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Öhringen
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Wenn an der Grundschule in Öhringen der große Hunger kommt

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Tanja Wollensack gibt an der Hungerfeldschule in der topmodernen Mensa täglich 60 bis 80 Mittagessen an die Schulkinder aus. Was den Mädchen und Jungen am besten schmeckt und warum manchmal beim Mittagessen die Vorhänge zugezogen werden müssen.

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Die Kinder lassen sich Cevapcici mit Paprikasoße und Kartoffelwedges schmecken. Wer keine Soße möchte, kann sich einen Klecks Ketchup nehmen.
Foto: Sarah Arweiler
Die Kinder lassen sich Cevapcici mit Paprikasoße und Kartoffelwedges schmecken. Wer keine Soße möchte, kann sich einen Klecks Ketchup nehmen. Foto: Sarah Arweiler  Foto: Arweiler, Sarah

Die Schule ist vorbei – und endlich gibt es etwas auf die Gabel, denken sich die Schülerinnen und Schüler der Hungerfeldschule in Öhringen und gehen in ihre Mensa. Tanja Wollensack steht schon hinter der Theke und wartet auf die hungrigen Kinder. Denen strömt der Duft von Cevapcici mit Paprikasoße und Kartoffelwedges in die Nase. "Das wird den Kindern schmecken", weiß die Schulmensa-Mitarbeiterin. Alternativ kann man sich dort auch die griechische Nudelpfanne oder den Salatteller schmecken lassen. Den gibt es übrigens immer.

Highlights in der Schulmensa

Seit dem ersten Tag, an dem die Hungerfeldschule vor zwölf Jahren einst das warme Schulessen einführte, ist Tanja Wollensack dabei und reicht den Kindern ihre Mahlzeiten. "Spaghetti mit Tomatensoße oder Spätzle mit Soße sind bei uns Highlights", zählt sie auf.

Täglich gehen zwischen 60 und 80 Essen über die Theke. "Das hängt immer davon ab, was es gibt", sagt Tanja Wollensack. Und einen Nachschlag? "Den gibt es eigentlich immer", sagt sie augenzwinkernd.

Eine Flasche Ketchup steht immer parat

Routiniert greifen die Kinder nach einem Tablett, nehmen ihren Chip aus der Hosentasche, legen ihn an den Scanner - und schon sieht Tanja Wollensack auf ihrem Display, welches Essen der Junge oder das Mädchen zuvor von zu Hause aus bestellt hat. Die meisten haben sich für Cevapcici entschieden. Und wer die Paprikasoße nicht mag, für den hat die freundliche Frau hinter der Theke immer auch eine Flasche Ketchup parat.

Den Kindern schmeckt es heute vorzüglich. Was mögen sie sonst noch? Currywurst mit Kartoffel-Wedges isst Benedikt am liebsten, Selina mag Kaiserschmarrn, Melissa greift gerne zum Salatteller und Kiyan freut sich am meisten, wenn es Dampfnudeln mit Vanillesoße gibt. Ob es in der Schule besser als zu Hause schmeckt - da wollen sich die Kinder nicht festlegen.

Caterer liefert frisch gekochtes Essen

Tanja Wollensack liebt ihre Arbeit und den Kontakt zu den Kindern. "Ich mache das so gerne. Es hätte mir nichts besseres passieren können." Immer am Vormittag liefert der Caterer das frisch gekochte Essen an. Die Mensa-Mitarbeiterin füllt es in die vorgesehenen Behälter und sorgt dafür, dass es warm bleibt. Eine Ausnahme sind Pommes Frites oder die Kartoffel-Wedges: Die kommen vor Ort in den Backofen.

"Es ist schon lustig", sagt Tanja Wollensack, "die Kinder denken ja, ich würde morgens alles hier alleine kochen. Ein Junge fragte mich einmal: "Hast Du heute auch was G'scheites gekocht?""

Hell, freundlich und topmodern ist der große Essensraum der Schulmensa. Der Anbau wurde im Mai 2023 eingeweiht. Doch warum braucht es in einer Schulmensa einen Beamer an der Decke? Schulleiterin Stefanie Klumpp erklärt: "Wir können hier die Küche abtrennen und den Raum für Infoabende mit vielen Besuchern nutzen. Darum sind wir wirklich froh."

Zu viel Ablenkung

Der moderne Speisesaal mit den großen, bodentiefen Fenstern, die den Blick gleich zum benachbarten Spielplatz des Kindergarten freigeben, gefällt den Kindern besonders gut - so gut, dass manchmal die Ablenkung während des Essens zu groß wird und die Vorhänge zugezogen werden müssen. Denn wenn sich dort Geschwister- oder Nachbarskinder durch die Fensterscheibe zuwinken, kann man schon mal vergessen, weiter zu essen.

Auch wenn Mama und Papa nicht dabei sind, wird auch in der Schulmensa Wert auf Tischkultur gelegt. An jedem Tisch gibt es einen Tischverantwortlichen. Wenn alle fertig sind, schaut dieses Kind, dass der Tisch grob sauber ist, nichts vergessen wird und keine Reste unter dem Tisch liegen.

200 Kinder besuchen derzeit die Hungerfeldschule am Standort Öhringen. Davon sind 171 Kinder in der Nachmittagsbetreuung angemeldet. Für sie steht das Mittagessen der Schulmensa zur Verfügung. Dafür schauen sie von zu Hause aus in den Essensplan und buchen für fünf Euro ein Essen. Zur Auswahl stehen immer zwei warme Gerichte und ein Salatteller, einen Nachtisch gibt es auch immer, häufig ist das Obst. Alternativ können die Schulkinder im großen Raum auch Mitgebrachtes vespern. Gegessen wird in zwei Schichten: Einmal um 11.30 Uhr und dann um 12.30 Uhr.

 
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