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250 Spirituosen auf der Karte
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Leuchtender Gin Tonic im Waldhotel Raitelberg in Wüstenrot 

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In der Bar des Waldhotels Raitelberg in Wüstenrot stehen 250 Spirituosen auf der Karte. Besonders Gin Tonic ist hier beliebt. Was es mit dem leuchtenden Getränk auf sich hat, erzählt der Restaurantleiter in der Nachtschicht um 2 Uhr.

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Restaurantleiter Thilo Waidmann demonstriert die Zubereitung des leuchtenden Gin Tonics in der Bar des Waldhotels Raitelberg in Wüstenrot.
Restaurantleiter Thilo Waidmann demonstriert die Zubereitung des leuchtenden Gin Tonics in der Bar des Waldhotels Raitelberg in Wüstenrot.  Foto: Bernert, Laura

In den Straßen Wüstenrots ist es still. Nur wenige Fenster sind gegen 2 Uhr noch erleuchtet. Auch im Waldhotel Raitelberg scheinen nicht mehr viele Gäste wach zu sein. Drei Frauen verlassen gerade die Bar. Die Nachtschicht ist für Restaurantleiter Thilo Waidmann und seine Kollegin jedoch noch nicht beendet. Jetzt heißt es: Getränke auffüllen, aufräumen und putzen.

Seit 17 Uhr arbeiten sie in dem Hotel. Wie lange die Schicht geht, wissen sie vorher nicht: Mal sind um Mitternacht alle Gäste auf den Zimmern, ein anderes Mal hält eine Gruppe die Mitarbeiter bis 5 Uhr auf den Beinen. 

Firmen-Tagung im Waldhotel: Saufen auf Kosten des Unternehmens

Doch manchmal wissen die Mitarbeiter bereits vorab, dass die Schicht lang wird. Im Raitelberg Resort können sich Firmen für Seminare und Tagungen einmieten. Ist eine Firma mit den Spesen großzügig, verbringen deren Mitarbeiter lange Abende an der Hotelbar.

Über die Zeit habe sich das verändert, resümiert der 50-Jährige, der seit seiner Lehre in dem Hotel arbeitet. Vor der Corona-Pandemie hätten die Unternehmen tiefer in die Tasche gegriffen. Mittlerweile ist das anders. Das Geld sei allerdings selten der Grund. Stattdessen sei es den Firmen wichtig, die Sauf-Kultur zu unterbinden.

Nachts im Waldhotel Raitelberg in Wüstenrot: 250 Spirituosen stehen zu Auswahl

Doch der Restaurantleiter stellt klar: Die Bar bleibt nur offen, wenn es sich lohnt. "Wir bleiben nicht wegen zwei Personen, die vor leeren Gläsern sitzen." Mit einer geringen Getränkeauswahl in der seit 2002 bestehenden Bar dürften leere Gläser jedoch nicht zusammenhängen. 250 Spirituosen, davon 120 unterschiedliche Whisky-Sorten, stehen auf der Karte der Raitelberg Bar.

Auch 20 Sorten Gin sind in der Bar vorrätig. "Die Leute schätzen die Auswahl", so der Restaurantleiter. Dennoch greifen viele Menschen zum selben Getränk. 80 Prozent der Gäste, die Gin trinken wollen, probieren den hauseigenen, so die Erfahrung von Waidmann. 

Gin des Hauses

Entstanden sei der „Raitelberg Dry Gin“ auf Initiative eines Brenners aus dem Wüstenroter Teilort Neulautern. Er sei auf das Hotel zugekommen, um sich für die Vermarktung regionaler Produkte starkzumachen. "Die Leute waren ganz scharf auf den ersten Gin", erinnert sich Thilo Waidmann.

Einige Gäste trinken den Gin nicht nur in der Bar, sondern kaufen gleich eine Flasche. Mittlerweile wurden acht Chargen produziert. Den Gin gebe es in den drei Varianten normal, navy und fruchtig. Neben dem Hausgin stehe laut Waidmann auch der hauseigene Wein bei den Gästen hoch im Kurs.

Leuchtender Gin Tonic als Erlebnis: Das bietet die Bar im Waldhotel Raitelberg

Für das beliebte Getränk Gin Tonic hat sich das Team im Raitelberg Hotel etwas einfallen lassen. Wer in der Bar einen Gin Tonic bestellt, bucht praktisch eine kleine Zeremonie. Mit einem Glas, das durch eine LED-Plattform leuchtet und funkelt, und dem Gin kommt ein Mitarbeiter an den Tisch. Dort schenkt sich der Gast so viel Tonic wie gewünscht selbst ein, der Gin wird von der Servicekraft ins Glas befördert. Je nach Geschmack kann der Gast das Getränk mit rosa Beeren, Hibiskusblüten oder Wacholderbeeren abrunden.

Das macht Eindruck, auch an anderen Tischen. "Kann ich mein Bier auch so haben?", seien Mitarbeiter bereits gefragt worden. Häufig bestellen daraufhin auch andere Gäste einen Gin Tonic "und trinken das, obwohl sie es gar nicht wollten", erzählt Waidmann, der in Löwenstein lebt. Gin Tonic sei derzeit ein Modegetränk und schon deshalb beliebt. Außerdem sei Gin durch die hauseigene Sorte im Raitelberg Hotel präsent.

Getränke-Empfehlung für die Bar-Gäste: "Ich muss nicht alles getrunken haben"

Bei der großen Auswahl an Getränken bleibt es nicht aus, dass Gäste Empfehlungen wollen. Für Thilo Waidmann eine einfache Übung: "Man sieht den Leuten an, was sie normalerweise trinken." Außerdem wisse man als erfahrene Servicekraft, wie die Getränke zu verkaufen sind. Der 50-Jährige trinkt selbst nur wenig Alkohol. Ist das ein Hindernis in dem Beruf? "Ich weiß, wie alles schmeckt, aber ich muss nicht alles getrunken haben."

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