Projekt-Campus erregt die Gemüter in Bad Friedrichshall
Leser äußern bei der Vor-Ort-Aktion der Heilbronner Stimme Bedenken zur Verkehrssituation in der "Oberen Fundel" in Bad Friedrichshall. Es gab auch Lob und Kritik für die Zeitung.

Kurz vor dem November-Lockdown haben am Donnerstag noch einmal zahlreiche Leser die Gelegenheit genutzt, bei der Vor-Ort-Aktion der Heilbronner Stimme mit Chefredakteur Uwe Ralf Heer und Bürgermeister Timo Frey ins Gespräch zu kommen. Mit mehr als 20 Besuchern war es ein Rekord-Termin, bei dem es um viele interessante Themen ging. Vor allem der Bau des Schwarz-Projekt-Campus" erregte die Gemüter.
Furcht vor Verkehrschaos
"Ich kann mir das nicht vorstellen", sagte eine Bad Friedrichshallerin mit Blick auf die Verkehrssituation. Auch andere befürchten ein Chaos, wenn Tausende Mitarbeiter den neuen Campus anfahren. Wo ist der Platz für eine vierspurige B27? Was ist mit dem Verkehr aus Richtung Neuenstadt? Werden die Autofahrer sich nicht durch die Wohngebiete "wurschteln"? Fragen über Fragen, die Bürgermeister Timo Frey geduldig versuchte zu beantworten.
Er verwies aber auch auf die Offenlegung der Bebauungsplanunterlagen, die nach der Gemeinderatssitzung im November erfolge. Dann könne man sich alles im Detail ansehen. Klar ist laut Frey, dass "die Schwarz-Gruppe kein Interesse an Staus hat". Auf verschiedenen Ebenen - ÖPNV, Radwege und Straßen - werde deshalb bis 2025 daran gearbeitet, ein Verkehrschaos zu vermeiden. Hierbei sei auch eine für Arbeitnehmer sinnvolle Taktung der Stadtbahn am neuen Haltepunkt Süd wichtig, betonte Stimme-Chefredakteur Heer.
Korrekturen in der Zeitung
Auch er war gefordert an diesem Nachmittag. Werner Sanden hatte zum Beispiel eine Liste mit gesammelten "So stimmt's" dabei, also Korrekturen, die in der Zeitung erschienen sind. "Jeder Fehler ist ein Fehler zu viel", versicherte Heer, gab aber auch zu bedenken, dass Artikel oft unter Zeitdruck entstehen und sich der Redakteur selbst am meisten ärgere, wenn er einen Fehler mache.
Aber auch Lob hatten die Besucher mitgebracht, etwa für die Aktion "50 Wochen - 50 Orte". "Ich habe mir alle Vorstellungen der Orte aufgehoben", sagte Christel Katz, die im Übrigen auch ein Lob für Timo Frey loswerden wollte: "Ich habe drei Bürgermeister erlebt, das ist der beste." Eine andere Frau gab sich als leidenschaftliche Zeitungsleserin zu erkennen. "Nur schade, dass es am Sonntag keine gibt."
Ärgernisse in den Stadtteilen
Die Friedrichshaller erzählten zudem von Ärgernissen aus ihren Stadtteilen. Jürgen Wolf bedauerte zum Beispiel, dass man in Jagstfeld kein Bargeld mehr abheben könne, seit die Kreissparkasse ihre Automaten abgebaut habe. Ein weiterer Besucher bemängelte, dass im Plattenwald ein Müllcontainerplatz oft als Ablageorte für alles Mögliche missbraucht werde. Generell lebe man in Bad Friedrichshall aber gut, so der allgemeine Tenor.