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In zwei Minuten zum Menü: So arbeitet der McDrive in der Nachtschicht

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Im McDonald's in Öhringen ist auch mitten in der Nacht Betrieb. Hier wird wie am Schnürchen das Essen zubereitet und ausgegeben. Unser Autor war dabei.

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Bis spät in die Nacht hat die Küche offen: Innerhalb von etwa zwei Minuten ist im Schnitt eine Bestellung im McDrive fertig.
Bis spät in die Nacht hat die Küche offen: Innerhalb von etwa zwei Minuten ist im Schnitt eine Bestellung im McDrive fertig.  Foto: Götz Greiner

Die Autos stehen Schlange, neben dem Schnellrestaurant kurz vor der Autobahnauffahrt in Öhringen. Der McDonald's ist am Samstag der einzige Ort in der Stadt, an dem noch warme Menüs bestellt werden können. Und die müssen schnell fertig werden. "160 Sekunden sind das Ziel, zwischen Bestellung im McDrive und bis der Kunde das Essen hat", sagt Saiwan Jamal, Leiter der Öhringer McDonald's- Filiale.

Das Team liegt gut in der Zeit. "OEPE Last Hour: 122 Sekunden" zeigen die Bildschirme im Restaurant an. In den vergangenen 60 Minuten hat die Dauer zwischen Bestellung und Übergabe der Tüte mit dem Essen am McDrive durchschnittlich gut zwei Minuten gedauert.

McDrive in Öhringen hat auch nachts noch Kunden

Ersar Ajdari nimmt an der Gegensprechanlage die nächste Bestellung auf. Ein Mann bestellt an der Sprechanlage zwei Getränke, vier Burger, Hähnchennuggets und zwei Portionen Pommes mit mehreren Dips. Für Ajdari ist der Kunde kein Mann ohne Gesicht: Er sieht ihn auf einem Monitor oberhalb der Kasse, in die er die Bestellung eintippt. Auf dem Monitor darunter sieht er einen Bildausschnitt der ganzen McDrive-Gasse, mit all den Autos, die in der Schlange stehen. Die Kamera fängt zwar auch die große Straße ein, die neben dem Grundstück des Restaurants vorbeigeht - aber wegen des Datenschutzes ist dieser Teil verpixelt. Das Bild werde nicht aufgezeichnet, sagt Jamal.

Sobald Ajdari die Bestellung eingetippt hat, erscheint sie auf mehreren Monitoren in der Küche und los geht's. An zwei sogenannten Linien in der Küche, werden die Burger gemacht. Lamin Ann nimmt zwei Buns - das englische Wort für Burger-Brötchen - und steckt sie jeweils in den großen Toaster. Derweil ist auch Livia Stan geschäftig. Sie arbeitet am Ende der Zubereitungskette und reicht das Essen zu den Kunden im McDrive hinaus. Die zwei Becher für die Getränke werden an ihrer Zapfanlage gerade schon gefüllt, aus einer Schachtel unter dem Tresen hinter ihr nimmt sie zwei Päckchen Mayonnaise und drei weitere Becherchen mit Dips und legt sie in die Tüte.

McDrive-Mitarbeiter belegt Burger in Sekundenschnelle

Lamin Ann bereitet an einer der beiden sogenannten Linien Burger zu. Die Bestellungen erscheinen auf einem Monitor, den die Mitarbeiter immer im Blick haben.
Lamin Ann bereitet an einer der beiden sogenannten Linien Burger zu. Die Bestellungen erscheinen auf einem Monitor, den die Mitarbeiter immer im Blick haben.  Foto: Götz Greiner

Derweil sind die Brötchenhälften fertig getoastet, aus denen zwei Hamburger werden. Ann hat sie auf zwei vorbereitete Papiere gelegt, in die die Burger eingewickelt werden. Dann geht es schnell: Aus einer großen Flasche drückt er die Soße auf die Brote, schiebt sie weiter und legt den Salat, Tomate und Gurke darauf. Im letzten Schritt nimmt er das als Pattie bezeichnete Stück Grillfleisch aus einem - in der Firma Tray genannten - Behälter in einem Warmhaltefach - und der Burger ist fertig.

Livia Stan hat in dieser Zeit bereits die Getränke aus dem Fenster gereicht. Wie Ajdari trägt sie einen Kopfhörer - und hört die Bestellungen mit. "Wir haben Stammkunden, die bestellen immer dasselbe. Die erkenne ich schon an der Stimme und weiß, was ich vorbereiten muss." Seit sieben Jahren arbeite sie bei McDonald's in Öhringen, "immer in der Nachtschicht".

Zehn Minuten darf ein Pattie warm gehalten werden

Inzwischen sind alle Burger und die Pommes fertig, Stan packt sie samt Servietten in die Tüte und bringt sie dem Kunden, der mittlerweile in eine Parkbucht gefahren ist, ans Auto. Etwas mehr als zwei Minuten hat das Ganze gedauert. Derweil wuselt es in der Küche schon weiter, neue Bestellungen sind eingetroffen. Eine Fritteuse läutet: Der panierte Fisch ist fertig. Mohamed Aljamaleh bereitet neue Patties vor, denn der Tray ist jetzt leer. Der Deckel eines der Kontaktgrills, die neben den Burgerlinien stehen, fährt nach oben. Aljamaleh nimmt zwei Kellen aus einem Fach daneben. Mit ihnen schabt er die Flächen ab und legt vier neue Patties darauf, der Deckel fährt automatisch herunter und eine Stoppuhr beginnt zu laufen.

"Es muss alles zusammenpassen", sagt Restaurantleiter Jamal. Denn zu lange darf das Fleisch nicht liegen: Wenn es zehn Minuten wartet, muss es weggeschmissen werden. "Deswegen soll nur das zubereitet werden, was gerade gebraucht wird."

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