreibern an. Von ihm sind auch im aktuellen Heimatboten wieder vier Artikel drin. In einem widmet er sich der archäologischen Ausgrabung in Babstadt, in einem anderen dem Rastelbinder, einem vergessenen Beruf.
Grundlage für nächste Ausgabe schon gelegt
Zwei fertige Artikel von Hans Heinz Hartmann hat Eva Goldfuß-Siedl schon abgeheftet: "Der Grundstein für das nächste Jahr ist gelegt", sagt sie und Erich Schuh ergänzt: "Die Ideen gehen nicht aus." Es ist eher so, dass dem Heimatverein die Forscher ausgehen.
Junge Schreiber wie Fenja Sommer, die sich mit ihrer Mutter, Stadtarchivarin Regina Thies dem Thema "Kinderkurheime" widmet, sind daher willkommen.
Wissenschaftlich aufgearbeitet von Gil Hüttenmeister, Bernd Göller, Rudolf Prach und Tanja Haberzettl-Prach sind die Inschriften auf den Grabsteinen des jüdischen Verbandsfriedhofs in Heinsheim. Locker und leicht kommen die Geschichten von Erich Schuh daher, etwa, wenn er über die Sole als Friedensstifter schreibt. "Die Bandbfreite ist groß", sagt Eva Goldfuß-Siedl. Die Forscher mit ihren unterschiedlichen Neigungen und Ansätzen ergänzen sich.
Jahresprogramm 2020
Im neuen Heimatboten findet sich auch das Programm des Heimat- und Museumvereins für 2020. Und das ist stattlich. Es beginnt am Samstag, 11. Januar, um 15 Uhr mit der Vernissage von Dr. Inna Fuchs im Kulturhaus Forum Fränkischer Hof. Insgesamt neun verschiedene Ausstellungen sind dort in diesem Jahr zu sehen, auch Uschi Grupe und Ute Talheimer sind wieder mit dabei (13. Juni). Zu elf Vorträgen und Veranstaltungen lädt der rührige Verein außerdem ein. Noch ohne Datum ist im Februar ein Abend im Clubheim des TSV Heinsheim, wo ein historischer Film über den Ort gezeigt wird. Regina Thies referiert am Montag, 11. Mai, im Bikiniartmuseum über "Benger- Ribana: Der Weg von Stuttgart nach Bad Rappenau".
Der Heimatbote wurde in einer Auflage von 4000 Stück gedruckt und liegt im Rathaus, in den Bürgerbüros, im Museum und ab April auch im Bohrhaus kostenlos aus.